Die sagenhafte Goldgrube von Calw

Die sagenhafte Goldgrube von Calw

Es herrscht geschäftiges Treiben in Calw. Es ist …
4 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Es herrscht geschäftiges Treiben in Calw. Es ist Samstag und damit
Markttag. Die Geschäfte laufen gut für Annegret – an kaum einem
anderen Wochentag finden sich so viele Gäste in ihrem kleinen Café
am Rande des Marktplatzes ein, so auch heute. Mit Genugtuung lässt
die umtriebige Geschäftsfrau ihren Blick über die voll besetzten
Tische schweifen. Bis sie plötzlich hängenbleibt: »Diese beiden
schon wieder.« Die beiden Herren an Tisch 54 sind ihr schon in den
vergangenen Tagen aufgefallen. Das selbstgefällige Grinsen des
Hochgewachsenen und die einfältige Art seines Kompagnons ließen
Annegret bereits bei ihrem ersten Cafébesuch wachsam werden. Das,
was sie aber als Trinkgeld springen ließen, konnte sich sehen
lassen. »Schauen wir mal, was die beiden Herren heute so Schönes
für mich haben«, flüstert Annegret zu sich und nimmt ein prall
gefülltes Tablett vom Tresen. »Einen wunderschönen guten Tag, die
Herren! Frische Buttercremetorte mit extra viel Krokant! Geht wie
immer aufs Haus!«, schmeichelte Annegret den beiden Herren.
»Hhhmmm, das sieht ja lecker aus.« »Annegret, du verwöhnst uns
wieder!« Annegret bleibt wachsam, ihr entgeht der süffisante
Unterton der beiden nicht. »Sind das Diamanten?« Annegret blickt
sich um. Schließlich will sie weder von ihren Angestellten noch von
zufällig vorbeilaufenden Passanten dabei beobachtet werden, wie sie
die Hehlerware der beiden Männer heimlich in den Taschen ihrer viel
zu großen Strickjacke versteckt. »Das kann ich nicht annehmen!
Schon zum dritten Mal in dieser Woche!«, gibt Annegret mit
gespielter Entrüstung zurück. »Lass uns nicht so lange betteln! Am
Ende nimmst du‘s doch eh«, gibt der hochgewachsene Gerd zurück.
Sein Grinsen verzieht sich zu einer schelmischen Grimasse.
»Unangenehme Typen«, denkt sich Annegret und mit einem gekonnten
Griff lässt sie das Collier verschwinden. Sie hat es nicht
verlernt. »Raffgierige Elster«, Hellmuth kann seinen Unmut kaum
noch bremsen. »Deswegen haben wir sie ja ausgesucht«, gibt Gerd
zurück. »Du hast sie ausgesucht. Ich hätte das Zeug am liebsten
verhökert und mir dafür einen schicken Wagen gekauft. Stattdessen
werfen wir der alles in ihren gierigen Rachen. Sie fragt ja noch
nicht einmal nach, woher das Zeug stammt«. Gerd schaut Hellmuth
vielsagend an: »Ich sage es ja, genau deswegen haben wir sie ja
ausgesucht.« Währenddessen dreht Annegret im Hinterzimmer ihres
Cafés am Verschluss ihres in der Wand eingelassenen Tresors. Sie
legt das hübsche Geschmeide zu den anderen Juwelen, die ihr diese
beiden Einfaltspinsel bereits übergeben haben. Annegret grinst
unverhohlen, als ob sie nicht wüsste, was die beiden vor 15 Jahren
getan haben. DAS ORIGINAL Ein Zwergenpaar, welches einst in der
Bruderhöhle von Calw-Hirsau wohnte, wurde regelmäßig von einem
Arbeiter mit Kuchen versorgt. Zum Dank füllten sie seinen Rucksack
mit Edelsteinen. Noch heute sollen in der Höhle Edelsteine
versteckt sein.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: