Folge 67: Mehr Gewalt in Freibädern? Falsch!

Folge 67: Mehr Gewalt in Freibädern? Falsch!

35 Minuten

Beschreibung

vor 4 Wochen
In Berlin hat die Freibadsaison begonnen - und damit auch mal
wieder unzählige Debatten. Grund genug, dass wir uns diesmal mit
Claudia Blankennagel treffen, sie arbeitet in der Abteilung
Kommunikation der Berliner Bäderbetriebe. Und da ist einiges schief
gelaufen, räumt sie gleich zu Beginn unseres Gesprächs ein. Denn
dass sowohl im Kreuzberger Prinzenbad wie auch im Neuköllner
Columbiabad wichtige Schwimmbecken noch bis Mitte/Ende Juni
geschlossen bleiben, das hätte man auch schon mal bekannt geben
können, BEVOR die Schwimmbäder Ende April/Anfang Mai geöffnet
haben. War aber nicht so, und deshalb gab es vor allem im
bevölkerungsreichen Kreuzberg jede Menge Unmut, weil die Badegäste
zum einzig offenen Schwimmbecken durch diverse Bauzäune irren
müssen und vor allem Kinder und Jugendliche komplett Neese sind.
Kein Nichtschwimmer-, kein Plantschbecken und auch das zweite
50-Meter-Becken - geschlossen. Im nicht allzuweit entfernten
Neuköllner Columbiabad sieht es nicht viel besser aus: Hier ist das
einzige Sportbecken zu. Und damit stellt sich auch gar nicht erst
die Frage, ob wohl der Sprungturm in dieser Saison wieder aufmacht
… Wir finden es gut, dass Claudia gar nicht lange drumrumredet,
dass das für alle Beteiligten extrem Mist ist. Die Bauarbeiten
zogen sich nicht nur länger hin, die unterirdischen Rohre erwiesen
sich aich als maroder als gedacht, an einer Stelle kam gleich auch
noch die Betondecke runter und im Columbiabad lösten sich Fliesen
im Becken - hat keiner so gewollt, ist aber trotzdem kein Spaß.
Spaß verstehen Bäderbetriebe und Berliner Bäderbetriebe auch nicht,
wenn es um das diesjährige Sicherheitskonzept in den Bädern geht.
Ausweiskontrolle ohne Ausnahmen, höhere Zäune und Online-Tickets,
dazu natürlich Verstärkung der Sicherheitskräfte in mindestens vier
der 13 geöffneten Freibäder und ein Ampel-System auf der Webseite -
2,5 Millionen soll das Ganze kosten. Geld, das man auch gut für was
anderes ausgeben könnte, zumal entgegen anderslautender Meldungen
die Zahl der Straftaten in Berliner Freibädern sogar GESUNKEN ist!
Von 512 Fällen im Jahr 2013 auf 285 Fälle 2022! Und anders als
immer behauptet, gab es im Sommerbad am Insulaner in den letzten
beiden Jahren genau EINEN Vorfall - und der war vor allem deshalb
so spektakulär, weil die Wasserpistolenschlacht von so vielen
Menschen gefilmt und ins Netz gestellt wurde. Neben den
Ausweiskontrollen erhitzen vor allem die Online-Tickets die
Gemüter, zumal es in einigen Bädern ab 10 Uhr keinen Ticket-Verkauf
mehr geben wird. Was ist mit Kindern, die spontan ins Freibad
wollen, aber kein Handy haben? Claudia verspricht Bei unserem
Gespräch im windigen Sommerbad Wilmersdorf (Lochow), dass man sich
das Ganze genau anschauen und gegebenenfalls auch nochmal
nachsteuern wird. Einen Vorteil haben die Online-Tickets zumindest
für Menschen wie uns - wir können, genauso wie zu Corona-Zeiten,
die Tickets wieder ins Wallet laden - und brauchen so weder Handy
noch Portemonnaie, sondern nur eine Smartwatch. Muss man sich
allerdings auch erstmal leisten können - und wollen.
https://www.berlinerbaeder.de/
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/freibaeder-straftaten-100.html?fbclid=IwZXh0bgNhZW0CMTEAAR3JWGCcFJRHurZFaDxGky-fhdkWU0Z2t9EEJ7D6yVT7Oei2FU_l9L2JTjM_aem_AVs63dWPkE_mA7kTM3eusPhjqNuY0-hprrkgiCgT0_WpI2tcUItxPcbazzlFLdPSI8dc9W8xYw6SZsZWqSFfRcWT
https://www.tagesspiegel.de/berlin/probleme-bei-sanierung-berliner-freibader-columbiabad-und-prinzenbad-erst-im-juni-fertig-11658068.html
https://www.tagesspiegel.de/berlin/wasserpistolen-spritzerei-fuhrt-zu-massenschlagerei-in-berliner-freibad-4341313.html

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