Das Zukunftsdorf Feldheim – SG #224
Manchmal muss man sich gute Nachrichten suchen, damit die Welt
nicht ganz so schlimm aussieht. Das habe ich heute getan. Ich habe
etwas über das Dorf Feldheim in Brandenburg gelesen. Dieses Dorf
ist winzig, es hat nur 130 Einwohner.
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Manchmal muss man sich gute Nachrichten suchen, damit die Welt
nicht ganz so schlimm aussieht. Das habe ich heute getan. Ich
habe etwas über das Dorf Feldheim in Brandenburg gelesen. Dieses
Dorf ist winzig, es hat nur 130 Einwohner. Aber es ist trotzdem
etwas ganz besonders. Und das ist zwar heute nur eine sehr kurze
Geschichte, aber ich möchte sie dir trotzdem erzählen.
Feldheim ist nämlich ein Dorf, das energieautark ist. Das
bedeutet: Es versorgt sich selbst mit Strom und Wärme. Es braucht
kein Erdöl, kein Erdgas, keinen Strom aus einem Atomkraftwerk
oder so etwas – es benutzt vor allem erneuerbare Energien.
Feldheim ist der einzige Ort in Deutschland, der das geschafft
hat. Und so fing das alles an:
Kurz nach der Wende, also nach der Deutschen Wiedervereinigung
von Ost und West vor mittlerweile 30 Jahren, kam ein Student in
dieses Dorf. Sein Name war Michael Raschemann. Und der hatte die
Idee, in Feldheim Windräder aufzustellen. Die Menschen im Dorf
überlegten kurz und sagten dann: Ja, das können wir probieren.
Und sie stellten vier Windräder auf.
Später entstand ein ganzer Windpark und heute hat das Dorf 60
Windräder. So kann Feldheim seinen eigenen Strom erzeugen. Es ist
unabhängig von den großen Strom-Konzernen. Der Strom ist zudem
absolut umweltfreundlich erzeugt. Und der Strom ist nur ungefähr
halb so teuer wie „normaler“ Strom in Deutschland. Einen
Stromausfall gab es übrigens noch nie.
Aber den Feldheimern war das noch nicht genug. Sie überlegten,
wie sie ihre Häuser heizen können ohne Heizöl oder Erdgas zu
verbrauchen. Also wurde 2009 aus einer Biogasanlage in der Nähe
die Wärme durch Leitungen in den Ort verlegt. Jedes Haus bekommt
seither die Wärme der Biogasanlage geliefert. In einer
Biogasanlage werden Mais und Gülle zu Gas und damit dann auch zu
Strom und Wärme umgewandelt.
Außerdem gibt es im Ort ein Holzhackschnitzel-Kraftwerk, in dem
Reste aus der Holzverarbeitung verbrannt werden, um Energie zu
erzeugen. Geplant ist auch eine Photovoltaikanlage, um die
Sonnenenergie zu nutzen. Die bisherigen Energiequellen wurden zu
einem Versorgungsnetz geknüpft – und eine Elektrotankstelle gibt
es auch in Feldheim.
Mittlerweile ist Feldheim eine Touristenattraktion. 3000 Besucher
kommen jedes Jahr aus der ganzen Welt hierher, um von den
Feldheimern zu lernen. Und der Student von damals ist immer noch
in Feldheim und hat heute eine große Firma, mit der er in der
ganzen Welt Windkraftanlagen baut.
Noch eine schöne Geschichte zu Feldheim: Für jeden neu geborenen
Bürger und jede Bürgerin pflanzt das Dorf einen Baum.
Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg224kurz.pdf
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