Apropos ... Achtsamkeit für Skeptiker!
51 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Was ist Achtsamkeit? Der Begriff ist ein wenig in Ungnade
gefallen. Die einen suchen mit ihrer Hilfe den Seelenfrieden,
andere werten sie als Esoterik-Kram ab. Achtsamkeit wird schnell
in einen Topf geworfen mit Yoga und Meditation und Übungen, die
uns ins Hier und Jetzt tragen und innere Erfüllung bringen
sollen. Doch Achtsamkeit ist mehr als die Anwendung bestimmter
Techniken. „Sie ist ein langer geistiger Prozess, eine
Lebenseinstellung. Sie ist ein Suchen und Finden, eine tiefe
Sehnsucht nach den wesentlichen Fragen des Lebens, sagt Renato
Kruljac. Er ist Achtsamkeitstrainer und hat nach zwei Jahrzehnten
als Führungskraft bei einem internationalen Konzern die Segel
gestrichen, um sich der professionellen Achtsamkeitspraxis,
fernöstlichen Kampkünsten und psychologischen Methoden zu widmen.
Ernsthaft praktiziert, sagt er, ist die Achtsamkeit ein ständiger
Begleiter, an der wir wachsen können.
Kraft, die sich aus der Beobachterrolle
entwickelt
Wir müssen lernen, loszulassen von starren Konzepten, von
Identifikationen und Vorstellungen, von Glaubenssätzen innerhalb
eines gesellschaftlichen Systems, die uns geprägt haben, sagt er.
Der Weg zur Inneren Freiheit geht über die Stille, das geistige
Fasten, über das Zuhören und die Disziplin. „Wenn wir unser
Alarm-, Antriebs- und Fürsorgesystem in Balance halten, werden
wir die Früchte der Achtsamkeit ernten“. Achtsamkeit erlernt man
zwar auch, aber eben nicht nur durch Techniken zur Entspannung im
Hier und Jetzt oder sportlichen Übungen. „Sie ist ein
geistiger Prozess, eine transformative Kraft, die sich aus der
Beobachterrolle heraus entwickelt“, sagt Kruljac. Aber Achtung:
Woran erkenne ich den Meister unter den Scharlatanen? Indem ich
in die Begegnung mit dem Lehrenden gehe. Lebt er das, was er
sagt? Ist er authentisch? Spüre ich Wärme, darf ich sein? Einen
guten Lehrer erkennt man an seinen Schülern, so Kruljac.
Abstand nehmen, die Perspektive ändern und sich selbst freundlich
begegnen: Das funktioniert durch Achtsamkeitsmethoden wie der
Atemmeditation oder anderen Konzentrationsübungen. Sie
beschreiben das „Was“, bringen uns in die Präsenz, erden
und verorten uns. In Verbindung mit Übungen zum „Wie“, die mich
lehren, meine Gedanken freundlich zu akzeptieren, findet der
Mensch zur Balance. Es gibt viele Arten der Meditation, die das
Ziel der Erleuchtung haben, führt Kruljac weiter aus. Was sie
ist? „Für mich bedeutet die Erleuchtung das Urvertrauen“, Und wie
lautet das Rezept dazu? „Dem Herzen folgen und ins Fühlen kommen.
Der Körper sagt uns oft mehr als der Verstand“.
Buchtipp: Renato Kruljac: „Achtsamkeit für
Skeptiker“, Schattauer-Verlag 2024
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