SG #020: Lotto

SG #020: Lotto

In Deutschland gibt es ein Lotteriemonopol. Das bedeutet, dass in Deutschland nur der Staat, oder besser gesagt die einzelnen Bundesländer, Lotto als Glücksspiel anbieten darf. Private Anbieter gibt es zwar auch,
6 Minuten

Beschreibung

vor 17 Jahren

In Deutschland gibt es ein Lotteriemonopol. Das bedeutet, dass in
Deutschland nur der Staat, oder besser gesagt die einzelnen
Bundesländer, Lotto als Glücksspiel anbieten darf. Private
Anbieter gibt es zwar auch, aber auch die müssen wiederum beim
Staat spielen. Der Grund dafür ist, dass man den Bürger vor der
Spielsucht schützen möchte. Außerdem fließt vieles von dem Geld,
das die Bürger verspielen, gemeinnützigen Zwecken zu. Das
bedeutet, es wird vom Staat für gute soziale Zwecke ausgegeben.
Die Hälfte des Geldes geht direkt an die Gewinner, der Rest wird
beispielsweise für Sport, Kunst, Umwelt oder Jugendprojekte
ausgegeben. Lotto spielt man in Deutschland seit fast 400 Jahren.


In Schweden spielt man „7 aus 35“. Hier bei uns wird „6 aus 49“
gespielt. Man kauft beispielsweise an einem Kiosk einen
Lottoschein. Dieser ist so groß wie eine Postkarte. Darauf sind
einzelne Quadrate. Jedes dieser Quadrate hat 7 Reihen und 7
Spalten, also insgesamt 49 Felder. Man macht jetzt Kreuze bei
sechs Zahlen und hofft, dass diese Zahlen gewinnen. Mathematisch
kann man ausrechnen, dass bei „6 aus 49“ fast 14 Millionen
Möglichkeiten bestehen, seine Kreuzchen zu setzen. In Schweden
sind es nur 6 Millionen.


Dazu gibt es noch die Superzahl. Das ist die letzte Zahl der
Nummer des Lottoscheins. Man kann sie also nicht aussuchen oder
beeinflussen. Man hat die Superzahl eingeführt, damit es noch
schwieriger wird, zu gewinnen.


Am Mittwoch und am Samstag gibt es abends im Fernsehen die
Ziehung der Lottozahlen. In einem großen Glasball werden die 49
Ziffern auf kleinen Kugeln durcheinandergewirbelt. Dann fällt
eine Kugel aus dem Ball und wird vorgelesen. Nach den 6 Zahlen
gibt es noch eine siebte, die so genannte Zusatzzahl. Wer also
nur drei richtige Zahlen hat, gewinnt nicht viel. Wer aber drei
richtige Zahlen und die Zusatzzahl richtig hat, gewinnt ein
bißchen mehr.


Ich gewinne nie im Lotto. Wenn ich spiele, spiele ich online.
Aber ich habe gerade nachgesehen: 98,1 Prozent beträgt die
Wahrscheinlichkeit, dass ich eine Niete ziehe. Das bedeutet, dass
nur 1,9 Prozent etwas gewinnen.


Den größten Jackpot in der deutschen Lottogeschichte gab es
übrigens vor einem Monat, und zwar letzten Dezember. Da waren
45,3 Millionen Euro im Jackpot. Drei Spieler haben ihn sich
geteilt, sie hatten alle die gleichen Gewinnzahlen und die
passende Superzahl 3.


Noch ein Jahr früher, und zwar 2006, hat ein Spieler mit über 37
Millionen Euro den höchsten Einzelgewinn geschafft. 37 Millionen
für einen einzigen Menschen! Noch dazu ist er Krankenpfleger,
also wirklich jemand, der Geld brauchen könnte und schon viel
Gutes getan hat für die Gesellschaft. Wer nur sechs Richtige hat,
ohne Superzahl, hat bislang höchstens 4 Millionen Euro gewonnen.
Gemein, oder? Wenn zu viele Tipper die gleichen Zahlen haben und
gewinnen, dann kann es noch gemeiner werden: So war 1984 ein
Sechser im Lotto nur knapp 8000 Euro wert.


Aber ich weiß, das ist alles nichts im Vergleich zu den USA –
denn da gab es letztes Jahr einen Jackpot von 390 Millionen
Dollar.


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg20kurz.pdf

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