SG #199: Jakob Fugger und die Fugger-Familie
Jeff Bezos und Bill Gates sind die beiden reichsten Männer der
Welt. Ich möchte Dir aber heute etwas von einem Mann erzählen, der
in seiner Zeit noch viel reicher war als diese beiden Herren: Jakob
Fugger. Wenn Du es auf heutige Verhältnisse umrechnest...
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vor 5 Jahren
Jeff Bezos und Bill Gates sind die beiden reichsten Männer der
Welt. Ich möchte Dir aber heute etwas von einem Mann erzählen,
der in seiner Zeit noch viel reicher war als diese beiden Herren:
Jakob Fugger. Wenn Du es auf heutige Verhältnisse umrechnest,
betrug sein Vermögen 400 Milliarden Dollar. Und: Er war der erste
dokumentierte Millionär überhaupt.
Geboren wurde Jakob Fugger 1459 in Augsburg, das liegt in Bayern.
Seine Familie waren erfolgreiche Handelsleute. Sie hatte ihr Geld
hauptsächlich mit dem Baumwollhandel mit Italien verdient. Jakob
war also bereits wohlhabend, als er zur Welt kam. Er hatte in
Venedig gelernt, ein guter Kaufmann zu sein, er lernte über das
Bankwesen und über das Metallgeschäft. Danach baute er das
Familienunternehmen aus, er machte es also größer. Die Fugger
bauten Silber und Kupfer ab und andere Bodenschätze. Sie
lieferten es bis nach Indien.
Aber es gab noch einen weiteren Geschäftszweig: Jakob Fugger
wurde Bankier. Er finanzierte den Aufstieg eines Kaisers und lieh
den herrschenden Adeligen Geld. Dadurch konnte Jakob Fugger die
damalige Politik in Europa beeinflussen. Er war eng mit den
Habsburgern verbunden, und als diese an die Macht kamen lieferte
Fugger ihnen Waffen und Geld.
Um immer gut informiert zu sein, schuf Fugger einen eigenen
Nachrichtendienst. So wusste er als Erster, wenn ein Schiff
gesunken war oder etwas anderes nicht geklappt hatte. Er
arbeitete viel, knüpfte Kontakte und ging auch Risiken ein, um
Gewinn zu machen. So wurde er immer reicher.
Bis hierhin klingt das noch nicht so toll, oder? Jakob Fugger
stiftete eine Kapelle in der Augsburger St. Anna-Kirche. Es ist
der erste Renaissancebau Deutschlands und dort wurden die
Fugger-Brüder später auch begraben. 1521 wurde die Fuggerei
gestiftet. Das war eine Armensiedlung in Augsburg, in der
Handwerker leben konnten. Sie existiert noch heute und ist die
älteste erhaltene Sozialsiedlung der Welt. 52 Reihenhäuser waren
es zu Beginn, später dann 67. Heute leben hier 150 Menschen.
Nicht jeder Mensch darf hier wohnen, denn es gibt Regeln, die
seit 1521 eingehalten werden müssen. Einziehen dürfen nur arme
Augsburger. Sie müssen katholisch sein und täglich drei Gebete
für die Familie Fugger sprechen. Dafür bezahlen sie für eine 60
Quadratmeter große Wohnung weniger als einen Euro Miete – pro
Jahr. Dazu kommen noch Heizkosten.
Jakob Fugger kaufte Grafschaften und wurde durch seinen
Landbesitz in den Adelsstand erhoben. Dass ein Kaufmann zum
Grafen werden konnte, das war damals noch nie dagewesen. Die
Menschen nannten ihn „der Reiche“. Sein Einfluss reichte bis in
den Vatikan: Als es einen neuen Papst gab, finanzierte Fugger die
Anwerbung der Schweizergarde, also die Bewacher des Papstes, die
es heute noch gibt.
Und privat? Nun, privat heiratete Jakob Fugger im Alter von 39
Jahren eine 18-Jährige. Kinder bekamen sie keine. 1525 starb
Jakob Fugger im Alter von 66 Jahren. Sein Vermögen ging an die
beiden Neffen über.
Komm mit in die Fuggerei – so sieht es da aus:
https://youtu.be/GTB9GxTcY-4
Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg199kurz.pdf
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