Folge 172 – Holy moly Edinburgh
Ein altes Bahnhofsgebäude, vulkanische Verwerfungslinien und eine
6,7-Millionen-Investition: Die Holyrood Distillery bringt Whisky
zurück nach Edinburgh. Wir verkosten ihren honigsüßen New Make und
den gereiften Amber Single Malt.
32 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Heute geht’s nach Edinburgh – genauer gesagt zur ersten Destille
dort seit 100 Jahren! Die Holyrood Distillery hat sich in einem
alten Bahnhofsgebäude eingenistet und macht da seit 2019
interessante Sachen.
Wir probieren heute ein besonderes Experiment: erst ihren New
Make “Plumage Archer” mit 50% und dann den daraus gereiften Amber
Single Malt mit 49,8%. Klingt erstmal nicht spektakulär? Wartet’s
ab! Die haben da echt was Spannendes entwickelt – sieben
verschiedene Malzsorten und zehn (!) verschiedene Hefen stecken
in dem guten Stück.
Zwischen Verkostungsnotizen schweifen wir natürlich wieder
ordentlich ab – von vulkanischen Verwerfungslinien über die Frage
nach Schottlands wahrer Hauptstadt, bis hin zu Verwechslungen mit
Bollywood (ja, echt jetzt). Und während Hendrik versucht, uns die
Bedeutung der verschiedenen Hefen nahezubringen, sind Silvi und
Christian schon ziemlich beeindruckt von der intensiven Honigsüße
des Whiskys.
War das Experiment erfolgreich? Hat sich die
6,7-Millionen-Investition gelohnt? Und was zum Geier hat es
eigentlich mit der Sanduhr auf der Flasche auf sich? Das und mehr
in Folge 172!
PS: Silvi hatte heute die Kontrolle übers Eingießen verloren –
aber bei dem Zeug auch verständlich!
Wir verkosten heute süßes Zeug aus Schottlands Hauptstadt!
Holyrood Distillery – Plumage Archer – New Make 50%
Holyrood Distillery – Ambir – Single Malt Scotch Whisky
Holyrood Distillery – Plumage Archer – New Make 50%
Aroma
Malzige Noten, die an frisches Brot erinnern
Leichte Süße von Vanille und Karamell
Subtile Fruchtnuancen
Geschmack
Weiche Malztöne
Anklänge von Eiche und Vanille
Dezente Süße
Abgang
Kurz und malzig
Leichte Würze
Holyrood Distillery – Ambir – Single Malt Scotch Whisky
Aroma
Cremiges Karamell und Fudge
Süßer Demerara-Zucker mit butterartiger Note
Sherry-Anklänge und rote Früchte
Vanille und Honig
Dezente Getreidenoten
Geschmack
Süße rote Früchte und Vanille
Malzige Nuancen, die an Cornflakes erinnern
Sanftes Toffee mit einer keksartigen Süße
Würzige Eichenholznoten im Hintergrund
Harmonische Balance zwischen Süße und Würze
Abgang
Mittellang bis lang mit weicher Textur
Süßliche Keksnoten, die bestehen bleiben
Subtile würzige und herzhafte Nuancen
Leichte Trockenheit, die angenehm ausklingt
Destillerie(n) der Folge im Überblick
Holyrood Distillery
Inhaber
Gegründet von Rob & Kelly Carpenter und David
Robertson
Gründungsdatum
2019
Ø Liter Whisky pro Jahr
ca. 100.000 Liter reiner Alkohol
Master Distiller
Jack Mayo (Head Distiller)
Dauerbrenner (Core Range)
Arrival (Inaugural Single Malt)
Experimentelle New Make Spirits
Height of Arrows Gin
Elizabeth Yard Rum
Die Holyrood Distillery markiert eine historische
Rückkehr der Single Malt Whisky-Produktion in das Herz
von Edinburgh, fast ein Jahrhundert nachdem die letzte
Brennerei ihre Pforten schloss. Gegründet im Jahr 2019
von dem kanadischen Ehepaar Rob und Kelly Carpenter
zusammen mit dem Whisky-Experten David Robertson, hat
sich die Destillerie in einem denkmalgeschützten
ehemaligen Güterbahnhof aus dem Jahr 1831 niedergelassen.
Dieser Standort, nur einen kurzen Spaziergang von der
berühmten Royal Mile entfernt, macht sie zu einer
modernen urbanen Destillerie, die Tradition und
Innovation im Schatten des historischen Arthur’s Seat
verbindet. Die Vision der Gründer war es, eine Brennerei
zu schaffen, die sich auf Geschmack, Experimentierfreude
und Transparenz konzentriert.
Der Produktionsprozess bei Holyrood ist durch eine
bewusste Abkehr von starren Konventionen geprägt. Die
Brennerei experimentiert intensiv mit den vier
Schlüsselelementen der Whiskyherstellung: Gerste, Hefe,
Destillation und Reifung. Es werden verschiedenste
Malzsorten verwendet, von historischer Gerste wie der im
“Plumage Archer New Make” bis hin zu stark gerösteten
Schokoladen- und Kristallmalzen, die man sonst eher aus
der Bierbrauerei kennt. Auch bei der Hefe geht Holyrood
eigene Wege und setzt neben klassischen Destillierhefen
auch Brau-, Wein- und Champagnerhefen ein, um eine breite
Palette an Aromen zu erzeugen. Die außergewöhnlich hohen
Brennblasen fördern einen leichten und fruchtigen New
Make, der dann in einer Vielzahl von Fässern reift. Frühe
Abfüllungen wie der “Ambir”, der in stark ausgebrannten
Fässern aus amerikanischer Neueiche reifte, zeugen von
diesem innovativen Geist und dem Willen, die Grenzen des
Geschmacks auszuloten.
Obwohl Holyrood eine junge Destillerie ist, hat sie sich
in der Whisky-Welt schnell einen Namen als Vorreiterin
für Innovation gemacht. Ihre Bedeutung liegt weniger in
langjährigen Traditionen als vielmehr in ihrem mutigen
und transparenten Ansatz, der Whisky-Enthusiasten einen
tiefen Einblick in den Herstellungsprozess gewährt. Mit
der Veröffentlichung ihres ersten offiziellen Single
Malts “Arrival” im Jahr 2023 hat die Destillerie einen
wichtigen Meilenstein erreicht und bewiesen, dass ihre
experimentellen Methoden zu einem komplexen und reifen
Whisky führen können. Holyrood steht für eine neue
Generation schottischer Brennereien, die die Zukunft des
Scotch Whiskys aktiv gestalten und dabei die reiche
Geschichte ihrer Heimatstadt Edinburgh ehren.
Der Beitrag Folge 172 – Holy moly Edinburgh erschien zuerst auf
Grab The Glass Podcast.
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