Vergleich der Nicht Invasiven Koronarangiographie mit Vier-Zeilen Multislice Computertomographie (MSCT-A) und Invasiver Koronarangiographie bei Symptomatischen Patienten mit Verdacht auf Koronare Herzkrankheit

Vergleich der Nicht Invasiven Koronarangiographie mit Vier-Zeilen Multislice Computertomographie (MSCT-A) und Invasiver Koronarangiographie bei Symptomatischen Patienten mit Verdacht auf Koronare Herzkrankheit

Beschreibung

vor 18 Jahren
Die KHK ist eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Sie
ist für eine hohe Zahl der vorzeitigen Todesfälle aber auch für
zahlreiche stationäre Aufenthalte verantwortlich. Die Symptome
können unterschiedlich sein oder fehlen, in vielen Fällen stellt
ein Herzinfarkt die Erstmanifestation dar. Dementsprechend wichtig
ist die frühzeitige Erkennung gefährdeter Patienten. In der
täglichen Praxis stellen sich viele Patienten mit Risikofaktoren
oder Beschwerden vor, die einen Ausschluss einer stenosierenden KHK
erfordern. Hierzu existieren differenzierte Leitlinien nationaler
und internationaler Organisationen, die zahlreiche nicht invasive
Methoden beinhalten. Der Anteil an invasiven Koronarangiographien,
die keine Intervention nach sich ziehen, ist aufgrund der möglichen
Komplikationsrate mit ca. 70% zu hoch. Die nicht invasive
Koronarangiographie mit Mehrzeilen-Spiral-CT ist eine neue Methode,
die als vorgeschaltete Methode die Zahl der invasiven
Koronarangiographie ohne interventionelle Konsequenz reduzieren
könnte. Die vorliegende Arbeit sollte daher die diagnostische
Sicherheit der MSCT-A im Vergleich zur invasiven
Koronarangiographie unter klinischen Bedingungen vergleichen. Neben
dem direkten Vergleich der Koronarsegmente wurde vor allem
untersucht, ob in einer Patient basierten Untersuchung der Patient
mit interventionspflichtiger Stenose bzw. der Patient ohne
interventionspflichtige Stenose erkannt und somit möglicherweise
die Anzahl der rein diagnostischen invasiven Koronarangiographien
reduziert werden könnte. Hierzu wurden 109 Patienten ohne bekannte
KHK, jedoch mit thorakalen Beschwerden (CCS =2) und gleichzeitigem
Vorliegen von mindestens zwei Risikofaktoren mit MSCT-A und
anschließend mit Koronarangiographie untersucht. Das verwendete
vier Zeilen Spiral-CT-Gerät (MX8000, Philips)entsprach zwar nicht
dem aktuellsten Stand der Technik, war jedoch representativ für in
Deutschland verwendete Gerätegeneration zur Durchführung einer
MSCT-A Bewertet wurden ausschließlich Koronarsegmente mit einem
Lumen von mindestens zwei Millimeter, da sich bei kleineren Gefäßen
häufig keine therapeutische Konsequenz ergibt. Eine Lumenreduktion
von mindestens 50% wurde als signifikant definiert. Von allen
untersuchten Koronargefäßsegmenten zeigten mit MSCT-A 77% (1089 von
1417) eine diagnostisch ausreichende Bildqualität. Plaques fanden
sich in 45% (490 von 1089) der beurteilbaren Koronarsegmente. Eine
signifikante Stenose wurde bei der invasiven Untersuchung in 96
Segmenten erkannt, hiervon lagen 81 in Segmenten, die mit MSCT-A
beurteilbar waren. Die Sensitivität und die Spezifität sowie der
positive und negative Prädiktionswert hinsichtlich der
Identifikation signifikanter Stenosen im Vergleich zur invasiven
Koronarangiographie betrugen: 77% (62 von 81 stenotischen
Segmenten), 93% (939 von 1008 Segmenten ohne signifikante
Stenosierung), 47% und 93%. In einer Patient basierten Analyse
wurden mittels MSCT-A 45 von 48 aller Patienten mit mindestens
einer invasiv gesicherten signifikanten Stenose richtig
identifiziert, entsprechend einer Sensitivität von 93%. Die
Spezifität betrug 62% (38 von 61 Patienten), der positive
Prädiktionswert 66% und der negative Prädiktionswert 93%. Diese
Daten zeigen, dass MSCT-A in vier Zeilentechnik eine ausreichende
diagnostische Sicherheit hinsichtlich der Detektion signifikanter
Koronarstenosen bietet, vergleichbar mit etablierten nicht
invasiven Verfahren wie Stressechokardiographie und
Myokardszintigraphie und dies bei geringerem zeitlichen Aufwand.
Allerdings wird der Patient wesentlich sensitiver als das einzelne
Segment mit der Indikation zur Koronarintervention erkannt. MSCT-A
kann somit bereits in 4-Zeilentechnik als effektiver „Filter“ vor
einer Koronarangiographie verwendet werden und könnte somit die
Zahl der invasiven Untersuchungen zum Ausschluss einer
signifikanten KHK bei Patienten mit thorakalen Beschwerden
reduzieren.

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