Birkenstock – die Schuhe und die Firma – SG #216
Ich stelle dir immer wieder gerne deutsche Firmen vor. Du kennst
das bestimmt: Eine Marke ist berühmt auf der ganzen Welt, aber
irgendwie weiß niemand, wer eigentlich dahintersteckt! So ging es
mir mit der Marke Birkenstock.
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Ich stelle dir immer wieder gerne deutsche Firmen vor. Du kennst
das bestimmt: Eine Marke ist berühmt auf der ganzen Welt, aber
irgendwie weiß niemand, wer eigentlich dahintersteckt! So ging es
mir mit der Marke Birkenstock. Birkenstock stellt Schuhe her, vor
allem Sandalen, also offene Schuhe. Man erkennt sie sofort. Ich
wusste aber nicht, dass dahinter eine so alte Firma steckt!
Plakat des blauen Fußbetts von Birkenstock / Foto: BIRKENSTOCK
Wir reisen also zurück in das Jahr 1774. Ja, wirklich, 1774!
Damals gab es einen Schuhmachermeister namens Johann Adam
Birkenstock. Er lebte in einem kleinen Ort in Hessen. Recht viel
mehr weiß ich nicht von ihm, aber immerhin wurden damals schon
Birkenstock-Schuhe gemacht. 1896 hat dann ein Konrad Birkenstock
zwei Schuhgeschäfte in Frankfurt am Main eröffnet. Er erfand das
„Blaue Fußbett“. Ein Fußbett ist der Teil des Schuhs, den Dein
Fuß berührt. Innen im Schuh. Bei normalen Schuhen ist das Fußbett
einfach nur eine glatte Fläche, aber bei Birkenstocks blauem
Fußbett passte sich das Fußbett an den Fuß des Trägers an. Eine
Revolution! Heute haben das natürlich viele Schuhe. Damals war es
neu.
Ein Enkel von Konrad, sein Name war Carl Birkenstock, führte
diese Idee fort und verbesserte sie noch weiter. Er erfand das
Kork-Fußbett, das heute berühmt ist für Birkenstock-Sandalen. Die
erfand Carl übrigens 1964. Waren sie damals schon modisch und
cool? Nein, überhaupt nicht! Erstmal trugen nur Ärzte und
Ärztinnen oder Pfleger und Pflegerinnen diese Schuhe. Sie waren
weiß und sahen eher langweilig aus. Aber sie waren bequem und man
konnte gut den ganzen Tag damit laufen.
Dann entdeckten die amerikanischen Hippies die Sandalen und in
den 1980er-Jahren fanden auch einige Deutsche die Schuhe super,
und zwar vor allem Menschen aus der Friedensbewegung. Viele
trugen die Schuhe aber nur zu Hause oder in ihrer Freizeit. Sie
galten in Deutschland lange als „Ökolatschen“.
Die Produktion eines Schuhs / Foto: BIRKENSTOCK
Heute hat die Firma Birkenstock 3800 Mitarbeiter weltweit, 95%
davon in Deutschland. Der Umsatz lag bei 770 Mio. Euro. im Jahr
2019. Die Sandalen sind heute bunt und beliebt, ich sehe sie an
den Füßen von jungen Mädchen und alten Männern. Das Marketing hat
schlau einen Imagewechsel bewirkt: Eine Mode-Designerin half mit,
die Schuhe kamen auf den Laufsteg und sogar auf die
Oscar-Verleihung – und plötzlich waren sie hip. Charlize Theron
trug sie – was kann da noch schiefgehen? 30 Millionen Paar Schuhe
verkaufte Birkenstock im Jahr 2019. Unglaublich, oder?
Ist mir die Firma sympathisch? Ich selber habe nur als Teenager
Birkenstock-Sandalen getragen, und zwar als Hausschuhe in der
Schule. Ja, sie waren bequem – aber ich mochte sie nicht. Ich
habe gelesen, dass Birkenstock Frauen im Betrieb einen Euro
weniger pro Stunde zahlte als den Männern – ein Minuspunkt in
meiner Bilanz. Andererseits habe ich auch gelesen, dass
Birkenstock sich mit Amazon angelegt hat – ein Pluspunkt.
Außerdem werden die meisten Birkenstocks hier in Deutschland
produziert. Birkenstock ist der größte Schuhhersteller
Deutschlands. Brav. Also ist mein Verhältnis zu Birkenstock
ausgeglichen. Und du? Magst du Birkenstock-Schuhe?
Danke an die Firma BIRKENSTOCK für die hier kostenlos
bereitgestellten Fotos! Diese Fotos dürfen NICHT kopiert werden.
Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg216kurz.pdf
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