#22 Polizist mit Panikattacken?! Roland Rosinus über seinen Weg aus der Angst

#22 Polizist mit Panikattacken?! Roland Rosinus über seinen Weg aus der Angst

1 Stunde 1 Minute
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Beschreibung

vor 5 Monaten

Seine erste Panikattacke hatte Roland Rosinus plötzlich und
unerwartet, mitten im Dienst. Zittern, Schwindel und die Angst,
zu sterben überkamen ihn. Er wusste damals nicht, was mit ihm los
war, ging zum Arzt, doch wie so oft konnte dieser nichts finden.
Doch die Angst vor der nächsten Panikattacke blieb, steigerte
sich - so sehr, dass Roland irgendwann beschloss, in eine
psychosomatische Klinik zu gehen, um sich helfen zu lassen. Das
Ergebnis: Roland fiel 11 Wochen im Dienst aus und wie er erzählt,
war er auch lange danach erstmal nicht mehr der Alte.


Roland war über 40 Jahre Polizist, heute ist er in Rente. Die
Überschrift zu dieser Folge könnte heißen: Rosinus hat Angst. In
Anlehnung an den Fernsehfilm „Sörensen hat Angst“, in dem
Schauspieler Bjarne Mädel einen Kriminalhauptkommissar mit
Angststörung – darstellt. (Mein Tipp für alle, die ihn noch nicht
kennen: Unbedingt schauen! Aktuell zu finden in der ARD
Mediathek.) 


Wie passt das eigentlich zusammen – ein Polizist mit
Panikattacken – das fragt man sich  – im Kopf das
zugegeben klischeehafte Bild eines starken Helden, der mutig
andere Menschen beschützt, der belastbar ist und ein sicheres
Auftreten hat. So die Vorstellung von vielen…vermutlich. 


In der Realität klopft die Angst natürlich bei allen an und
niemand ist davor gefeit – weder Menschen bei der Bundeswehr, in
der Politik, der Pflege - auch nicht Ärzt*innen, Therapeut*innen,
Sozialpädagog*innen usw. Der Angst ist egal, was jemand beruflich
macht. 


Umso interessanter fand ich Rolands Hinweis, dass eine der
Ursachen seiner Erkrankung schon auch mit seinem Beruf als
„Freund und Helfer“ zu tun hatte. Denn wenn man seinen Job ernst
nimmt, wie Roland das tat, dann ist man immer im Einsatz für
andere, schaut nach anderen, schützt andere, kümmert sich um
andere in Extremsituationen. So sehr, dass einer wie Roland, der
wie er von sich selber sagt einen Hang zum Perfektionimus hatte,
völlig vergaß, wie man sich selber schützt, sich um sich selber
kümmert und Grenzen setzt. 


In unserem Gespräch erzählt Roland sehr offen und ehrlich von
seinem Weg vom Kampf gegen die Angst hin zu radikaler Akzeptanz.
Wir sprechen über Risken und Nebenwirkungen von Psychotherapie,
darüber, was die Message von Rolands Angst war und wie er heute
als Botschafter für einen liebevollen Umgang mit den eigenen
Ängsten unterwegs ist, Vorträge hält und Bücher schreibt. 


Links:


https://www.roland-rosinus.eu/


Rolands Bücher:


Angst ist mehr als ein Gefühl


Angstquartett. Eine heilsame Begegnung mir der Angst


Aus der Dunkelheit ans Licht: Wenn Angst zur Krankheit wird

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