Folge 18: Provenienzforschung und das Digitale
1 Stunde 7 Minuten
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vor 10 Monaten
In dieser Folge spricht Jacqueline Klusik-Eckert mit Meike Hopp
über die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der
Provenienzforschung. Im Fokus stehen dabei digitale Hilfsmittel
wie Datenbanken, die es ermöglichen, komplexe Objekt- und
Personenbiographien besser sichtbar zu machen und Wissenssilos
aufzubrechen.
Während Datenbanken wie das Art Loss Register und die Lost Art
Datenbank seit Jahren zur Verfügung stehen, haben sich die
Methoden und Werkzeuge zur Erforschung der Herkunft von
Kunstwerken und Kulturgütern rasant weiterentwickelt. Die
zunehmende Öffnung von Sammlungsinstitutionen hilft dabei.
Dennoch gibt es erhebliche Herausforderungen bei der
Standardisierung, dem Zugang zu Daten und der internationalen
Zusammenarbeit. Und dabei ist das Öffnen der Silos nur ein Aspekt
des ganzen. Provenienzforschung ist nämlich viel mehr als nur
genug Quellen zusammenzutragen. Datenauswertung im großen Stil
verlangt Kompetenzen, die noch lange nicht zum Ausbildungskanon
der Kunstgeschichte gehören.
Ein besonderer Fokus liegt daneben auf der Notwendigkeit,
Forschungsdaten und Quellen so aufzubereiten und zu präsentieren,
dass sie nicht nur für Forschende, sondern auch für die breite
Öffentlichkeit zugänglich sind. Dabei betont Meike Hopp die
Bedeutung der Provenienzforschung, die über die reine Restitution
von Kunstwerken hinausgeht. Es geht vermehrt um Teilhabe und
Ermächtigung. Betroffenen Familien und Gemeinschaften erhalten
erst durch optimal aufbereitete Daten – Stichwort
Mehrsprachigkeit – und Interfaces die Möglichkeit, ihre eigene
Geschichte aufzuarbeiten.
Trotz signifikanter Fortschritte in der Provenienzforschung bangt
der Forschungsbereich noch immer um eine nachhaltige Etablierung
in der kunsthistorischen Ausbildungslandschaft.
Prof. Dr. Meike Hopp, Juniorprofessorin für Digitale
Provenienzforschung an der TU Berlin sowie Vorsitzendes des
Arbeitskreis Provenienzforschung.
Begleitmaterial zu den Folgen findest du auf der Homepage unter
https://www.arthistoricum.net/themen/podcasts/arthistocast.
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