SG #050: Gesundheitssystem
Die Informationen in diesem Text sind veraltet - die 10 Euro
Praxisgebühr gibt es nicht mehr. Der Rest ist weiterhin korrekt.
Marcelo, Ekaette und einige andere haben mich gebeten, über das
deutsche Gesundheitssystem zu sprechen.
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vor 16 Jahren
Die Informationen in diesem Text sind veraltet – die 10
Euro Praxisgebühr gibt es nicht mehr. Der Rest ist weiterhin
korrekt.
Marcelo, Ekaette und einige andere haben mich gebeten, über das
deutsche Gesundheitssystem zu sprechen. Das ist gar nicht so
einfach, weil es ein sehr komplexes Thema ist. Ich werde
versuchen, Euch die Grundzüge zu erklären.
In Deutschland sind die meisten Menschen versichert. Es gibt zwei
Arten von Krankenkassen: gesetzliche und private Krankenkassen.
In der gesetzlichen Krankenversicherung zahlt man jeden Monat
einen bestimmten Beitrag. Dieser richtet sich danach, wieviel man
verdient. Wer viel verdient, muss auch mehr für seine
Krankenversicherung bezahlen. Wer wenig verdient, zahlt weniger.
Die meisten deutschen Bürger sind bei einer gesetzlichen
Krankenkasse versichert. Ich auch. Nur ungefähr 10 Prozent der
Deutschen sind privat versichert. Hier zahlt man auch regelmäßig
Beiträge, diese sind aber von anderen Faktoren abhängig, zum
Beispiel davon, wie alt man ist und ob man eine Frau ist oder ein
Mann.
In Deutschland gibt es eine Versicherungspflicht. Das heißt, dass
fast jeder versichert sein muss. Nur zum Beispiel Beamte,
Soldaten oder Selbständige müssen sich nicht versichern. Alle
anderen schon.
Bei mir sieht das so aus: Ich habe eine kleine Plastikkarte, die
aussieht wie eine Kreditkarte. Auf ihr sind meine persönlichen
Daten gespeichert, also wo ich wohne und bei wem ich versichert
bin. Wenn ich zum Arzt komme, gebe ich diese Karte dort ab. Sie
wird eingelesen und die Informationen überprüft. Dadurch weiß der
Arzt, wem er seine Leistungen in Rechnung stellen muss, wer also
für seine Arbeit bezahlt.
Zusätzlich muss ich zehn Euro bezahlen. Das ist eine so genannte
Praxisgebühr. Sie wurde vor einigen Jahren neu eingeführt. Dann
kann ich auch schon im Wartezimmer Platz nehmen und darauf
warten, dass der Arzt Zeit für mich hat. Wieviel meine Behandlung
kostet und wer sie bezahlt, das erfahre ich als Patient gar
nicht. Das läuft dann alles zwischen Arzt und Versicherung ab.
Aber die Versicherung zahlt nicht alles. Wenn ich zum Beispiel
meine Zähne professionell reinigen lassen möchte, muss ich das
selber bezahlen. Bei meinen Kontaktlinsen übernimmt die
Krankenkasse wenigstens einen kleinen Teil der Kosten – den Rest
muss ich zahlen. Wenn ich beim Frauenarzt bestimmte
Vorsorgeuntersuchungen machen möchte, beispielsweise Ultraschall
zur Krebsvorsorge, muss ich das auch selber zahlen. Den Begriff
Vorsorge muss ich vielleicht erklären: Bei der Vorsorge geht es
darum, dass man zum Arzt geht, obwohl man noch nicht krank ist
oder sich noch nicht krank fühlt. Man versucht also zu
verhindern, dass man krank wird. Oder man versucht, bestimmte
Krankheiten möglichst früh zu entdecken, damit man sie dann
leichter bekämpfen kann. Bei der Vorsorge sorgt man also
frühzeitig für seinen Körper.
Auch wenn man nicht alles bezahlt bekommt, ist das System
verglichen mit vielen anderen Ländern sehr gut. Wer krank ist
oder einen Unfall hatte, wird ärztlich versorgt, dafür sorgt
seine Krankenkasse. Das ist auch bei schwangeren Frauen so, die
vor der Geburt regelmäßig untersucht werden.
In Deutschland gibt es aber immer wieder Diskussionen über das
Gesundheitssystem. Da die Ärzte an Privatpatienten mehr verdienen
als an gesetzlich versicherten Patienten, ist es oft schwieriger,
als gesetzlich versicherter Patient einen Termin zu bekommen. Für
teure Untersuchungen muss man dann länger warten. Das ist aber
nicht immer so – manche Ärzte machen keinen Unterschied.
Nach der Untersuchung bekommt man vom Arzt meistens ein Rezept.
Das ist ein kleines Blatt Papier, auf dem der Arzt notiert hat,
welche Medikamente man braucht. Damit geht man zu einer Apotheke
und bekommt dort die verschriebenen Pillen.
Musik ist übrigens auch eine gute Medizin, deswegen gibt es heute
für Euch die Gruppe „Maximal egal“ mit ihrem Song „Es geht
vorbei“.
Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg50kurz.pdf
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