Podcaster
Episoden
04.12.2025
1 Minute
So viel vorneweg: Den Streik abschaffen will Professor Dr. Gregor
Thüsing gar nicht. „Das geht auch nicht und das ist auch richtig
so.“ Die Verfassung sichert die Koalitionsfreiheit und damit das
Streikrecht. In der neuen Folge der Podcast-Reihe „Zugespitzt und
wissenschaftsnah: Hypothese-Podcast der Uni Bonn“ fordert der
Arbeitsrechtsexperte ein explizites Streikgesetz, das es nämlich
bisher gar nicht gibt. Das Tarifvertragsrecht sei eine
„legislative Wundertüte“, die Streiks gar nicht regelt und bisher
alle Entscheidungen in die Verantwortung der Gerichte lege. Die
leisten einen tollen Beitrag, aber: Es fehlt der zugrunde
liegende Wille des Gesetzgebers, also der Volksvertreter.
Der Arbeitsrechtsexperte sorgt sich um den fairen Dialog der
Tarifpartner. Er sieht, dass Arbeitskämpfe auch zu schnell
ausgerufen werden und dass immer wieder unangemessene
Auswirkungen für die ganze Volkswirtschaft entstehen. Sollten
sich interessegeleitete Streitparteien einem Schlichterspruch
beugen müssen? Was soll eine Mindestlohnkommission dürfen? Auch
um solche Dynamiken des Arbeitslebens zu regeln, werde ein
Streikgesetz gebraucht.
Mit Moderator Denis Nasser führt der Experte entlang praktischer
Streikereignisse durch die Felder des Arbeitskampfrechtes und
erklärt zum Abschluss, ob er auch nach diesem Hypothese-Gespräch
seine These aufrechterhält. Thüsing ist Direktor des Instituts
für Arbeitsrecht und Recht der sozialen Sicherheit der
Universität Bonn.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Gregor Thüsing
Instituts für Arbeitsrecht und Recht der sozialen Sicherheit der
Universität Bonn
E-Mail: sekretariat.thuesing@jura.uni-bonn.de
Mehr über Prof. Dr. Gregor Thüsing:
https://www.jura.uni-bonn.de/lehrstuhl-prof-dr-thuesing/prof-dr-gregor-thuesing-llm-harvard
Zugespitzt und wissenschaftsnah Zugespitzt
und wissenschaftsnah – das ist der „Hypothese“-Podcast der Uni
Bonn. Jeden ersten Donnerstag im Monat stellen sich renommierte
Gäste einer zugespitzten Hypothese zu einem gesellschaftlich
relevanten Thema. Moderiert von dem Journalisten Denis Nasser
wägt jeweils eine Expertin oder ein Experte den Wahrheitsgehalt
der Titelaussage ab und gibt abschließend ein Votum ab, ob die
finale Einschätzung eher in Richtung „verifiziert“ (also als
„wahr bestätigt“) oder falsifiziert (als „unwahr“ bestätigt)
gehen würde.
Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder einen Themenvorschlag? Wir
freuen uns, von Euch zu hören unter
wissenschaftskommunikation@uni-bonn.de!
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06.11.2025
32 Minuten
Prüfungsstress, Lampenfieber und Trauer nach einem Todesfall:
Neigt unsere Gesellschaft dazu, solche Probleme wie eine
Erkrankung mit Medikamenten kurieren zu wollen? Diese Frage
treibt Prof. Dr. Dirk Lanzerath, Direktor des Deutschen
Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften (DRZE) an der
Universität Bonn, um. In der neuen Folge des Hypothese-Podcasts
diskutiert er mit Moderator Denis Nasser die These „Wir neigen
dazu, unsere Probleme zu medikamentieren“.
Wer Prüfungsstress oder Lampenfieber hat, versucht dies teils mit
Betablockern in den Griff zu bekommen. Wer wenige Wochen nach
einem Todesfall noch trauert, dem wird unter Umständen eine
Depression diagnostiziert und entsprechend medikamentös
behandelt. Dies bezeichnet Prof. Dirk Lanzerath als
„Medikalisierung“ eines lebensweltlichen Problems: Obwohl es
nicht in erster Linie mit Medizin zu tun hat, wird versucht, es
mit medizinischer Hilfe zu lösen.
„Natürlich ist es richtig, diese Probleme in den Griff zu
bekommen und Hilfe anzubieten“, sagt Lanzerath. „Wir müssen aber
aufpassen, dass nicht jedes soziale Problem zu einem
medizinischen wird.“ Medikalisierung allein werde der Komplexität
unserer Gesellschaft nicht gerecht und schränke unsere
Möglichkeiten ein, nach Ursachen und passenden Lösungen zu
suchen.
