Folge 23: Doppelgänger mit Datenmodell – Digital Twins im Kulturerbe
59 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Monaten
In dieser Folge spricht Jacqueline Klusik-Eckert mit Tom Meißner
über den Begriff des Digital Twin und seine Übertragung vom
Ingenieurwesen in den Bereich des kulturellen Erbes. Während
digitale Zwillinge in der Industrie vor allem zur Simulation
technischer Abläufe dienen, liegt im Kulturbereich der Fokus auf
der möglichst detailgetreuen Repräsentation historischer Objekte
und Architekturen. Doch wo verläuft die Grenze zwischen einem
Digital Twin und einem 3D-Scan? Und welche Kriterien machen einen
digitalen Zwilling tatsächlich zum „Zwilling“?
Im Gespräch wird deutlich, dass es dabei nicht nur um
Visualisierung geht. Digitale Zwillinge können genutzt werden, um
Alterungsprozesse, Umwelteinflüsse oder Materialverhalten zu
simulieren – und eröffnen damit neue Formen der Analyse, ohne das
Originalobjekt zu gefährden. Darüber hinaus sind sie ein
wichtiges Werkzeug für die Vermittlung. Objekte werden
vorzeigbar, die aus konservatorischen Gründen im Depot bleiben
müssen. Kleines kann ganz groß gezeigt werden oder fernes sehr
nah.
Gleichzeitig stellen sich methodische und technische
Herausforderungen: Wie lassen sich beschädigte oder
unvollständige Objekte digital erfassen? Wie wird zwischen
wissenschaftlicher Genauigkeit und praktischer Umsetzbarkeit
abgewogen? Und was bedeutet diese Technologie für die digitale
Bewahrung und Erforschung kultureller Objekte?
Tom Meissner gibt einen Einblick in eine
Digitalisierungsabteilung, die das Erfassen von Kulturgut als
Daueraufgabe erkannt hat. Neben den logistischen und technischen
Herausforderungen wird man dabei täglich auch mit Fragen nach
wissenschaftlicher Sinnhaftigkeit, Repräsentation von
Kulturgütern und Verantwortung für das kulturelle Erbe
konfrontiert.
Tom Meißner M.A. ist Projektmanager im Team Digitales Kulturerbe,
Abt. Digitales Kultur- und Sammlungsmanagement, an der Thüringer
Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) in Jena.
Begleitmaterial zu den Folgen findest du auf der Homepage unter
https://www.arthistoricum.net/themen/podcasts/arthistocast.
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