
Die Frau im Kapitalismus
2 Stunden 24 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Auch nach der längst erreichten rechtlichen Gleichstellung mit
dem Mann, auch nachdem Frauen heute die Mehrheit der Abiturienten
und dabei die mit den besseren Noten, in vielen Studiengängen die
Mehrheit der Studenten stellen, nachdem sie manche vordem als
Männerdomänen bekannte Berufsfelder erobert haben, gibt es noch
immer genug Diskriminierung und sexuelle Unterdrückung des
weiblichen Geschlechts. Frauen führen den Kampf dagegen, indem
sie der Männerwelt den Vorwurf machen, nach wie vor den fälligen
Respekt für die Selbstbestimmung und eine selbstbewusste Rolle
der Frau zu verweigern, in einem alten Denken und gestrigen
Rollenbildern der Geschlechter zu verharren. Mit der Forderung
nach Respekt rennen die Protagonisten der
Geschlechtergerechtigkeit überall - in Politik, Öffentlichkeit
und schon gleich im akademischen Bereich - offene Türen ein.
Sieht man von ganz konservativen Kreisen, die vom traditionellen
Familienbild nicht lassen wollen, und von den Kultfiguren des
Gangsta-Rap ab, gibt es keine Stimme, die vor den Frauen als
vollwertigen, beruflich und überhaupt selbstbestimmten
Mitgliedern der Gesellschaft nicht den Hut ziehen würde. Überall
gibt es Gleichstellungsbeauftragte, Frauenförderung und
Frauenlehrstühle; an Unis und im linken Milieu ist das „Gendern“
verbreitet: Durch die Modifikation von Wörtern und Grammatik
besteht man darauf, dass in jedem Satz, in dem von menschlichen
Subjekten die Rede ist, der Frau noch einmal eigens gedacht und
ihr die Ehre erwiesen wird.
Woran liegt es dann, dass der allgemein bekräftigte gute Wille
nicht viel ändert an den sozialen Benachteiligungen,
Beleidigungen, An und Übergriffen, die Frauen erfahren?
Woran liegt es, dass die offizielle Moral sich von der praktisch
gelebten so trennt?
Anders gefragt: Haben die gesellschaftlichen Positionen und
Rollen, auf die die Frauen festgelegt sind, nicht doch
handfestere Gründe als frauenfeindliche Vorurteile der Männer,
Gründe, denen man mit dem Einfordern und Abliefern von
Respektbezeugungen überhaupt nicht beikommt?
Weitere Publikationen zum Thema:
Juristisch gleichgestellt, moralisch geachtet, schlecht behandelt
Die Frau im Kapitalismus in GegenStandpunkt 4-19
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