„Die Aussicht, ein Problem durch ein Medikament schnell und
einfach zu lösen, erscheint bequem“, sagt Lanzerath. Denn
natürlich ist es aufwendiger, etwa seine Ernährung umzustellen
oder Sport zu treiben, als morgens eine Pille zu nehmen. Auch
Trauer nach einem Todesfall werde heute viel früher als
Depression angesehen und behandelt. „Wir sind eine Gesellschaft,
in der wir funktionieren müssen. Deshalb wollen wir solche
negativen Gefühle loswerden.“ Dabei gilt: Trauern erfüllt eine
wichtige Funktion.
In der neuen Folge des Hypothese-Podcasts diskutiert Prof. Dr.
Dirk Lanzerath mit Moderator Denis Nasser die These „Wir neigen
dazu, unsere Probleme zu medikamentieren“. Ob der Wissenschaftler
sie verifiziert (als wahr bestätigt) oder falsifiziert
(widerlegt), hören Sie hier.
Dirk Lanzerath leitet seit 2022 das Deutsche Referenzzentrum für
Ethik in den Biowissenschaften (DRZE) und ist seit 2002 dessen
Geschäftsführer. Das DRZE ist eine zentrale wissenschaftliche
Einrichtung der Universität Bonn und Arbeitsstelle der Akademie
der Wissenschaften und der Künste des Landes Nordrhein-Westfalen.
2024 ist er zum Vorsitzenden der Ethikkommission der
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) gewählt worden sowie
für die Amtsperiode 2023-25 zum stellvertretenden Vorsitzenden
der Zentralen Ethikkommission bei der Bundesärztekammer (ZEKO).
Seit 2012 ist er Mitglied des Vorstands und Generalsekretär des
Europäischen Netzwerks der Forschungsethikkommissionen (EUREC).
Zugespitzt und wissenschaftsnah
Zugespitzt und wissenschaftsnah – das ist der „Hypothese“-Podcast
der Uni Bonn. Jeden ersten Donnerstag im Monat stellen sich
renommierte Gäste einer zugespitzten Hypothese zu einem
gesellschaftlich relevanten Thema. Moderiert von dem Journalisten
Denis Nasser wägt jeweils eine Expertin oder ein Experte den
Wahrheitsgehalt der Titelaussage ab und gibt abschließend ein
Votum ab, ob die finale Einschätzung eher in Richtung
„verifiziert“ (also als „wahr bestätigt“) oder falsifiziert (als
„unwahr“ bestätigt) gehen würde.
Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder einen Themenvorschlag?
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02.10.2025
26 Minuten
In politischen Debatten wird oft argumentiert, dass Maßnahmen
gegen Luftverschmutzung Arbeitsplätze gefährden, Investitionen
bremsen oder ganze Branchen unter Druck setzen könnten. „Saubere
Luft ist schlecht für die Wirtschaft“: Dieser provokanten
Hypothese stellt sich Jun.-Prof. Dr. Julia Mink in der ersten
Folge nach der Sommerpause des Hypothese-Podcasts der Universität
Bonn mit Moderator Denis Nasser.
Wenn die Wälder brennen und Müll auf dem Meer schwimmt, dann
sehen das alle sofort. Auch die Luftverschmutzung wird nicht
ignoriert, aber sie beginnt bereits mit kleinsten Partikeln, die
zunächst niemand bemerkt. Oft werden erst zeitlich verzögert
Verschmutzungen und Gesundheitsschäden mit enormen Folgekosten
deutlich. An guten Absichten und Grenzwerten im Kampf gegen die
Luftverschmutzung mangelt es nicht und doch ist der Kampf noch
nicht effektiv. Ist dreckige Luft kostengünstiger für die
Produktion und saubere Luft schlecht für die Wirtschaft? Wären
radikale Kostensteigerungen ein Rezept? Argelander-Professorin
Julia Mink nimmt diese Hypothese genau unter die Lupe.
Julia Mink ist Juniorprofessorin für Umweltökonomik,
Nachhaltigkeit und Ungleichheit an der Universität Bonn und hat
dazu eine Argelander-Professur inne. Sie forscht an der
Schnittstelle von Umwelt- und Gesundheitsökonomie. Die Ökonomin
untersucht derzeit, welche Kosten für das Gesundheitssystem durch
Luftverschmutzung entstehen.
