
Landwirtschaft im Kapitalismus: unvernünftig, unverträglich, unverbesserlich
2 Stunden 32 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Ob „bio“ oder „konventionell“, mit mehr Staatsaufsicht
oder weniger, „regional“ oder „global“: Landwirtschaft im
Kapitalismus...
Wenn die einen in der Hauptstadt und anderswo gegen eine
Landwirtschaft protestieren, die mit staatlichen Förderungen und
Regelungen Natur und Verbraucher beschädigt; und wenn die anderen
genau dagegen protestieren, dass ihnen ihre bäuerliche Existenz,
die durch ruinöse Preisdiktate der großen Abnehmer ohnehin
dauernd prekär gemacht wird, demnächst mit noch mehr Öko-Auflagen
endgültig verunmöglicht wird – dann entnehmen wir dem, dass alle
zusammen Folgendes mitteilen:
Erstens die bodenlose Verrücktheit: Das Einkommen der Bauern,
der Erhalt ihrer Höfe und das Bearbeiten ihrer Böden sind
unverträglich mit dem Schutz der Natur als Produktionsbedingung
und guten Lebensmitteln.
Zweitens das unverträgliche Verhältnis der Produzenten zu
ihren Abnehmern: Die aufkaufenden und weiterverarbeitenden Multis
spannen das Bauerntum in ihren Markt ein; den beliefern die zu
Rohstofflieferanten gemachten Bauern mit all dem, was die
Marktmacher nach Qualität, Menge und Preis vorgeben. Der
„Nährstand“ nährt nicht „uns Verbraucher“, sondern die
Geschäftsrechnungen dieser stinknormal marktwirtschaftlichen
Großunternehmen.
Drittens die eindeutige Rolle der Staates hierfür: Der allein
sorgt offenbar dafür, dass alles genau so seinen Gang geht, wie
es geht. Der Staat entscheidet mit seinen Subventionen und
Reglementierungen genauso über die Schnelligkeit des Höfesterbens
mit, wie über den Fortschritt der Ruinierung von Lebensmitteln
und Natur – und zwar nach seinen Gesichtspunkten. Und die sind –
dauernden Reformbedarf hin oder her – mit all dem, was Kritiker
skandalös finden und „satt haben“, offensichtlich gut
verträglich.
Wer bei alledem doch meint, das müsste alles so nicht sein,
Landwirtschaft mitten im globalisierten Kapitalismus ginge
eigentlich ganz anders und viel besser, wenn nur alle
Beteiligten, also Bauern, die Handelsketten, der Staat und nicht
zu vergessen der sagenhafte „Verbraucher“, der „wir alle“ sind,
es nur wirklich wollten – den müssen wir enttäuschen:
Nein, Landwirtschaft im Kapitalismus ...ist unvernünftig,
unverträglich, unverbesserlich.
Weitere Publikationen zum Thema:
Landwirtschaft im Kapitalismus in GegenStandpunkt 1-04
Der Fleischskandal in GegenStandpunkt 3-20
Von der Monopolkonkurrenz in der Landwirtschaft in
GegenStandpunkt 2-19
Antworten aus der Gegenwart auf die Frage nach der
„Landwirtschaft der Zukunft“ in GegenStandpunkt 3-16
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