Alle wollen Frieden | Von Rüdiger Rauls

Alle wollen Frieden | Von Rüdiger Rauls

11 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten

Obwohl alle am Konflikt beteiligten Parteien beteuern, Frieden zu
wollen, geht der Krieg in der Ukraine weiter. Jede Seite hat
andere Vorstellungen über den Frieden und die Bedingungen für
Verhandlungen. Warum hat die deutsche Friedensbewegung keinen
Einfluss auf die Entwicklung?


Ein Standpunkt von Rüdiger Rauls.


Wirtschaft will keinen Krieg


Schuld am Krieg sind immer die anderen, denn niemand will Krieg
und dennoch ist er allgegenwärtig. Es ist ein beliebter Ansatz,
die Rüstungsindustrie als Triebfeder hinter den Kriegen zu sehen.
Das entspricht aber nicht den Gegebenheiten. Zwar sind die
Waffenschmieden unbestritten jener Wirtschaftszweig, der am
meisten am Krieg verdient, aber sie machen nur einen geringen
Prozentsatz aus an der Wirtschaftsleistung der Industriestaaten.
In Deutschland betrugen die Ausgaben für das Militär insgesamt in
den vergangenen 10 Jahren im Schnitt etwa 1,2 Prozent des
Staatshaushalts.


Diese Gelder kamen aber nicht nur der inländischen
Rüstungsindustrie zugute. Ein großer Teil davon wurde für
ausländische Waffensysteme ausgegeben. Das bedeutet, dass die
deutsche Rüstungsindustrie sich die deutschen
Verteidigungsausgaben mit ausländischen Konkurrenten teilen muss.
Hinzu kommt, dass Rüstungsgüter bei den meisten Waffenherstellern
nicht das Kerngeschäft ausmachen. Beim Flugzeughersteller Airbus
macht der Anteil der Rüstung nur etwa 20 Prozent am Gesamtumsatz
aus und selbst der Leopard-Bauer Rheinmetall macht einen nicht
unwesentlichen Teil seines Umsatzes mit der Herstellung von
zivilen Produkten, zum Beispiel mit Wärmepumpen.


Der überwiegende Teil der Wirtschaft hat vom Krieg wenig
Vorteile. Er ist teuer und Verlauf wie auch Ergebnis sind nicht
abzuschätzen. Denn Krieg führt nicht immer zum Sieg, er kann auch
in der Niederlage enden. Das weiß man in der Wirtschaft,
besonders in der deutschen, die zwar an zwei Weltkriegen gut
verdiente, danach aber durch die Zerstörung der eigenen
Industrieanlagen und Auflagen der Siegermächte zurückgeworfen
worden war.


Der überwiegende Teil der deutschen Industrieprodukte nach 1945
dienten und dienen der Zivilwirtschaft, nicht dem Krieg. Damit
wird Gewinn gemacht. Rüstung ist für die meisten Unternehmen ein
Randgeschäft, das man aber gerne mitnimmt, wenn daraus Gewinne zu
erzielen sind. Aber selbst heute in Zeiten der Konfrontation mit
Russland und den zunehmenden Spannungen mit China steht die
deutsche wie auch die europäische Wirtschaft dieser Entwicklung
nicht erfreut gegenüber. Märkte brechen weg, gewaltige
Umsätze gehen verlogen.


Abgesehen von der Rüstungsindustrie hat die Wirtschaft insgesamt
mehr Interesse am Frieden als am Krieg. Friedenszeiten sind die
Zeiten für Investitionen, Handel und Ausweitung der
Wirtschaftstätigkeit, nicht die Kriegszeiten. Deshalb warten die
meisten Unternehmen auf das Ende der Kriege, ehe sie beginnen zu
investieren. Bis auf Rheinmetall gilt das auch für den
Ukraine-Krieg...


..weiterlesen hier:
https://apolut.net/alle-wollen-frieden-von-ruediger-rauls


+++


Bildquelle: Jorm Sangsorn / shutterstock


+++


Apolut ist auch als kostenlose App für Android- und iOS-Geräte
verfügbar! Über unsere Homepage kommen Sie zu den Stores von
Apple und Huawei. Hier der Link: https://apolut.net/app/





Hosted on Acast. See acast.com/privacy for more information.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: