Beschreibung

vor 20 Jahren
In der vorliegenden Arbeit wurden die kurzfristigen Einflüsse der
Leukapherese auf das zelluläre Immunsystem des Spenders untersucht.
Dafür wurden die Leukozyten-subpopulationen quantitativ bestimmt.
Des weiteren wurde die Interferon-g und Inter-leukin-2 Produktion
der T-Zellen und die Interferon-g Produktion von NK-Zellen
untersucht. 24 gesunde Spender wurden mit dem MNC-Programm am Cobe
Spectra Gerät apherisiert, wobei das zweifache Blutvolumen
prozessiert wurde. Die Blutabnahmen erfolgten vor und unmittelbar
nach Apherese, sowie 24 und 72 Stunden nach Apherese. Die
Bestimmung der Granulozyten, Monozyten und Lymphozyten, bzw. derer
Sub-populationen (T-Helfer-, T-Suppressor-, B- und NK-Zellen)
erfolgte durchflußzyto-metrisch. Die Zytokinproduktion von T- und
NK-Zellen wurde nach Dichtezentrifugation und 5stündiger
Kultivierung der mononukleären Zellen, die zuvor mit PMA und
Ionomy-cin stimuliert wurden, ebenfalls durchflußzytometrisch
detektiert. Es konnte für die Leukozyten ein Verlust von 475/ml
durch die Apherese gezeigt werden, der durch eine Abnahme an
Monozyten und Lymphozyten verursacht war. Die Monozyten erreichten
ihr Ausgangsniveau bereits 24 Stunden später, während die
Lymphozyten nach einer überschießenden Kompensation am 1. Tag
(Zuwachs von 183/ml) am 3. Tag auf den Anfangswert fielen. Die nach
72 Stunden erhöhte Leu-kozytenzahl (plus 533/ml) erklärte sich aus
der deutlichen Mobilisierung der zirkulie-renden Granulozyten. Die
Lymphozytensubpopulationen spiegelten mit Ausnahme der NK-Zellen
den Verlauf der Gesamtlymphozyten wider. Die NK-Zellen zeigten eine
deutliche Abnahme in der Quantität (48% im Vergleich zum
Anfangswert), die auch nach 72 Stunden nicht ausgeglichen wurde.
Sowohl die Interferon-g Produktion als auch die Interleukin-2
Produktion der T-Zellen war nach der Apherese erhöht. Die
Interferon-g Produktion der NK-Zellen hingegen blieb nahezu
unverändert. Sowohl die durch die Apherese hervorgerufene Erhöhung
der Granulozyten, B- und T-Lymphozyten als auch die gesteigerte
Zytokinproduktion der T-Zellen können als Stimulierung des
Immunsystems bewertet werden. Hingegen erscheint die Interfer-on-g
Produktion der NK-Zellen nach der Apherese unbeeinflusst. Ihre
zirkulierende Zahl sinkt und wird auch nach 3 Tagen nicht
kompensiert. Aufgrund dieser Ergebnisse kann man divergierende
Effekte einer Leukapherese auf das spezifische und unspezifische
zelluläre Immunsystem vermuten. Die klinischen Auswirkungen
bedürfen weiterer Klärung.

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