Detektion und Quantifizierung von Koronarkalk mittels Elektronenstrahl-Tomographie und konventioneller Computertomographie

Detektion und Quantifizierung von Koronarkalk mittels Elektronenstrahl-Tomographie und konventioneller Computertomographie

Beschreibung

vor 20 Jahren
Als Goldstandard der nicht-invasiven Erfassung der Verkalkungen der
Herzkranzgefäße gilt bisher die
Elektronenstrahl-Computertomographie. Wie die vorliegende Arbeit
aufzeigt, ist die konventionelle Computertomographie mit
EKG-Triggerung in der Lage die Ergebnisse der
Elektronenstrahl-Computertomographie bei der Detektion und
Quantifizierung atherosklerotischer Veränderungen der
Herzkranzgefäße mit hoher Genauigkeit zu reproduzieren und damit
auch mit den flächendeckend vorhandenen und ubiquitär einsetzbaren
konventionellen Subsekundenscannern durchgeführt werden kann. Die
konventionelle Koronarangiographie stellt den Goldstandard bei der
Evaluation des Lumens der Herzkranzgefäße dar. Sie stellt jedoch
eine invasive, mit seltenen Komplikationsrisiken behaftete
Untersuchung dar, die gerade bei Patienten mit atypischem
Brustschmerz, bzw. asymptomatischen Patienten mit einem niedrigen
bis intermediären Risikoprofil einer genauen Abwägung bedarf. Das
Ausmaß der verkalkten atherosklerotischen Wandveränderungen kann
mit der konventionellen Katheterangiographie, einer Luminographie
nur ungenügend erfasst werden. Möglichkeiten der Quantifizierung
des Verkalkungsgrades fehlen vollständig. Da die Sensitivität zur
Erfassung der koronaren Kalzifikationen mit dem konventionellen CT
dem EBCT ebenbürtig ist, ist zu erwarten, dass in klinischen
Studien auch mittels der konventionellen Computertomographie eine
Ausschlussdiagnostik zur atherosklerotischen koronaren
Herzkrankheit möglich sein dürfte. Weiterhin erlaubt die exakte
Reproduzierbarkeit der Untersuchungsergebnisse die
Verlaufskontrolle der Herzkranzgefäßverkalkungen bei einer Therapie
bekannter Risikofaktoren bzw. Modifizierung der Lebensweise. Da
effektive Therapiekonzepte für die Behandlung und Verzögerung der
Progression der koronaren Herzerkrankung zur Verfügung stehen, ist
und wird die frühzeitige Erfassung der Atherosklerose der
Herzkranzgefäße von zunehmender Bedeutung sein. Daten der
Framingham Studie belegen, dass nahezu 50% der Individuen, die an
einem plötzlichen Herztod versterben zuvor keine kardiale
Symptomatik in ihrer Krankengeschichte aufweisen. Eine erst
kürzlich veröffentlichte Studie demonstriert, dass das
Vorhandensein von Koronarverkalkungen deutlich mit dem Auftreten
akuter koronarer Ereignisse bei initial asymptomatischen Patienten
assoziiert ist. Zusätzlich scheint die Wertigkeit von Verkalkungen
der Herzkranzgefäße stärker mit dem Auftreten kardialer Ereignisse
assoziiert zu sein, als die bekannten konventionellen
Risikofaktoren (Nikotinabusus, Bluthochdruck, Hypercholesterinämie,
usw. ...). Der Grad der Verkalkung korreliert mit der
Wahrscheinlichkeit für den Patienten zukünftig ein kardiales
Ereignis zu erleiden. Umso bedeutender ist daher eine zuverlässige
Abschätzung eines zukünftigen Risikos für ein akutes koronares
Ereignis für eine effektive und präventive Medizin. Wie die
vorliegende Arbeit demonstriert, ist die konventionelle
Computertomographie mit EKG-Triggerung in der Lage die Ergebnisse
der Elektronenstrahl-Computertomographie bei der Detektion und
Quantifizierung atherosklerotischer Veränderungen der
Herzkranzgefäße mit hoher Genauigkeit zu reproduzieren und stellt
daher eine Alternative der als Goldstandard angesehenen EBCT dar.

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