L-Arginin verbessert die Wundheilung nach traumatisch-hämorrhagischem Schock

L-Arginin verbessert die Wundheilung nach traumatisch-hämorrhagischem Schock

Beschreibung

vor 17 Jahren
Eine Reihe von klinischen und experimentellen Studien deutet auf
eine verschlechterte Wundheilung nach Trauma und Schock hin. Dafür
scheint die verminderte Funktion der Wundimmunzellen verantwortlich
zu sein. Wie bereits in klinischen und experimentellen Studien
gezeigt werden konnte, führt eine Verabreichung der Aminosäure
L-Arginin zu einer Normalisierung der Wundimmunzellfunktion unter
diesen Bedingungen. Es blieb jedoch unbekannt, ob die Aminosäure
auch die Wundheilung nach traumatisch hämorrhagischem Schock
verbessert. Um dies zu untersuchen wurde an männliche C3H/HeN Mäuse
einer Mittellinienlaparotomie durchgeführt, um so ein
Weichteiltrauma zu induzieren. Anschließend wurden
Polyvinyl-Schwämmchen subkutan an der Wunde implantiert und die
Tiere wurden einem blutdruckkontrollierten hämorrhagischen Schock
unterzogen. Dabei wurde der mittlere arterielle Blutdruck von
ursprünglich 905 mmHg für 90 Minuten auf 355 mmHg gesenkt. Die
Kontrollgruppe erhielt lediglich eine Laparotomie. Während der
anschließenden Phase der Flüssigkeitstherapie erhielten die Tiere
die vierfache Menge des abgenommenen Blutvolumens entweder in Form
von reiner Ringer Lacktat Lösung oder zusätzlich mit 300 mg / kg
Körpergewicht L-Arginin. Sieben Tage später wurde in der
Wundflüssigkeit die Menge an Hydroxyprolin, einem Metabolit der
Kollagensynthese, mittels Gaschromatographie gemessen. Ebenso wurde
Kollagen I und III sowie TGF-β in der Wunde mittels Western Blot
Analyse bestimmt. Zusätzlich wurde an separaten Tieren, zehn Tage
nach hämorrhagischem Schock die Reißfestigkeit der Wunde mittels
eines Tensiometers festgestellt. Die Ergebnisse weisen darauf hin,
dass Hydroxyprolin nach hämorrhagischem Schock signifikant
erniedrigt war. L-Arginin hingegen vermochte dieses Defizit an
Hydroxyprolin auszugleichen. Ebenfalls zeigte sich durch L-Arginin
eine Normalisierung des unterdrückten Kollagen I und III Gehalts in
der Wunde nach Schock. TGF-β war sieben Tage nach Schock nicht
signifikant verändert. Ferner konnte nachgewiesen werden, dass die
Verminderung der Reißfestigkeit der Wunde nach Trauma und Schock
durch L-Arginin verbessert werden kann. Zusammenfassend konnte
deutet diese Arbeit darauf hin, dass die Verabreichung der
Aminosäure L-Arginin nach hämorrhagischem Schock zu einer
Verbesserung der Wundheilung führt. L-Arginin könnte somit eine
neue und effektive Methode zur Ergänzung der
Flüssigkeitssubstitution nach Trauma und Blutverlust darstellen, um
die Rate an Wundkomplikationen zu reduzieren.

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