Wacken – das Heavy-Metal-Festival – SG #231
Thomas Jensen und Holger Hübner gehen ein Bierchen trinken in einer
norddeutschen Gaststätte. Das war im Jahr 1989. Und während sie da
so sitzen, haben sie eine Idee... Jahre später ist ihr Heimatdorf
Wacken die Welt-Hauptstadt des Heavy Metal.
7 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Thomas Jensen und Holger Hübner gehen ein Bierchen trinken in
einer norddeutschen Gaststätte. Das war im Jahr 1989. Und während
sie da so sitzen, haben sie eine Idee… Jahre später ist ihr
Heimatdorf Wacken die Welt-Hauptstadt des Heavy Metal. Wie es
dazu kam, erzähle ich dir heute.
Beide Freunde waren Heavy Metal-Fans. Ihr Heimatort war Wacken.
Das ist eine kleine Gemeinde in Schleswig-Holstein. Heute hat sie
1840 Einwohner. Thomas und Holger jedenfalls hatten die Idee, in
einer Kiesgrube ein Konzert zu veranstalten. Die Musikrichtung
war klar: Rock und Metal sollten gespielt werden. Und das sollte
nicht nur einen Tag dauern, sondern die Besucher und
Besucherinnen sollten in Wacken campen dürfen. Sie durften also
in Zelten übernachten.
Die Idee wurde im nächsten Jahr umgesetzt. 1990 gab es also das
erste Festival in Wacken. Es fand im August statt und dauerte
zwei Tage lang. Auf der Bühne waren ausschließlich deutsche Bands
zu sehen. Wer als Zuschauer oder Zuschauerin dabei sein wollte,
musste zwölf Mark Eintritt bezahlen.
Und weil das Festival so gut ankam bei den Leuten, wurde es im
nächsten Jahr gleich wieder veranstaltet. Da kamen dann schon
1300 Menschen zu Besuch. Die Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf.
Im dritten Jahr waren zum ersten Mal international bekannte Bands
mit dabei, zum Beispiel „Saxon“. 26 Bands traten auf, manche von
ihnen aus Schweden, Amerika, Irland und Belgien. Reich wurden die
Veranstalter in diesem Jahr nicht. Sie mussten so viel Geld für
die Security und die Beseitigung des Mülls ausgeben, dass sie am
Ende 25.000 Mark verloren.
Aber sie machten weiter. Jeden Sommer lockten neue Bands zum
Festival. 1996 waren erstmals 10.000 Zuschauer mit dabei – und
die Kiesgrube wurde zu klein. Also zog das Festival um – es blieb
aber in der kleinen Gemeinde Wacken. Die nächsten Jahre erzähle
ich dir im Schnelldurchlauf. 2006 waren schon 62.500 Besucher in
Wacken, und die Veranstalter stießen an ihre Grenzen. Noch größer
könnte es nicht werden, so dachten alle.
Jedes Festival war Monate im voraus schon ausverkauft. Das heißt,
es gab keine Karten mehr zu kaufen. Man verlängerte die Dauer des
Festivals auf drei Tage, also von Donnerstag bis Samstag.
Natürlich sollen nicht alle Gäste mit dem Auto anreisen – also
gibt es seit 2002 einen Sonderzug, der von Zürich über Stuttgart
und München und andere Städte in den Norden fährt. Im Zug gibt es
einen DJ – es ist wahrscheinlich der lauteste Zug Deutschlands!
Was noch? Es gibt ein Fußballturnier in Wacken, auch eine Art
Gottesdienst. Es gibt 75.000 zahlende Besucher auf einem Gelände
von 240 Hektar mit acht Bühnen. 1300 Toiletten werden für die
Leute aufgestellt, dazu 500 Duschen. 5000 Menschen arbeiten für
das Festival, 1800 davon sorgen für die Sicherheit und Ordnung.
Ach, und seit 2017 gibt es eine Bier-Pipeline, die einen
Kilometer lang ist und innerhalb einer Stunde 10.000 Liter Bier
transportieren kann.
Wir erinnern uns: Beim ersten Wacken-Festival kamen 6 Bands und
800 Teilnehmer zusammen, und man musste umgerechnet 6,14 Euro
Eintritt bezahlen. Beim letzten Wacken-Festival 2019 waren es 218
Bands vor 75.000 Besuchern und die Karten kosteten 221 Euro.
Ausverkauft war es nach vier Tagen. 2020 fand das Festival
aufgrund der Corona-Pandemie nur online statt.
Menschen wie ich, die mit Heavy Metal nicht viel am Hut haben,
kennen das Festival nur aus den Nachrichten: Da sieht man dann im
Sommer fröhliche Menschen im Matsch auf dem Campingplatz feiern.
Eine tolle Erfolgsgeschichte.
Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg231kurz.pdf
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