Intravitalmikroskopische und immunhistochemische Untersuchungen zur Wirkung poly- und monoklonaler anti-Lymphozytenantikörper am konkordanten, xenogenen Primatenmodel

Intravitalmikroskopische und immunhistochemische Untersuchungen zur Wirkung poly- und monoklonaler anti-Lymphozytenantikörper am konkordanten, xenogenen Primatenmodel

Beschreibung

vor 19 Jahren
Es wurden zwei tierexperimentelle Versuchsaufbauten erarbeitet:
1.Die ex vivo perfusion isolierter Nieren von Macaca Fascicularis
mit poliklonalem ATG 2.Perfusion der unteren Extremität von Macaca
Fascicularis mit menschlichem Blut in einem geschlossenen
Perfusionssystem Mit Hilfe der o.g. Aufbauten wurden folgende
Fragestellungen untersucht: 1.Bindet poliklonales ATG im xenogenen
konkordanten Modell an Strukturen der Niere von Macaca Fascicularis
und 2.wird diese Bindung durch verlängerte Ischämiezeit moduliert?
3.Binden mononukleäre Zellen (Lymphozyten, Monozyten) an
Gefrierschnitte der Niere von Macaca fascicularis und 4.wird diese
Bindung durch vorherige Behandlung der mononukleären Zellen mit
polyklonalem ATG moduliert? 5.Beeinflusst die Behandlung mit
polyklonalem ATG das Adhäsionsverhalten menschlicher Lymphozyten
bei der konkordanten Xenotransplantation und 6.gibt es
diesbezüglich Unterschiede zwischen ATG-Fresenius und ATG-Mérieux?
7.Beeinflusst die Behandlung mit anti- IL-2 Rezeptor Antikörpern
das Adhäsionsverhalten menschlicher Lymphozyten bei der
konkordanten Xenotransplantation? 8.Ist die prophylaktische
Therapie mit polyklonalem ATG einer verzögerten Therapie im
vorliegenden Ansatz überlegen? Die Ergebnisse im ersten
Versuchsaufbau waren: 1.Polyklonales ATG bindet im konkordanten
Modell Mensch zu Macaca Fascicularis nicht an Strukturen der Niere.
2.Eine verlängerte Ischämiezeit hat keinen Einfluss auf die Bindung
von polyklonalem ATG an Strukturen der Niere von Macaca
Fascicularis. 3.Mononukleäre Zellen binden nicht an nach kurzer
Ischämiezeit entnommene, Gefrierschnitte der Niere von Macaca
Fascicularis. 4.Eine vorherige Behandlung der Zellen mit
polyklonalem ATG beeinflusst dieses Bindungsverhalten nicht. Die
Ergebnisse im zweiten Versuchsaufbau waren: 1.Ohne vorherige
Behandlung des menschlichen Blutes kommt es bereits nach etwa 15
Minuten zu einer weitgehend vollständigen Adhäsion humaner
Leukozyten an das Gefäßendothel von Macaca Fascicularis. 2.Die
Zugabe von polyklonalem ATG nach vollständiger Leukozytenadhäsion
führt zu einer partiellen Aufhebung der Leukozyten-Endothel
Interaktion. 3.Durch die prophylaktische Therapie mit polyklonalem
ATG kann im vorliegendem Versuchsaufbau eine Leukozyten-Endothel
Bindung in 4 von 6 Fällen vollständig, und in 2 Fällen nahezu
vollständig verhindert werden. 4.Die prophylaktische Therapie mit
polyklonalem ATG ist im vorliegenden Versuchsaufbau einer
zeitversetzten Therapie überlegen. 5.Die prophylaktische Therapie
mit anti- IL-2 Rezeptor Antikörpern hat im vorliegenden
Versuchsaufbau keine positiven Effekte auf die Leukozyten-Endothel-
Interaktion. Folgende klinische Hypothesen lassen sich aus den
durchgeführten Experimenten ableiten: 1.Polyklonales ATG vermittelt
keine direkte Wirkung durch Bindung an das Gewebe der Niere,
unabhängig von der Ischämiezeit des transplantierten Organs. 2.Die
prophylaktische Therapie mit polyklonalem ATG ist wirksam bei der
Verhinderung zellulärer Abstoßungsreaktionen und verbessert das
Transplantatüberleben durch Vermeidung einer Immunisierung.

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