Podcaster
Episoden
03.09.2025
1 Stunde 28 Minuten
In dieser Folge steht die Frage im Zentrum, wie sich Berufsfelder
für Kunsthistoriker*innen im Zuge der Digitalisierung verändern.
Gemeinsam mit Gudrun Knaus, Maximilian Westphal und Thorsten
Wübbena diskutiert Jacqueline Klusik-Eckert über Karrierewege,
Kompetenzprofile und strukturelle Herausforderungen in einem
Feld, das sich zunehmend zwischen fachlicher Spezialisierung und
digitalen Transformationsprozessen positioniert.
Ausgangspunkt ist die oft wiederholte Annahme, digitale
Kompetenzen eröffneten bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt –
doch gilt das auch für die Kunstgeschichte? Während viele
kunsthistorische Studiengänge digitale Inhalte nach wie vor
randständig behandeln, entwickeln sich jenseits des klassischen
Faches neue Tätigkeitsfelder: in Forschungsinfrastrukturen, im
digitalen Sammlungsmanagement oder in datengetriebenen
Analysekontexten werden Mitarbeiter*innen mit digitalen
Kompetenzen UND kunsthistorischen Domänenwissen gesucht. Die
Gesprächspartner*innen geben Einblick in ihre individuellen
Berufswege und reflektieren, welche Fähigkeiten in ihren
jeweiligen Kontexten heute unverzichtbar sind.
Dabei wird deutlich, dass sich nicht nur Jobprofile, sondern auch
Arbeitskulturen verändern: Weg vom Einzelarbeitsplatz, hin zu
vernetzten, interdisziplinären Teamstrukturen. Übersetzung,
Vermittlung und eine hohe Anschlussfähigkeit an andere
Disziplinen werden als Schlüsselkompetenzen benannt. Deutlich
wird zudem, dass „Digitalität“ nicht als bloßes Toolset
verstanden werden kann, sondern auch eine veränderte Denkweise
erfordert – mit Auswirkungen auf Forschung, Lehre und
institutionelle Praxis.
Das Gespräch skizziert die aktuelle Lage zwischen Wunsch und
Wirklichkeit: Zwischen diffusen Förderlogiken, unklaren
Anerkennungsstrukturen und dem Ringen um Sichtbarkeit sowohl
digitaler als auch kunsthistorischer Expertise stellt sich die
Frage, wie nachhaltig neue digitale Berufsbilder tatsächlich
etabliert sind. Damit verbunden ist auch ein Plädoyer für mehr
Offenheit im Fach – nicht nur gegenüber digitalen Methoden,
sondern auch gegenüber vielfältigen Berufsrealitäten, die sich
jenseits des klassischen akademischen Pfads bewegen.
Dr. Gudrun Knaus ist Wissenschaftlerin am Deutschen
Dokumenationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto
Marburg, Freiberufliche Beraterin im Bereich Digitales
Sammlungsmanagement und Projektkoordinatorn Graphikportal.
Maximilian Westphal war Projektleiter Digitale Kultur MFG Medien-
und Filmgesellschaft Baden Württemberg und ist ab September im
LVR Industriemuseum Oberhausen, Wissenschaftlicher Referent
Digitales Museum
Thorsten Wübbena ist Leiter des DH Lab und des Arbeitsbereichs
Digitalität der Historischen Forschung am Leibniz-Institut für
Europäische Geschichte (Mainz).
Alle Folgen des Podcasts werden bei heidICON mit Metadaten und
persistentem Identifier gespeichert. Die Folgen haben die
Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 und können heruntergeladen
werden. Du findest sie unter
https://doi.org/10.11588/heidicon/1738702
Bei Fragen, Anregungen, Kritik und gerne auch Lob kannst du uns
gerne per Mail kontaktieren unter
podcast@digitale-kunstgeschichte.de
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23.07.2025
59 Minuten
In dieser Folge spricht Jacqueline Klusik-Eckert mit Tom Meißner
über den Begriff des Digital Twin und seine Übertragung vom
Ingenieurwesen in den Bereich des kulturellen Erbes. Während
digitale Zwillinge in der Industrie vor allem zur Simulation
technischer Abläufe dienen, liegt im Kulturbereich der Fokus auf
der möglichst detailgetreuen Repräsentation historischer Objekte
und Architekturen. Doch wo verläuft die Grenze zwischen einem
Digital Twin und einem 3D-Scan? Und welche Kriterien machen einen
digitalen Zwilling tatsächlich zum „Zwilling“?
Im Gespräch wird deutlich, dass es dabei nicht nur um
Visualisierung geht. Digitale Zwillinge können genutzt werden, um
Alterungsprozesse, Umwelteinflüsse oder Materialverhalten zu
simulieren – und eröffnen damit neue Formen der Analyse, ohne das
Originalobjekt zu gefährden. Darüber hinaus sind sie ein
wichtiges Werkzeug für die Vermittlung. Objekte werden
vorzeigbar, die aus konservatorischen Gründen im Depot bleiben
müssen. Kleines kann ganz groß gezeigt werden oder fernes sehr
nah.
