Auf der gemeinsamen Suche nach Gott

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Auf der gemeinsamen Suche nach Gott
3 Minuten

Beschreibung

vor 6 Monaten
Ich bin seit zwei Tagen in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach
zu einem Kurs. Novizinnen und Novizen, also quasi die Klosterazubis
mit ihren NoviziatsbegleiterInnen treffen sich mehrmals im Jahr, um
zu Themen des Ordenslebens ins Gespräch zu kommen. Da geht es um
die Grundzüge mit den drei Gelübden der Armut, der Ehelosigkeit und
des Gehorsams, um Gemeinschaftsleben und Individualität, um Formen
des Kirche-Seins heute und vieles mehr. Da in vielen Klöstern und
Gemeinschaften oft einzelne junge Schwestern oder Brüder sind, ist
es schwierig, zu vielfältigen Meinungen und Debatten zu kommen.
Deshalb sind solche Treffen in großen Gruppen so wichtig. Diesmal
ist das Thema "Ordensleben heute" und das ist eigentlich das
beständige Thema über die Jahrhunderte des Ordenslebens. Wie kann
das gehen in der jeweiligen Gesellschaft, in der Art, wie Kirche
derzeit lebt, wie die einzelnen Glaubenden ihren Auftrag verstehen?
Die einzelnen Klöster und Gemeinschaften leben nach den
Ordensregeln ihrer Gründer und Gründerinnen. Aber die Art und
Weise, wie das gelebt werden kann, muss immer neu angeschaut und
angepasst werden. Und da sind die jungen Leute in den Klöstern oft
die treibenden Kräfte, die alles ausprobieren, vieles hinterfragen
und manches für absolut nicht mehr lebbar erkennen. Und dann wird
es spannend: Gehen die langjährigen Ordensmitglieder damit um,
lassen sie sich auf Gespräche und Austausch ein, können sie damit
leben, dass Neues ausprobiert und erprobt werden kann? Ganz häufig
ist das tatsächlich so und manchmal reichen ein oder zwei
engagierte junge Leute, um Dinge in Bewegung zu bringen, die allen
helfen, neu über ihren Weg im Orden nach zu denken. Klöster und
Orden waren damit immer schon Vorreiter und Avantgarde der Kirche
auf der gemeinsamen Suche nach Gott und einer Spiritualität des
Lebens, die nicht in Strukturen und erarbeiteten Papieren, sondern
in lebendigen Glauben und gelebtes Evangelium investiert. Ich bin
gespannt, welche Themen wir aus unserem Kurs mit nach Hause nehmen,
welche Anregungen uns munter machen für die nächste Zeit.

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