Klinische Ergebnisse nach stereotaktischer Präzisionsbestrahlung großer uvealer Melanome mit dem Gamma-Knife

Klinische Ergebnisse nach stereotaktischer Präzisionsbestrahlung großer uvealer Melanome mit dem Gamma-Knife

Beschreibung

vor 18 Jahren
Von Juni 1997 bis April 2001 wurden 97 Patienten, die an einem
unilateralen uvealen Melanom litten, mit dem Gamma-Knife
radiochirurgisch behandelt. Die Melanome aller 97 Patienten waren
aufgrund der Lokalisation oder der Größe für eine Therapie mit
Ruthenium-Applikatoren nicht geeignet. Alle 97 Patienten, die sich
der Therapie mit dem Gamma-Knife unterzogen, wurden in eine
engmaschige Nachsorge aufgenommen. Bei der Nachsorge wurden in
regelmäßigen Abständen klinische, echographische und
neuroradiologische Untersuchungen durchgeführt. Die Daten der
Patienten beziehen sich auf einen Zeitraum von median drei Jahren
nach erstmalig erfolgter Bestrahlung mit dem Gamma-Knife. Bei 73
der 97 Patienten lagen Daten mit einem Jahr Nachbeobachtungszeit
(median 12 Monate (Konfidenzintervall: 9-15 Monate)) nach erfolgter
Bestrahlung vor. Alle 73 Patienten konnten bulbuserhaltend
therapiert werden. Von einer lokalen Tumorkontrolle konnte bei 72
Patienten der 73 Patienten gesprochen werden. Die lokale
Tumorkontrolle wurde als Stoppen der Tumorprogression oder als
Tumorregression definiert. So war bei einem der 73 Patienten keine
lokale Tumorkontrolle möglich. Im Echogramm konnte nun die maximale
apikale Tumorhöhe im standardisierten A- Bild gemessen und mit den
Ausgangswerten bei primärer Diagnosestellung verglichen werden. Bei
primärer Diagnosestellung ließ sich ein Wert von median 8,0 mm
festhalten. Bei einjähriger Nachbeobachtungszeit nach Bestrahlung
mit dem Gamma-Knife war die maximale apikale Tumorhöhe auf den
medianen Wert von 5,7 mm abgesunken. Bei 7 Patienten musste
innerhalb des folgenden Jahres nach Behandlung mit dem Gamma-Knife
eine Enukleation durchgeführt werden. Bei 33 Patienten lagen Daten
mit zwei Jahren Nachbeobachtungszeit nach erfolgter Bestrahlung
vor. Eine lokale Tumorkontrolle war bei allen 33 Patienten möglich.
Auch im Echogramm konnte nun median ein deutlich Rückgang der
maximalen apikalen Tumorhöhe verzeichnet werden. So war nun nach
Ablauf der zweijährigen Nachbeobachtungszeit nach Bestrahlung mit
dem Gamma-Knife die maximale apikale Tumorhöhe auf den medianen
Wert von 4,3 mm abgesunken. Der Unterschied war statistisch
hochsignifikant. Bei 1 Patienten musste innerhalb des folgenden
Jahres eine Enukleation durchgeführt werden. Bei 15 Patienten lagen
Daten mit drei Jahren Nachbeobachtungszeit nach erfolgter
Bestrahlung vor. Eine lokale Tumorkontrolle war bei allen 15
Patienten möglich. Hier war ebenfalls ein deutlicher Rückgang der
maximalen apikalen Tumorhöhe im Echogramm zu verzeichnen. So war
die maximale apikale Tumorhöhe auf den medianen Wert von 4,6 mm
abgesunken. Innerhalb des folgenden Jahres musste nun bei keinem
der 15 Patienten eine Enukleation durchgeführt werden. Die
klinischen Ergebnisse der 97 Patienten haben gezeigt, dass mittels
einer stereotaktischen Präzisionsbestrahlung mit dem Gamma-Knife
Patienten mit großen oder ungünstig gelegenen uvealen Melanomen,
die nur durch eine Enukleation hätten behandelt werden können, in
hohem Prozentsatz erfolgsversprechend bulbuserhaltend therapiert
werden konnten. Die Wahrscheinlichkeit einer Enukleation war im
ersten Jahr nach erfolgter Bestrahlung mit dem Gamma-Knife am
größten und nahm in der Behandlungsserie in den folgenden Jahren
rapide ab.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: