Folge 24: Zwischen Daten- und Denkmodellen – Berufsfelder der Kunstgeschichte im Wandel

Folge 24: Zwischen Daten- und Denkmodellen – Berufsfelder der Kunstgeschichte im Wandel

1 Stunde 28 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten

In dieser Folge steht die Frage im Zentrum, wie sich Berufsfelder
für Kunsthistoriker*innen im Zuge der Digitalisierung verändern.
Gemeinsam mit Gudrun Knaus, Maximilian Westphal und Thorsten
Wübbena diskutiert Jacqueline Klusik-Eckert über Karrierewege,
Kompetenzprofile und strukturelle Herausforderungen in einem
Feld, das sich zunehmend zwischen fachlicher Spezialisierung und
digitalen Transformationsprozessen positioniert.


Ausgangspunkt ist die oft wiederholte Annahme, digitale
Kompetenzen eröffneten bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt –
doch gilt das auch für die Kunstgeschichte? Während viele
kunsthistorische Studiengänge digitale Inhalte nach wie vor
randständig behandeln, entwickeln sich jenseits des klassischen
Faches neue Tätigkeitsfelder: in Forschungsinfrastrukturen, im
digitalen Sammlungsmanagement oder in datengetriebenen
Analysekontexten werden Mitarbeiter*innen mit digitalen
Kompetenzen UND kunsthistorischen Domänenwissen gesucht. Die
Gesprächspartner*innen geben Einblick in ihre individuellen
Berufswege und reflektieren, welche Fähigkeiten in ihren
jeweiligen Kontexten heute unverzichtbar sind.


Dabei wird deutlich, dass sich nicht nur Jobprofile, sondern auch
Arbeitskulturen verändern: Weg vom Einzelarbeitsplatz, hin zu
vernetzten, interdisziplinären Teamstrukturen. Übersetzung,
Vermittlung und eine hohe Anschlussfähigkeit an andere
Disziplinen werden als Schlüsselkompetenzen benannt. Deutlich
wird zudem, dass „Digitalität“ nicht als bloßes Toolset
verstanden werden kann, sondern auch eine veränderte Denkweise
erfordert – mit Auswirkungen auf Forschung, Lehre und
institutionelle Praxis.


Das Gespräch skizziert die aktuelle Lage zwischen Wunsch und
Wirklichkeit: Zwischen diffusen Förderlogiken, unklaren
Anerkennungsstrukturen und dem Ringen um Sichtbarkeit sowohl
digitaler als auch kunsthistorischer Expertise stellt sich die
Frage, wie nachhaltig neue digitale Berufsbilder tatsächlich
etabliert sind. Damit verbunden ist auch ein Plädoyer für mehr
Offenheit im Fach – nicht nur gegenüber digitalen Methoden,
sondern auch gegenüber vielfältigen Berufsrealitäten, die sich
jenseits des klassischen akademischen Pfads bewegen.


Dr. Gudrun Knaus ist Wissenschaftlerin am Deutschen
Dokumenationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto
Marburg, Freiberufliche Beraterin im Bereich Digitales
Sammlungsmanagement und Projektkoordinatorn Graphikportal.


Maximilian Westphal war Projektleiter Digitale Kultur MFG Medien-
und Filmgesellschaft Baden Württemberg und ist ab September im
LVR Industriemuseum Oberhausen, Wissenschaftlicher Referent
Digitales Museum


Thorsten Wübbena ist Leiter des DH Lab und des Arbeitsbereichs
Digitalität der Historischen Forschung am Leibniz-Institut für
Europäische Geschichte (Mainz).


Alle Folgen des Podcasts werden bei heidICON mit Metadaten und
persistentem Identifier gespeichert. Die Folgen haben die
Creative-Commons-Lizenz CC BY 4.0 und können heruntergeladen
werden. Du findest sie unter
https://doi.org/10.11588/heidicon/1738702


Bei Fragen, Anregungen, Kritik und gerne auch Lob kannst du uns
gerne per Mail kontaktieren unter
podcast@digitale-kunstgeschichte.de

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