Vergleichende rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen des vorderen Kreuzbandes im Normalzustand und bei Gonarthrose des Menschen

Vergleichende rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen des vorderen Kreuzbandes im Normalzustand und bei Gonarthrose des Menschen

Beschreibung

vor 17 Jahren
20 Patienten wurde während der Implantation einer
Kniegelenksendoprothese bei Arthrosis deformans –
operationstechnisch vorgegeben - das vordere Kreuzband komplett
reseziert. Die Anamnesen und Operationssitus wurden dokumentiert.
Nicht primär degenerative Veränderungen wie rheumatoide Arthritis,
Z. n. Knieinfekt etc. waren die Ausschlusskriterien. Als
Vergleichsgruppe gleichen Alters dienten die LCA 10 Verstorbener
mit makroskopisch intakten Kniegelenken. Nach Drittelung der LCA
senkrecht zur Verlaufsrichtung erfuhren die Bänder eine weitere
Drittelung für die Untersuchung im Rasterelektronenmikroskop,
Lichtmikroskop und Transmissionselektronenmikroskop. Für diese
Arbeit wurden die jeweiligen Abschnitte nach Fixierung in
KARNOVSKY-Lösung, „critical-point“-Trocknung und Kathodenbestäubung
im Hochvacuum rasterelektronenmikroskopisch untersucht und
photographisch dokumentiert. Die bekannte anatomische Struktur des
LCA konnte durch die REM für gesunde Kniegelenke bestätigt werden.
Kompakte parallelfaserige Kollagenfaszikel wurden von zartem
subsynovialem und interfaszikulärem Bindegewebe eingescheidet. Die
Einteilung der IFB-Gruppen nach HAUS konnte verschiedenen Regionen
des LCA-Querschnitts zugeordnet werden. Fibröse, areoläre und
areolär-adipöse Synovialis bildeten an der gesamten Zirkumferenz
des LCA die Grenze zum Gelenkkavum. Die Kreuzbänder der
Arthrose-Gruppe zeigten vielfältige Veränderungen, die als
degenerativ bedingt zu klassifizieren sind: Mukoide und zystische
Degeneration, Ganglien, chondroide Metaplasie, Verkalkungen/
Kalziumpyrophosphatligamentopathie, interfaszikuläre und
subsynoviale Bindegewebsvermehrung, Gefäßvermehrung und –verdickung
in der Synovialis. Als häufigste Form war die mukoide und zystische
Degeneration bis zur Entwicklung von Ganglien darzustellen. Diese
ließen sich in ihrer quasi dreidimensionalen Tiefenwirkung durch
die REM sehr gut zeigen. Neben Bereichen mukoider Degenerationen
fanden sich Zonen mit chondroider Metaplasie des Bandgewebes. Eine
der Stärken der REM ist die Abbildung der
Kalziumpyrophosphatkristalle in degenerativen „Verkalkungsherden“
der LCA. Die subsynoviale und interfaszikuläre
Bindegewebsvermehrung sowie Gefäßvermehrung und -wandverdickung in
der Synovialis waren als weitere Folgen der Gonarthrose zu
bezeichnen. Die beschriebenen strukturellen Veränderungen der
kompakten Kollagenfaszikel bedingen sicherlich eine Schwächung der
mechanischen Eigenschaften des LCA. Die diskutierten
Wechselwirkungen der Pathogenese genannter Degenerationen (z.B.
Chondroide Metaplasie>

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