Archivperle: Fall Stadelmann. Wie zwei Liebende zu Mördern wurden

Archivperle: Fall Stadelmann. Wie zwei Liebende zu Mördern wurden

Am 19. Oktober 1957 stirbt Peter Stadelmann. Mit einem Wagenheber wird er erschlagen, dann in die Reuss geworfen, wo er ertrinkt. Die Täter: Ein Aargauer Gipser und seine norwegische Geliebte. Sie wollen nach Amerika und brauchen Geld. Die Zeitblende ...
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vor 8 Monaten
Am 19. Oktober 1957 stirbt Peter Stadelmann. Mit einem Wagenheber
wird er erschlagen, dann in die Reuss geworfen, wo er ertrinkt. Die
Täter: Ein Aargauer Gipser und seine norwegische Geliebte. Sie
wollen nach Amerika und brauchen Geld. Die Zeitblende mit einer
Wiederholung vom 10. Oktober 2020. Ihre Tat schreckt das ganze Land
auf. Und sie verrät viel über die Schweiz der 1950er-Jahre. Es ist
eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs, als die Erinnerung an
den Zweiten Weltkrieg noch wach war – und bereits der nächste
Krieg, der «Kalte Krieg» drohte. Es werden Häuser und Autobahnen
gebaut, die Schweizer kaufen sich ausländische Autos und
Fernsehgeräte. Doch die 50er-Jahre sind auch eine Zeit der sozialen
Ungleichheit, der rigiden Moralvorstellungen, der verklemmten
Sexualität. Vor dieser Kulisse spielt sich dieser Kriminalfall ab:
Der Gipser Max Märki, ein verheirateter Familienvater, und die
norwegische Hilfsköchin Ragnhild Flater verlieben sich ineinander,
wollen ausbrechen aus ihrem Millieu und aus der Armut – und wollen
nach Amerika. Sie brauchen Geld. Doch der Versuch, den unschuldigen
Peter Stadelmann auszurauben, geht schief. Sie bringen ihn um. Der
Autor und Journalist Peter Hossli hat den Fall intensiv
recherchiert und ein Buch geschrieben. Mit ihm zeichnet die
«Zeitblende» diese Geschichte nach. Sie ist auch ein Sittengemälde
der damaligen Gesellschaft, wie Monika Dommann,
Geschichtsprofessorin an der Universität Zürich, ausführt. __ Diese
Zeitblende wurde erstmals am 10. Oktober 2020 ausgestrahlt. In zwei
Wochen erscheint wieder eine neue Ausgabe.

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