#76 mit Ina von Holly Managing Partner bei WE DO

#76 mit Ina von Holly Managing Partner bei WE DO

44 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
„Es gibt noch zu wenig Briefings für kreative
Nachhaltigkeitskampagnen – die Unternehmen sollten Mut beweisen und
sich kommunikativ auf den Weg machen.“ Ina von Holly, Managing
Partner bei der Berliner Agentur WE DO und GWA-Vorständin für das
Ressort Nachhaltigkeit sieht noch jede Menge Luft nach oben in
Sachen Nachhaltigkeit im Marketing. Aber vor allem sollten wir
Agenturen uns fragen, ob wir bei diesem Thema hinterherlaufen oder
vorangehen wollen. Und es ist nicht einmal nice-to-have oder nur
eine gute Sache für’s Employer Branding. Auch ökonomisch ist
nachhaltiges Wirtschaften zwingend, denn eine derzeit laufende
Kundenstudie zeigt, dass Marketingverantwortliche in 2-4 Jahren
eine Nachhaltigkeitszertifizierung ihrer Partner als absoluten
Standard sehen – fehlendes, substanzielles
Nachhaltigkeitsengagement führt künftig also zum Ausschluss von
Pitches. Für alle, die die Übersicht im Zertifizierungsdschungel
verloren haben, hat Ina einen wertvollen Tipp: Der vom Rat für
Nachhaltige Entwicklung initiierte Deutsche Nachhaltigkeitskodex
(DNK) ist ein sehr guter Standard und positiver Beschleuniger auf
dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit – hier können Kolleg*innen auch zu
Nachhaltigkeitsbeauftragten ausgebildet werden. Den wirkmächtigsten
Hebel für Agenturen sieht Ina beim Scope 3, also fairen
Lieferketten. Hier gibt es unzählige Ansatzpunkte wie Media, Film,
Print, Websites, mit denen wir uns intensiv auseinandersetzen
sollten. Für weitere und ganz handfeste Tipps können wir uns jetzt
schon auf das demnächst erscheinende Whitepaper „4 Schritte zur
Nachhaltigkeit“ freuen, das der GWA zusammen mit Utopia erarbeitet.
Eine große Herausforderung für Marketingverantwortliche sieht Ina
im Spannungsfeld der „Dreifaltigkeit“: Kredibilität, Kreativität
und Kommerzialität – dazu hat Jan Pechmann kürzlich einen
großartigen Beitrag im Markenartikel geschrieben. Zwischen
Greenwashing und Schweigen gibt es einen guten Mittelweg:
Unternehmen sollten viel mehr Fortschrittskommunikation wagen und
Teilerfolge kommunizieren. Denn gerade Unternehmen, die sich in der
nachhaltigen Transformation ihres Geschäfts befinden, haben enormen
Impact und Vorbildcharakter. So, und was machen wir jetzt, wenn wir
einen nicht nachhaltigen Kunden im Portfolio haben? Auch dazu hat
Ina eine gute Antwort parat. Ganz zum Schluss hat Ina noch einen
großen Wunsch an den Effie-Award 2023: Eine Kategorie
„Nachhaltigkeit“ wäre ein starkes und notwendiges Zeichen.

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