Beschreibung

vor 5 Jahren
Wir haben so viele und so tolle Kommentare zu unserer letzten
Sendung bekommen, dass wir gern ein paar Zeilen aus diesen
Kommentaren vorlesen wollen. Denn Ihr habt uns angeregt, uns noch
weiter mit dem Thema zu beschäftigen und das Thema heute noch
einmal aufzunehmen. Worüber wir noch gar nicht gesprochen haben,
sind die Preussischen Tugenden und die daraus entstandenen
Deutschen Tugenden: Fleiss, Höflichkeit, Gerechtigkeit, Ordnung,
Pünktlichkeit und Toleranz. Und diese Tugenden findet Annika weder
altmodisch noch schlimm - natürlich ohne Drill und soldatischen
Eifer! Ein Beispiel für einen Wert, wie wir ihn uns vorstellen:
Eine natürliche Höflichkeit anderen gegenüber, indem man sich
entschuldigt, Bitte und Danke sagt oder die Tür aufhält, zeugt von
einem Grundmass an Respekt. Und zwar ALLEN gegenüber, egal, ob jung
oder alt - wobei Annika nichts davon hält, nur einer Frau die Tür
offen zu halten, sondern lieber jedem, der Tüten trägt. Eben dem
heutigen Leben angemessen. Für uns sind auch Werte wie Sorgfalt und
Einfühlungsvermögen wichtig. Wir halten mehr davon, einem Kranken
die Hand zu halten, als dass ein Krankenhaus Profit bringt. Oder an
andere zu denken und Nachts einfach die Musik nicht mehr so laut
aufzudrehen. Die momentane Bewegung „Fridays for Future“,
losgetreten von einer schwedischen 16jährigen Schülerin - bei der
sich Schüler weltweit Freitags vor Rathäusern und Behörden
versammeln, um gegen den Klimawandel und Umweltverschmutzung zu
protestieren - ist für uns ein Beispiel für neue alte Werte und ein
tolles Einstehen für unsere Welt und unsere Zukunft. Gleichzeitig
führt dieser Prostest das Verhalten eines Politikers ad absurdum,
der zum gleichen Zeitpunkt wie die Schülerversammlungen Interviews
gab und darüber lamentierte, dass Unterricht und Lerninhalte
versäumt werden. Er hätte auch aus dem Fenster schauen und eine
Lehrstunde in gelebter Demokratie erleben können… Ein Leben mehr
oder weniger im Netz, ausgerichtet auf‘s Internet und per
elektronischen Geräten, verhindert Sinnestraining. Emotionen können
nur wahrgenommen werden, wenn man sie im Gesicht seines Gegenübers
im Vergleich erleben und studieren kann. Differenziertes Erkennen
von Gefühlen und Stimmungen beim Gegenüber lässt sich nur über
einen längeren Zeitraum an anderen Menschen erlernen. Fehlt dieses
Wissen, weil man fast nur im Netz unterwegs ist, kann leicht alles
als Provokation begriffen werden, da das Internet mit vielen
negativen Meinungsäusserungen durchsetzt ist. Werte wie Mitgefühl,
Mitleid, Einfühlungsvermögen und Empathie können bei so einer
Lebensweise nicht erlernt werden. Auch wenn sich so mancher Wert
altmodisch anhört, so sind wir beide der Ansicht, dass sich das
Erinnern an Werte wie Höflichkeit, Ordnung, Sorgfalt,
Nachhaltigkeit und Respekt durchaus positiv auf eine Gesellschaft
auswirkt und sie wert sind, sie an unsere Kinder weiterzugeben.
Denn diese Werte - und noch natürlich noch weitere - führen
langfristig zu einem sorgsameren und verständnisvolleren Umgang
miteinander… und damit hoffentlich auch mit uns selbst und unserer
Umwelt.

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