Beschreibung

vor 20 Jahren
Eine wesentliche Dimension bei der Analyse von Bewegungen ist der
Grad der Automation. Bewußt kontrollierte und automatisiert
ablaufende Bewegungen können als Endpunkte eines Kontinuums
verstanden werden, auf dem motorisches Lernen abgebildet werden
kann. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, motorisches Lernen
anhand der Parameter Reduktion der Durchführungszeit, Reduktion der
Anzahl der Richtungswechsel im Geschwindigkeitsprofil (Automation)
und der Entwicklung einer zeitlichen Invarianz (Entkoppelung der
Durchführungszeit von der Bewegungsamplitude) an gesunden Probanden
darzustellen. Zusätzlich wurde zur Kontrolle des motorischen
Lernens der kontralaterale Transfer der Leistungen, also die
Übertragung von Lerneffekten von einer Hand zur anderen, überprüft.
Die Bewegungen der Probanden wurden während einer Trackingaufgabe
an einem Graphiktablett aufgezeichnet und computergestützt
analysiert. Die Ergebnisse zeigen, daß sich die Reduktion der
Durchführungszeit und der Anzahl der Richtungswechsel im
Geschwindigkeitsprofil insbesondere im Zusammenhang mit
Transfereffekten gut zur Beobachtung motorischen Lernens eignen.
Die Entwicklung einer zeitlichen Invarianz konnte im Rahmen dieser
Trackingaufgabe nicht bestätigt werden. Das Ausmaß der
kontralateralen Transfereffekte steht in Zusammenhang mit der
Komplexität der Aufgabe und der Transferrichtung. Durch die
räumliche Komponente der Aufgabe konnte eine bevorzugte
Transferrichtung von der rechten Hemisphäre auf die linke
Hemisphäre dargestellt werden. Eine weitere Untersuchung an
hirngeschädigte Patienten zeigte, daß die Differenzierung der
durchaus unterschiedlichen Störungsmuster mit den oben
beschriebenen Parametern verbessert werden kann und als
Ausgangspunkt für ein systematisches Training geeignet ist.

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