#79 Niederländische Damen-Gruppe ist bereit für mehr Zusammenarbeit mit deutschen Werften

#79 Niederländische Damen-Gruppe ist bereit für mehr Zusammenarbeit mit deutschen Werften

Deutschland-Chef Venema über Fregatten, deutsche Behörden, Standortnachteile, Industriepolitik
26 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 6 Monaten
Die niederländische Schiffbaugruppe Damen Shipyards ist
Generalunternehmer für den Bau von neuen Fregatten für die deutsche
Marine. Für das Projekt F126 arbeitet sie mit mehreren deutschen
Werften zusammen. Im Podcast erläutert Magiel Venema, Chef der
eigens dafür gegründeten deutschen Tochtergesellschaft, exklusiv
die Hintergründe des Projekts, dass bei der Auftragsvergabe große
industriepolitische Debatten ausgelöst hatte: von der Verwunderung
über deutsche Beschaffungspolitik und einer möglicherweise
unglücklichen Kommunikation der Niederländer über die aktuell gute
Zusammenarbeit mit deutschen Behörden bis zum Projektkonstrukt mit
der Einbeziehung verschiedener deutscher Werften und Zulieferer.
Venema hat durchaus einiges an Lob parat und zeigt sich
zuversichtlich, die Fregatten fristgemäß abliefern zu können. Er
spricht aber auch über vermeintliche »Goldrandlösungen«, für die
das deutsche Beschaffungswesen bereits wiederholt kritisiert wurde,
»1000 Probleme« beim Fregatten-Bau und die von Bundeskanzler Scholz
ausgerufene »Zeitenwende«. Er beobachtet eine neue Dynamik im
deutschen Marine-Schiffbau, sieht mehr Ähnlichkeiten als
Unterschiede in der Schiffbaupolitik der Niederlande und
Deutschlands, stellt aber auch die Frage, ob neue Schiffe aus
heutiger Sicht noch genauso geplant werden würden wie vor der
Auftragsvergabe. Venema will auch Klarheit schaffen und Kritiker
mit Fakten überzeugen: Über das Vorgehen der Damen-Gruppe in
Deutschland und das Geschäftsmodell, Wertschöpfung,
Schlüsseltechnologien (mitsamt Zusammenhang zur Frage nach
Souveränität) und Industriepolitik sowie Standort-Nachteile.
Gleichzeitig zeigt er sich im Namen des Konzerns offen und bereit
für eine weitere Zusammenarbeit mit deutschen Werften, sowohl für
Marine-Neubauten als auch für andere Schiffe (z.B. Schlepper) aus
dem zivilen Bereich – unter bestimmten Voraussetzungen. Chancen
gebe es, aber es sei immer eine Frage der Wirtschaftlichkeit und
wie man Aufträge umgesetzt bekommt. Damen könne echten Mehrwert für
die hiesige maritime Wertschöpfung liefern. »Wir wollen so lange in
Deutschland bleiben wie Deutschland uns haben möchte«, so der
Manager.

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