Gleichzeitig stellen sich methodische und technische
Herausforderungen: Wie lassen sich beschädigte oder
unvollständige Objekte digital erfassen? Wie wird zwischen
wissenschaftlicher Genauigkeit und praktischer Umsetzbarkeit
abgewogen? Und was bedeutet diese Technologie für die digitale
Bewahrung und Erforschung kultureller Objekte?
Tom Meissner gibt einen Einblick in eine
Digitalisierungsabteilung, die das Erfassen von Kulturgut als
Daueraufgabe erkannt hat. Neben den logistischen und technischen
Herausforderungen wird man dabei täglich auch mit Fragen nach
wissenschaftlicher Sinnhaftigkeit, Repräsentation von
Kulturgütern und Verantwortung für das kulturelle Erbe
konfrontiert.
Tom Meißner M.A. ist Projektmanager im Team Digitales Kulturerbe,
Abt. Digitales Kultur- und Sammlungsmanagement, an der Thüringer
Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) in Jena.
Begleitmaterial zu den Folgen findest du auf der Homepage unter
https://www.arthistoricum.net/themen/podcasts/arthistocast.
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04.06.2025
54 Minuten
In dieser Folge spricht Jacqueline Klusik-Eckert mit Ugo Pecoraio
über NFTs und ihre Rolle im Kontext von Medienkunst, Kunstmarkt
und musealen Institutionen. Ausgangspunkt ist die Frage, ob sich
NFTs in den letzten Jahren von spekulativen Objekten zu einem
Werkzeug der Kunstwelt entwickelt haben.
Im Gespräch wird deutlich, dass NFTs mehr sind als digitale
Handelsobjekte. Sie werfen grundlegende Fragen nach Originalität,
Urheberschaft und Materialität auf und fordern traditionelle
Routinen in Sammlungen und Museen heraus. Gerade im Bereich der
Medienkunst können NFTs neue Wege eröffnen – etwa beim Erwerb und
der Bewahrung digitaler Werke. Doch ihre Anwendung ist komplex:
rechtlich, technisch und kulturell. Ob als digitale
Besitznachweise, als Werkzeug für Provenienzforschung oder als
Möglichkeit zur Dezentralisierung von Entscheidungsprozessen –
NFTs eröffnen neue Perspektiven, verlangen aber auch neue
Kompetenzen.
Das Gespräch zeigt: Der Hype ist vorüber, doch die Debatte
beginnt erst. Es wird deutlich, dass technologische Innovationen
nicht nur eine Frage der Infrastruktur sind – sondern auch ein
Anlass, über Begrifflichkeiten, Verantwortlichkeiten und
Sammlungslogiken neu nachzudenken.
Ugo Pecoraio ist Freischaffender Kurator und Verantwortlicher
Kommunikation / Head of Communications HEK (Haus der
Elektronischen Künste) Basel.
Begleitmaterial zu den Folgen findest du auf der Homepage unter
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07.05.2025
1 Minute
In dieser Folge spricht Jacqueline Klusik-Eckert mit Christian
Gries über die Vermittlung als Aufgabenfeld im Museum und welche
Rolle digitale Formate dabei heute spielen. Das Gespräch
beleuchtet, wie sich die Vermittlungsarbeit durch digitale
Angebote in den letzten Jahrzehnten verändert hat und welche
Herausforderungen und Chancen damit verbunden sind. Dabei wird
klar: Digitale Vermittlung geht längst über klassische
Medienstationen oder Audioguides hinaus. Heute geht es um hybride
Besucherreisen, partizipative Formate und neue Rollenbilder für
Museen, die sich zunehmend als aktive Wissenssender im digitalen
Raum verstehen müssen.
Aus der Diskussion geht auch hervor, dass digitale
Vermittlungsformate nicht einfach die analogen ersetzen können
und ein Bewusstsein für die Stärken der jeweiligen Medienformen
entstehen muss. Dabei zeigt sich auch, dass sich digitale
Elemente wie die MuseumsApp und der schon lange tot gesagt
QR-Code doch etablieren konnten.
Die aktuellen Herausforderungen nach einer experimentellen Phase
während der Pandemie ist es nun, nachhaltige digitale Strategien
zu entwickeln. Dabei spielt die Datenpflege und -archivierung
genauso eine Rolle, wie die Frage von langfristiger
Softwarehaltung. Museen stets eine Balance zwischen knappen
Ressourcen, technologischem Fortschritt und inhaltlicher Qualität
wahren.
Ein weiterer Schwerpunkt sind die aktuellen Herausforderungen im
Umgang mit Plattformabhängigkeiten und der Fragmentierung von
Communities. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, digitale
Produkte bewusst für die langfristige Nutzung zu entwickeln. Es
wird auch diskutiert, wie Museen durch Kooperationen,
Open-Source-Ansätze und Community-Arbeit ihre Reichweite und
Relevanz nachhaltig stärken können.
Diese Folge macht deutlich: Vermittlung im digitalen Raum ist
kein Zusatz, sondern eine grundlegende Aufgabe, die neue
Denkweisen und Strukturen im Museum erfordert.
