tl;dr #45: Alfred Sohn-Rethel: «Geistige und körperliche Arbeit» | mit Frank Engster
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Beschreibung
vor 11 Monaten
Ein ganzes Leben hat Sohn-Rethel diesem Buch gewidmet. Es ist sein
Versuch, die gesamte Philosophie und die mathematisierten
Naturwissenschaften marxistisch zu erklären. Kritisch bemängelt er,
dass Marx nicht radikal genug gewesen sei und bei der Kritik der
politischen Ökonomie stehen geblieben sei, anstatt bis zur Kritik
der Erkenntnistheorie vorzudringen. Seine These: Marxisten seien
materialistisch in der politischen Ökonomie, aber idealistisch im
Verhältnis zu den Naturwissenschaften. Für den Kommunismus bedeutet
das, dass die mathematisierten Technikwissenschaften mit ihren
allgemeinen Gesetzen das Zusammenleben bestimmen würden.
Sohn-Rethel zweifelte nicht an der Gültigkeit der
Naturwissenschaften, wollte sie jedoch der selbstbestimmten
Gesellschaft unterordnen. Sohn-Rethels Projekt war ehrgeizig: Kants
Ansatz, reine vernünftige Kategorien zu bestimmen, sollte durch die
Analyse der Warenform ersetzt werden. Die Warenform, so
Sohn-Rethel, könne die Denkformen erklären. Diese Denkformen
basieren auf der Abstraktion von konkreter körperlichen Arbeit, die
sich im Warentausch vollzieht. Das führt zur jahrtausendelangen
Spaltung von geistiger und körperlicher Arbeit. Sozialismus, so
Sohn-Rethel, könne nur gelingen, wenn beide wieder zu einer Einheit
zusammengeführt werden. Sein Ziel war es, die konkreten materiellen
Bedingungen zu bestimmen, die diese Einheit auf dem hohen Niveau
vergesellschafteter und verwissenschaftlichter Arbeit herstellen
können. Zu Gast bei Alex Demirović ist in dieser Folge der Autor
Frank Engster.
Versuch, die gesamte Philosophie und die mathematisierten
Naturwissenschaften marxistisch zu erklären. Kritisch bemängelt er,
dass Marx nicht radikal genug gewesen sei und bei der Kritik der
politischen Ökonomie stehen geblieben sei, anstatt bis zur Kritik
der Erkenntnistheorie vorzudringen. Seine These: Marxisten seien
materialistisch in der politischen Ökonomie, aber idealistisch im
Verhältnis zu den Naturwissenschaften. Für den Kommunismus bedeutet
das, dass die mathematisierten Technikwissenschaften mit ihren
allgemeinen Gesetzen das Zusammenleben bestimmen würden.
Sohn-Rethel zweifelte nicht an der Gültigkeit der
Naturwissenschaften, wollte sie jedoch der selbstbestimmten
Gesellschaft unterordnen. Sohn-Rethels Projekt war ehrgeizig: Kants
Ansatz, reine vernünftige Kategorien zu bestimmen, sollte durch die
Analyse der Warenform ersetzt werden. Die Warenform, so
Sohn-Rethel, könne die Denkformen erklären. Diese Denkformen
basieren auf der Abstraktion von konkreter körperlichen Arbeit, die
sich im Warentausch vollzieht. Das führt zur jahrtausendelangen
Spaltung von geistiger und körperlicher Arbeit. Sozialismus, so
Sohn-Rethel, könne nur gelingen, wenn beide wieder zu einer Einheit
zusammengeführt werden. Sein Ziel war es, die konkreten materiellen
Bedingungen zu bestimmen, die diese Einheit auf dem hohen Niveau
vergesellschafteter und verwissenschaftlichter Arbeit herstellen
können. Zu Gast bei Alex Demirović ist in dieser Folge der Autor
Frank Engster.
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