US-Sanktionen gegen Iran und alle anderen: Der neue Dollarimperialismus nutzt und verdrängt den Alten
1 Stunde 58 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Die US-Führung kündigt den Atomdeal mit Iran. Der Grund für ihr
Ärgernis liegt weniger im Atomprogramm Irans als in dessen
berechnendem Verzicht darauf. Denn die dafür vertraglich
zugesicherte Konzession bedingten Lebenlassens des iranischen
Regimes und der widerruflichen Neuzulassung des Landes zum
Weltmarkt erklärt die neue US-Regierung im nachhinein zum
Kniefall vor einem Feindstaat und vor den anderen Beteiligten –
Rivalen und Verbündete schließt das gleichermaßen ein.
Damit wird eine Kündigung viel prinzipiellerer Art
vorangetrieben: die der alten, im europäischen Rückblick
beschönigend „regelbasiert“ genannten Weltordnung. Diese neue
Linie Amerikas fängt sich den Vorwurf ein, egoistischer
Nationalismus, gar „Trumps Dollarimperialismus“ zu sein. Das ist
ungerecht. Denn dass Trump die Welt mit der Vertragskündigung,
den Sanktionen und weitergehenden Sanktionsdrohungen
konfrontieren kann, ohne dass die betroffenen Mächte sich eine
relevante Gegenwehr trauen, zeugt davon, dass Amerika schlicht
die überlegene Macht dazu hat – aus der bisher geltenden
Weltordnung, woher sonst. Auch die war also eine Art von
US-Imperialismus, der alle Nationen mit Druck, Angeboten und
unter allerlei „Regeln“ auf die globale Dollarökonomie als ihr
alternativloses Lebens-, Macht-, Konkurrenz- und Aufstiegsmittel
verpflichtet hat. Das hat dem Dollar die Macht verschafft, die
Trump nun rücksichtslos als Waffe für das Recht amerikanischer
Überlegenheit gebraucht.
Dass Parteigänger des Aufstiegs Europas innerhalb der
US-Weltordnung der atlantischen Vormacht nun „Imperialismus“
vorwerfen, liegt daran, dass dieser US-Imperialismus neuen Typs
Europa auf einen Rang zwischen Irrelevanz und Störung degradiert.
Um diese Behauptungen soll es auf der Veranstaltung gehen.
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