Stadtwachstum versus Kleingärten - Flächenkonkurrenz oder Raum für neue Ideen?

Stadtwachstum versus Kleingärten - Flächenkonkurrenz oder Raum für neue Ideen?

Dirk Sielmann, Vorsitzender vom Landesbund der Gartenfreunde in Hamburg im Gespräch
39 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Der Kleingarten begeisterte schon vor der Pandemie als kleinen
grüne Insel des privaten Glücks mitten in der Großstadt. Die
Hamburger Kleingartenlagen in Zahlen: ca. 1400 Hektar (zumeist
städtische) Fläche mit 311 Vereinen, die rund 33.500 Parzellen mit
rund 44.000 Mitgliedern selbstverwalten. Hier treffen sich alle
Gesellschaftsschichten und die einzelnen Gärten tragen zur
biologischen Vielfalt bei. Doch Konkurrenz um wertvolle Flächen in
der Stadt ist groß und war schon oft Thema im Podcast "Hallo
Hamburg! Stadt neu bauen". Karen Pein, Geschäftsführerin der IBA
Hamburg, geht im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Landesbundes der
Gartenfreunde der Frage nach, ob Kleingartenanlagen dem
Stadtwachstum mit Wohnungsbau und Ausbau der Infrastruktur oft
weichen müssen und welche zukunftsfähigen Konzepte es für den
klassischen Schrebergarten gibt. Für Dirk Sielmann hat Hamburg hat
einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen deutschen Städten.
Hier regelt ein Vertrag, dass die Anzahl der Kleingärten nicht
kleiner werden darf. Selbst wenn Gärten für Baumaßnahmen wegfallen,
müssen sie an anderer Stelle ersetzt werden. Zudem regt er an,
Flächenkonkurrenzen intelligent zu lösen und nicht das eine durch
das andere ersetzen. Multicodierung und Mehrfachnutzung bieten neue
Lösungsansätze. Modellprojekte können beispielsweise
naturschutzrechtliche Ausgleichsflächen mit Kleingärten verbinden
in Form von Streuobstwiesen in den Parzellen. Das Konzept des
Kleingartenparks bietet zudem neue Nutzungsmöglichkeiten. Eine
Nachverdichtung im Bestand - wie sie in den Wilhelmsburger
Projektgebieten der IBA Hamburg erfolgreich abgeschlossen wurde -
ist ein überzeugender Weg, Kleingärten bei heranrückendem
Wohnungsbau zu sichern. Karen Pein und Dirk Sielmann fordern beide,
dass bestehende Kleingartenanlagen sich stärker für Nachbarschaft
und Öffentlichkeit öffnen, „das berühmte verschlossene Eingangstor
soll es nicht mehr geben“.

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