Apropos ... Führung in der Familie!
54 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Führung im System Familie
Jeder von uns ist eine Führungskraft, zumindest im eigenen Leben.
Speziell im Familiensystem kann es leicht passieren, dass uns die
Klarheit abhandenkommt. Die Funktion Führung wird geschwächt,
weil sie von den Eltern nicht bewusst wahrgenommen wird, sagt
Daniel Knabl, Dipl. Psychosozialer Berater, systemischer Coach
und Unternehmensberater. Der Prozess beginnt meist schleichend
und unbemerkt oder wird überraschend durch ein tragisches
Ereignis ausgelöst. In beiden Fällen sind die Auswirkungen
dieselben: Frust, Schmerz, Streit, Konflikte, Trotzreaktionen –
sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern. Die Atmosphäre
wird immer weiter aufgeheizt und vergiftet, obwohl das im Grunde
niemand in der Familie möchte.
In dieser Folge gehen wir diesen Phänomenen auf den Grund und
beleuchten Führung in der Familie aus ungewohnten Perspektiven.
Es passiert oft, dass alte systemische Verletzungen über
Generationen hinweg weitergegeben werden. Als Eltern tragen wir
daher die Verantwortung, diese transgenerationalen und aktuellen
Themen aufzuarbeiten und aufzulösen, damit unsere Kinder in einer
förderlichen und stärkenden Umgebung heranwachsen können.
Eltern sind Vorbild für das Lernen am Modell
„Wir können unsere Kinder erziehen, wie wir wollen,
schlussendlich machen sie uns doch alles nach“, frei nach Karl
Valentin. Es geht also um Vorbildwirkung, um Lernen am Modell.
Was relativ einfach klingt, kann – ohne entsprechendes
Bewusstsein – schnell zu einer Nagelprobe für die Partnerschaft
und für sämtliche Beziehungen innerhalb der Familie werden. In
der systemischen Beratung geht es daher in erster Linie darum,
Klarheit zu schaffen und Bewusstsein zu fördern. Dies gelingt am
besten, wenn wir uns erlauben, uns selbst auch als spirituelle
Wesen zu betrachten. Auf diese Weise werden Situationen leichter
zu ertragen und Lösungen werden möglich, wo vorher scheinbar
nichts mehr zu machen war.
Das Genogramm als wirkungsvolles Tool
Ein Werkzeug, das hier oftmals zum Einsatz kommt, ist das
Genogramm im Rahmen einer systemische Familienaufstellung. Das
Genogramm ist ein strukturierter, standardisierter
Familienstammbaum. Es macht Verletzungen von Systemprinzipien,
sowie Dynamiken innerhalb eines Systems sichtbar und dient somit
als Landkarte im Beratungsprozess. Durch die Visualisierung von
Strukturen und Dynamiken einer Familie können Muster sichtbar
werden, welche sich über Generationen ziehen und in der
Gegenwart zu unerwünschten Symptomen führen. Klientinnen und
Klienten erleben bereits die Arbeit mit dem Genogramm oft schon
als Erleichterung. Wird dann noch aktiv daran gearbeitet,
Klarheit ins System zu bringen und die Funktion Führung zu
stärken, dann wird der Weg geebnet für eine leichtere und
freudigere Zukunft.
Daniel Knabl ist Dipl. Psychosozialer
Berater, systemischer Coach und Unternehmensberater und lebt in
Österreich.
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