Beschreibung

vor 4 Jahren
Nimmt heute kaum noch jemand wahr, trifft ja auch auf viele im
Umfeld zu: Scheidungskinder. Also kleine und große Trennungsopfer,
die als Kinder, aber eben auch noch als Erwachsene unter der
Trennung der Eltern leiden. Bei immerhin rund 33% der Ehen in
Deutschland, die 2018 geschieden wurden, sieht es nicht so aus, als
ob die Zahl der Leidtragenden weniger wird. Denn neben den sich
Scheidenden leiden auch die Angehörigen, die Freunde und vor allem
eben die Kinder, denn sie können meistens am wenigsten für die
Trennung, glauben aber - je kleiner sie sind umso mehr - daran,
Schuld am Ende ihres sicheren Hafens zu haben. Warum fühlen so
viele Scheidungskinder schuldig? Warum geht für viele
Scheidungskinder die schmerzhafte Phase besonders NACH der
Scheidung erst so richtig los? Warum werden so viele
Scheidungskinder NACH der Trennung zum Partnerersatz bei dem
Elternteil, bei dem sie hauptsächlich leben? Was können Eltern in
der Trennungsphase tun, damit ihre Kinder nicht zu sehr darunter
leiden? Was sollten Eltern vor allem NACH der Scheidung tun, damit
sie nicht Gefahr laufen, ihre Kinder etwa noch zusätzlich zu
instrumentalisieren, zum Aushorchen zu benutzen oder als
Nachrichten- und Terminvermittler zu missbrauchen? Mit
"transgenerationalem Risikotransfer" bezeichnet man die Gefahr,
dass ein Scheidungskind als Erwachsener sich ebenfalls wieder
trennt. Stimmt das eigentlich? Fünf Regeln, die Trennungskindern
helfen Niemals schlecht über den abwesenden Partner reden Kind
nicht als „Spion“ instrumentalisieren 100% zuverlässig
Versprechungen einhalten Zwistigkeiten zum Wohle des Kindes unter
Erwachsenen austragen, nicht über das Kind Neuer Partner ist nicht
„Vater-/Mutter-Ersatz“!** Wieso haben so viele Scheidungskinder
Bindungsängste? Schuldgefühle und Verlustängste auch noch im
Erwachsenenalter? Laut einer Längsschnittstudie von E. Mavis
Hetherington, die über 20 Jahre den Lebensweg von Scheidungskindern
leiden ca. 10 bis 20% der untersuchten Scheidungskinder noch bis zu
20 Jahre später an den Folgen der elterlichen Trennung. Was also
tun? Trauen sich Scheidungskinder später kaum noch an Beziehungen
heran? Wohl eher ja! Denn das häufigste Problem der
Scheidungskinder: später eine vertrauensvolle Bindung zu einem
Menschen aufzubauen. Die Angst vor einer erneuten Trennung und den
damit verbundenen seelischen Schmerzen hält viele davon ab, sich
bedingungslos und voller Liebe in eine neue Beziehung zu stürzen.
Wir erleben in der Beratung sehr häufig Paare, in der ein Partner
z.B. extrem eifersüchtig und kontrollierend ist. So sehr, dass
diese Partnerschaft droht, daran zu zerbrechen. Der häufigste
Grund: Trennungserfahrungen in früher Kindheit. Dort hat das Kind
die Trennung so erfahren, dass es nicht liebenswert genug war, dass
Vater oder Mutter bei ihm blieben, sondern es verlassen haben. Die
Folge: Verlustängste, mangelndes Selbstwertgefühl und
Kontrollzwang. Ist deshalb der Wunsch nach einer stabilen
Partnerschaft, in der alles unbedingt anders laufen soll, als in
der eigenen Kindheit, bei diesen scheidungsgeschädigten Erwachsenen
ohne psychologische Hilfe oft zum Scheitern verurteilt? Beziehungen
werden am Modell der Eltern gelernt. Wer konstruktives
Zusammenleben, streiten und wieder versöhnen, Liebe ohne Eifersucht
etc. nicht erleben konnte, wird sie später nur schwer selbst leben
können. Wenn ich dann zusätzlich noch das Gefühl habe, ich bin es
nicht wert, dass man mich liebt, kann ich natürlich auch nicht
glauben, dass mein Partner mich wirklich lieben kann. Bindungsangst
kann auch durch den Wunsch entstehen, sich nicht mehr durch eine
erneute Trennung verletzen lassen zu wollen. So kann sich niemand
vollkommen auf einen anderen Menschen einlassen. Wenn Euch unser
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