#103 Container & MPP mit Drachen: Cargokite plant Neubau für 2027

#103 Container & MPP mit Drachen: Cargokite plant Neubau für 2027

Start-up will es der Schifffahrt beweisen – Reedereipartner und Design-Büro an Bord
24 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 1 Jahr
Ein Münchener Start-up in der maritimen Industrie – es gibt zwar
auch eine bayerische Hochseereederei, aber dennoch ist es für so
Manchen in der Branche noch ein etwas merkwürdiges Setting.
Cargokite-COO und Co-Gründer Tim Linnenweber ist aber sehr
zuversichtlich. Im HANSA PODCAST spricht er über die Pläne für
Schiffe mit Kite-Technologien als Antrieb und ein Upgrade:
Ursprünglich ging es dem Start-up um einen vergleichsweise kleinen
Katamaran mit Hydrofoil-Technologie und bis zu 200 Quadratmeter
Kite-Segel in bis zu 300 m Höhe für bis zu 16 Container. Doch
mittlerweile arbeitet das Team an einem größeren Schiff mit
entsprechend größerer Segelfläche: 200 bis 300 TEU und Kite-Flächen
"jenseits der 200 Quadratmeter". "Wir arbeiten mit einem Hamburger
Design-Büro an einem ›Full Size-Containerschiff‹", sagt Linnenweber
im Podcast. Dafür hat man Abstand von der Hydrofoil-Technologie
genommen. Die Idee, Segeldrachen auf Handelsschiffen einzusetzen,
ist nicht neu. Schon vor einigen Jahren hatte die mittlerweile
nicht mehr existente Bremer Reederei Beluga damit experimentiert,
scheiterte aber letztlich. Linnenweber und dem Cargokite-Team war
das beim Start bewusst, aber sie sind von ihrer Idee überzeugt.
Auch musste man anfangs gegen einige Vorurteile ankämpfen: als
bayerisches Unternehmen in der norddeutschen maritimen Industrie
und auch mit Blick auf die Technologie. Aber es bleibe dabei:
"Natürlich kennen wir die Vorbehalte, aber wenn man die Technologie
richtig einsetzt mit dem richtigen Schiffsrumpf, kann das einen
enormen Hebel erzeugen. Wir sind überzeugt und wollen es der
Schifffahrt beweisen", sagt der Co-Gründer und spricht über gute
Gesprächseinstiege, die Intensität der Vorbehalte, was das Team
anfangs unterschätzt hat sowie den Zugang zur maritimen Industrie.
Linnenweber geht außerdem ausführlich auf die Unterschiede zu
vorherigen Projekten dieser Art ein, die Cargokite-Technologie und
die Gründe für den Umschwung auf größere Schiffe für den
Shortsea-Markt. Für den Markteinstieg sei das Konzept mit 16 TEU
vielleicht etwas "radikal" gewesen. Derzeit wird konkret an einem
neuen Schiffsdesign gearbeitet. Neben den Design-Büro hat Cargokite
auch die Reedereien MACS und Ems-Fehn sowie die britische
Lomar-Gruppe als Partner an Bord geholt. Dabei geht es nicht nur um
eine technische, sondern auch eine kommerzielle Validierung der
Idee. Bei einer Idee soll es aber nicht bleiben: Die Gründer halten
an ihrem Plan fest, 2027 einen Neubau ins Wasser zu bringen. Ein
ambitioniertes Ziel? "Ja, das schon, aber dafür sind wir ein
Start-up". Linnenweber spricht in der Podcast-Episode außerdem über
Machbarkeitsstudien und Gespräche mit Häfen, den Vorteil des
Standorts München für ein Projekt dieser Art, die Kernkompetenz des
Cargokite-Teams, ein "geparktes Konzept" für kleinere Schiffe,
Regelungs- und Automarisierungstechnik, künstliche Intelligenz und
"separate Gehirne". Außerdem dreht sich das Gespräch um die
Herausforderung bei der Nutzung von Kite-Systemen in küstennahen
Gewässern, Gespräche mit Verladern und den Zugang zum Kapitalmarkt
in Deutschland und auf internationalem Parkett sowie die
finanzielle Aufstellung und eine potenzielle "Deadline".

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