Beschreibung

vor 7 Jahren

Tolerieren ist lateinisch und heißt erdulden. Die schöne Tugend,
auszuhalten und gelten zu lassen, was man nicht leiden kann, ist
ein Grundwert der Demokratie. Warum man sich diesen Widerspruch
antun soll, das begründet einem keiner – höchstens tautologisch
in der Form, dass andernfalls Intoleranz und Streit herrschen
würden. Der Wert soll sich wohl von selbst verstehen.
Dabei ist er im Zeichen des Vormarschs rechter Parteien in Europa
gar nicht mehr unumstritten: Während seine Anhänger das Aushalten
und Gewähren-Lassen für die Voraussetzung von gesellschaftlicher
Harmonie und freier Selbstbestimmung halten, sehen die rechten
Kritiker in der allgemeinen Toleranz das Ende aller Werte und
verbindlichen Sitten, die ein Volk ausmachen und zusammenhalten.
Recht haben beide nicht.
Die Gründe dafür – neben noch anderen schlechten Nachrichten von
diesem edlen Wert – bietet der Vortrag.

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