Dr. Christian Gries ist Leiter der Abteilung Digitale
Museumspraxis und IT am Landesmuseum Württemberg.
Begleitmaterial zu den Folgen findest du auf der Homepage unter
https://www.arthistoricum.net/themen/podcasts/arthistocast.
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05.03.2025
1 Stunde 4 Minuten
In dieser Folge wirft Jacqueline Klusik-Eckert mit Antje Schmidt
und Georg Hohmann von #arthistoCast einen Blick hinter die
Kulissen der Sammlungsdigitalisierung an Museen, die weit über
das digitale Erfassen von Objekten hinausgeht. Dabei stellt sich
heraus, dass sammelnde Institutionen in den letzten Jahren
substanzielle Veränderungen und Anforderungen erlebt haben.
Aus zwei unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen an sehr
unterschiedlichen Häuser teilen sie ihre Erfahrungen und lassen
uns an den aktuellen und andauernden Herausforderungen teilhaben,
die mit der Implementierung digitaler Strategien einhergehen.
Obwohl die Digitalisierung nun schon ein paar Jahrzehnte
durchgeführt wird, erfordern die heutigen digitalen Bemühungen
eine umfassende Umgestaltung der Sammlungsverwaltung und neue
Aufgabenbereiche, die mit öffentlicher Zugänglichkeit zu tun
haben.
Die Diskussion beleuchtet, wie der alltägliche Mangel an
Ressourcen — sei es Serverkapazität oder spezialisiertes Personal
— oft mit ambitionierten digitalen Vorhaben und Anforderungen
kollidiert. Antje und Georg sprechen über die Notwendigkeit, über
traditionelle Digitalisierungsprojekte hinauszudenken und
stattdessen nachhaltige, integrative digitale Infrastrukturen zu
schaffen, die nicht nur Sammlungsverwaltung betreffen, sondern
auch die wissenschaftliche Forschung und öffentliche Interaktion
erweitern.
Ein Kernthema ist die Balance zwischen dem Wunsch nach
innovativen digitalen Ansätzen und der realen Notwendigkeit,
grundlegende digitale Infrastrukturen zu pflegen und zu
erweitern. Sie diskutieren, wie digitale Tools genutzt werden
können, um Sammlungen nicht nur zu konservieren, sondern sie
lebendig und interaktiv zu machen. Es geht aber auch um Grenzen
und die Frage der Notwendigkeit, wenn man die Nachhaltigkeit von
„shiny“ Tools im Hinterkopf behalten muss.
Das Gespräch bietet tiefgreifende Einblicke in die sich wandelnde
Landschaft der Museumsdigitalisierung und wie diese Veränderungen
die Rolle der Digitalisierungsabteilungen neu definieren. Dies
verdeutlicht, dass erfolgreiche Digitalisierung mehr als nur
technologische Updates erfordert; sie verlangt nach einem
Kulturwandel, der Offenheit für neue Arbeitsweisen, eine klare
Priorisierung und eine sich an Herausforderungen anpassenden,
holistischen Strategie.
Dr. Antje Schmidt ist Kunsthistorikerin und Leiterin des Bereichs
Digitale Strategie und Projekte am MK und G, dem Museum für Kunst
und Gewerbe in Hamburg.
Georg Hohmann ist Leiter der Abteilung Deutsches Museum Digital
des Deutschen Museums in München und studierter Kunsthistoriker
und Informatiker.
Begleitmaterial zu den Folgen findest du auf der Homepage unter
https://www.arthistoricum.net/themen/podcasts/arthistocast.
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#FFS #AudioAward
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Über diesen Podcast
Im Wissenschaftspodcast #arthistoCast dreht sich
alles um die Digitale Kunstgeschichte. Dabei geht es um den
Einsatz digitaler Methoden in der kunsthistorischen Forschung,
also um die Frage, wie technische Entwicklungen für das Fach
genutzt werden können und wie sich die Forschung im Zuge der
Digitalisierung verändert hat.
In jeder Folge sind Expert*innen aus unterschiedlichen Fach- und
Arbeitsbereichen zu Gast, um über ihre Arbeit und ihre
Erfahrungen mit digitalen Methoden und Technologien zu sprechen.
Dabei geht es nicht nur um gute Lösungsansätze und etablierte
Systeme, sondern auch um aktuelle Herausforderungen und
Möglichkeiten, die mit der Anwendung digitaler Methoden in der
Kunstgeschichte einhergehen.
Jacqueline Klusik-Eckert führt die Zuhörer*innen dabei durch den
Begriffsdschungel der Technikwelt und hilft, jeder und jedem
einen Einstieg in die Themenfelder zu finden.
Der Podcast #arthistoCast ist ein Muss für alle,
die sich für Kunstgeschichte, Digitalisierung und Technologie
interessieren! Der Podcast bietet eine Plattform zur Diskussion
aktueller Entwicklungen und Trends in der kunsthistorischen
Forschung und vermittelt gleichzeitig ein tieferes Verständnis
für die Rolle digitaler Methoden in der Kunstwissenschaft.
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