Völkerschlacht bei Leipzig: Zeitenwende von 1813?

Völkerschlacht bei Leipzig: Zeitenwende von 1813?

44 Minuten
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Interviews des ZMSBw zu Militärgeschichte, Militärsoziologie und Sicherheitspolitik: für Wissenschaft, Bundeswehr und Gesellschaft

Beschreibung

vor 6 Monaten

Vor 210 Jahren versammelten sich Kaiser, Könige und Heere
Europas vor den Toren der Messestadt Leipzig, um in der
Völkerschlacht über das Schicksal unseres Kontinents zu
entscheiden. Über eine halbe Millionen Soldaten aus verschiedenen
Nationen kämpften auf dem Schlachtfeld in der Mitte Deutschlands:
Ein Wendepunkt unserer Geschichte, oder gar eine
Zeitenwende?


Die Völkerschlacht bei Leipzig von 1813 war die bis dahin größte
Schlacht der Weltgeschichte, denn hier standen über eine halbe
Millionen Soldaten unterschiedlicher Sprachen und Kulturen
zusammen - oder sich feindlich gegenüber. In den verschiedenen
Armee der Allianz oder Napoleons dienten Preußen, Russen,
Schweden, oder gar Briten - auf der anderen Seite Franzosen mit
verbündeten Sachsen und verschiedene Fürstentümer.


In dieser Folge von "Zugehört" tauchen wir nicht nur tief in die
drei Tage vom 17. bis zum 19. Oktober 1813 ein, sondern auch in
deren Ursachen, Hintergründe und Folgen. Die entscheidende
Schlacht der napoleonischen Kriege und der Befreiungskriege hat
nicht nur die politische Landkarte Europas verändert, sondern
auch tiefe Spuren im kulturellen Erbe des Kontinents
hinterlassen.
Völkerschlacht bei Leipzig

Die Tage vom 16. bis zum 19. Oktober 1813 entschieden über den
Ausgang der Befreiungskriege gegen Napoleon. In Leipzig fügte die
Allianz von Russland, Preußen, Österreich und Schweden den
Truppen Frankreichs und seiner Verbündeten die entscheidende
Niederlage zu. Folglich musste sich Napoleons aus Deutschland
zurückziehen und der Rheinbund zerbrach. Nach der Schlacht von
Paris 1814 dankte er ab und ging ins Exil auf die Insel Elba.
Geschichte und Taktik

Oberst i.G. Dr. Martin Hofbauer, Mitherausgeber des Buches "Die
Völkerschlacht bei Leipzig. Verläufe, Folgen, Bedeutungen",
antwortet auf wichtige Fragen zur europäischen Militärgeschichte
und Leipziger Schlachtentaktik:




Welche Ursachen und Auswirkungen hatte die Schlacht auf die
politische Landschaft Europas und die napoleonischen Kriege?




Wie veränderten und formierten sich die Allianzen, die mit
und gegen Napoleon kämpften?




Welche Innovationen und Strategien prägten die Völkerschlacht
bei Leipzig?




Neben den politischen und wirtschaftlichen Hintergründen der
Völkerschlacht wird auch über die Truppengattungen der
Infanterie, Kavallerie und Artillerie in Leipzig gesprochen. Bei
dieser Thematik treten auch Erscheinungen zutage die heute kaum
bekannt sind, wie bspw. der Einsatz britischer Raketentruppen.
Neben einem Einblick in die medizinische Versorgung auf dem
Schlachtfeld werden auch die hohen Verlustzahlen der Soldaten
besprochen, die diese Schlacht zu einem Wendepunkt, oder gar zu
einer Zeitenwende, der europäischen Geschichte machte.
Sieg, Niederlage und Versöhnung

Die Völkerschlacht bei Leipzig ist nicht nur mit Sieg und
Niederlage verbunden, sondern auch mit Blut und Tod. Gerade die
mahnenden Toten der europäischen Nationen vor und hinter den
Toren Leipzig machen die Völkerschlacht zu einem Ereignis, das
mit einer speziellen Erinnerungskultur verbunden ist. Früher
unterschlich für nationalen Belange propagandistisch ausgenutzt,
ist der 19. Oktober von 1813 heute ein Datum was zum europäischen
Frieden und zur dauerhaften Versöhnung mahnt. Ein gebautes
Beispiel dessen ist das Völkerschlachtdenkmal im Leipziger
Südosten: Mit 91 Metern Höhe ist es eines der höchsten Denkmäler
Europas, eine Landmarke und eines der bekanntesten Wahrzeichen
der Messestadt. Heute mahnt es zum europäischen Frieden und der
Verständigung, statt zum immerwährenden Krieg.

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