Beschreibung

vor 3 Monaten
Der Dramatiker und Marxist Bertolt Brecht (1898-1956) hat einmal
gesagt: "Vielleicht ist der Mensch nie so sehr Mensch wie in dem
Moment, wo er sagt: Ich schäme mich." Scham ist eine zutiefst
menschliche Emotion, die wir als Kinder in dem Moment anfangen zu
entwickeln, in dem wir andere Menschen und deren Gefühle
wahrnehmen. Das fängt ungefähr mit zwei bis drei Jahren an. Erst
wenn wir uns empathisch in andere Menschen hineinversetzen können,
können wir uns selber auch wahrnehmen und Momente der Scham
empfinden. Weil wir feststellen, dass wir vielleicht den Ansprüchen
einer anderen Person nicht genügen - und diese Ansprüche auch bei
uns anlegen. Das wird besonders dann untermauert, wenn uns gesagt
wird, wir seien zu doof oder zu dick oder Ähnliches… Jeder kennt
diese Momente, in denen wir daneben liegen oder Fehler begehen, und
die wir dann selber als fürchterlich empfinden. Wir schämen uns.
Oftmals wird dies von anderen aber gar nicht wahrgenommen
beziehungsweise der Grund für unsere Scham erschließt sich anderen
gar nicht. Daran sieht man, wie individuell und abhängig von der
eigenen Geschichte und den eigenen Erfahrungen das Gefühl „Scham“
ist. Wir schämen uns aber auch für andere. Egal, ob als Kind für
den ausgelassenen singenden Vater mitten im Supermarkt oder für
irgendeinen fremdgehenden Reality-Star: Wir stellen uns vor, wir
wären in dieser Situation – und prompt setzt des Fremdschämen ein.
Doch wie entwickelt sich Scham genau? Und wofür ist sie gut? Können
wir etwas dagegen tun? Gibt es auch zuviel oder toxische Scham?
Schreibt uns gerne in die Kommentare, welche Situationen Ihr mit
"Scham" verbindet. Und nächste Woche hören wir uns zum Thema
"Maskierungen"… Ho, Narro! Annika und Tilly

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