Leo, der Freiheitsfonds und die Kriminalisierung von Fahren ohne Fahrschein - was tun gegen nazibasierte Autojustiz?

Leo, der Freiheitsfonds und die Kriminalisierung von Fahren ohne Fahrschein - was tun gegen nazibasierte Autojustiz?

In dieser Episode spreche ich mit Leo vom Freiheitsfonds über die problematische Kriminalisierung von Fahren ohne Fahrschein und die tiefgreifenden Ungerechtigkeiten im deutschen Mobilitätssystem.
46 Minuten
Podcast
Podcaster
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.

Beschreibung

vor 10 Monaten
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“.
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Vorträge findet ihr immer hier. Anfragen als Speakerin an
backoffice@katja-diehl.de. Mobilitätsarmut als gesellschaftliches
Problem Mobilitätsarmut ist nicht nur eine Frage des Geldes,
sondern auch des fehlenden Zugangs zu öffentlichen Verkehrsmitteln
in strukturschwachen Regionen. Das Fehlen günstiger und
zugänglicher Alternativen zwingt viele Menschen zur Nutzung des
Autos oder führt dazu, dass sie ohne Fahrschein unterwegs sind.
Kriminalisierung von Armut Jährlich landen etwa 9.000 Menschen in
Haft, weil sie sich weder Tickets noch die später verhängten
Geldstrafen leisten können. Leo erläutert eindringlich, dass 87 %
der Betroffenen arbeitslos und viele wohnungslos oder psychisch
belastet sind. Statt Hilfe zu leisten, verschärft die Haft ihre
ohnehin prekären Lebensbedingungen. Wurzeln des Problems im
Rechtssystem Der Paragraph, der das Fahren ohne Fahrschein
kriminalisiert, stammt aus der NS-Zeit (1935) und wurde
ursprünglich für Automatenbetrug entwickelt. Diese veraltete
Regelung bleibt bis heute unverändert bestehen und führt zu
unverhältnismäßigen Strafen für Bagatelldelikte. Alternativen und
Chancen durch Reformen Die Entkriminalisierung des Fahrens ohne
Fahrschein könnte nicht nur Betroffenen helfen, sondern auch
gesellschaftliche Kosten senken – ein Gefängnistag kostet rund 200
Euro. Leo und Katja sprechen über mögliche Lösungen, wie etwa die
Einführung eines bundesweiten Sozialtickets, um Mobilität für alle
erschwinglich zu machen. Gemeinschaftliches Engagement für
Gerechtigkeit Der Freiheitsfonds konnte durch Spenden bereits über
1.200 Menschen aus der Haft freikaufen. Dennoch braucht es
politische Lösungen, wie den aktuell im Bundestag diskutierten
Gesetzesentwurf zur Entkriminalisierung. Wir rufen dazu auf,
politisch aktiv zu werden, Abgeordnete anzuschreiben und sich für
ein gerechteres Mobilitätssystem einzusetzen.

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