Zugespitzt und wissenschaftsnah
Zugespitzt und wissenschaftsnah – das ist der „Hypothese“-Podcast
der Uni Bonn. Jeden ersten Donnerstag im Monat stellen sich
renommierte Gäste einer zugespitzten Hypothese zu einem
gesellschaftlich relevanten Thema. Moderiert von dem Journalisten
Denis Nasser wägt jeweils eine Expertin oder ein Experte den
Wahrheitsgehalt der Titelaussage ab und gibt abschließend ein
Votum ab, ob die finale Einschätzung eher in Richtung
„verifiziert“ (also als „wahr bestätigt“) oder falsifiziert (als
„unwahr“ bestätigt) gehen würde.
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03.07.2025
28 Minuten
Die sicherheitspolitische Lage für Europa und für Deutschland ist
- vorsichtig formuliert - eine enorme Herausforderung nicht
allein im außenpolitischen Feldern, sondern auch im Inneren. Ob
es heute noch vertretbar ist, die Landesverteidigung auf
Freiwilligkeit zu bauen, ist umstritten. Wie aber genau eine
Erneuerung der Wehrpflicht in Deutschland aussehen soll,
ebenso.
In der neuen Folge unserer Reihe „Hypothese“ plädiert der Inhaber
der Kissinger Professor und Direktor des Center for Advanced
Security an der Universität Bonn, Prof. Dr. Ulrich Schlie, für
eine allgemeine Wehrpflicht für alle Geschlechter und für das
Ende der Freiwilligkeit.
In einer vollkommen anderen, sicherheitspolitischen Lage, so
Schlie, wurde vor 14 Jahren in Deutschland die Wehrpflicht nicht
grundsätzlich abgeschafft, aber ausgesetzt. Schlie war beratend
für das Verteidigungsministerium als Experte an dieser
Entscheidung mit beteiligt. Heute aber, argumentiert, Schlie im
Gespräch mit Moderator Denis Nasser, stellen internationale
Beziehungen und Konflikte in „sehr gefährlicher Lage“ eine ernste
Herausforderung für die freiheitlich-demokratische Grundordnung
und ihren Fortbestand dar. Im Podcast argumentiert der
Sicherheitsexperte Schlie auch vor dem Hintergrund historischer
Erfahrungen, warum er zur Aktualisierung der Wehrpflicht rät, mag
dies in der Gesellschaft auch nicht populär sein.
Zugespitzt und wissenschaftsnah
Zugespitzt und wissenschaftsnah – das ist der „Hypothese“-Podcast
der Uni Bonn. Jeden ersten Donnerstag im Monat stellen sich
renommierte Gäste einer zugespitzten Hypothese zu einem
gesellschaftlich relevanten Thema. Moderiert von dem Journalisten
Denis Nasser wägt jeweils eine Expertin oder ein Experte den
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Votum ab, ob die finale Einschätzung eher in Richtung
„verifiziert“ (also als „wahr bestätigt“) oder falsifiziert (als
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05.06.2025
17 Minuten
Auf’s Abitur und die Weiterbildung pfeifen – und dank des Zufalls
trotzdem Karriere machen? In der neuen Folge des
Hypothese-Podcasts spricht der Ökonom Dr. Ingo Isphording
gemeinsam mit Moderator Denis Nasser über den Einfluss von
sozialen Gruppen auf die (Bildungs-)Karriere eines Menschen und
positioniert sich zur Hypothese „Der Zufall ist der
Karrierefaktor überhaupt“.
Was wäre, wenn nicht nur Talent und Fleiß, sondern auch der
Zufall darüber entscheidet, wie erfolgreich meine Karriere
verläuft? Ob wir später Ärztin, Schreiner oder Professorin
werden, schreiben wir häufig unserem eigenen Einsatz zu. Doch was
davon haben wir tatsächlich in unserer eigenen Hand und wie groß
ist der Einfluss zufälliger Entscheidungen auf unserem Lebensweg?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Arbeits- und
Bildungsökonom Dr. Ingo Isphording vom Institut zur Zukunft der
Arbeit (IZA), einem An-Institut der Universität Bonn, tagtäglich.
In seiner Forschung untersucht er unter anderem die Ursachen von
Ungleichheiten in Bildungsverläufen und auf dem Arbeitsmarkt und
welchen Einfluss sogenannte Peer-Gruppen – also Vergleichsgruppen
wie beispielsweise die Schulklasse oder die Clique in der
Ausbildung – auf die individuelle Bildungskarriere haben.
Grundlage für seine Forschung bilden umfangreiche Datensätze von
Kohortenstudien aus den USA. In Deutschland ist die Datenlage für
solche langfristigen empirischen Studien noch unzureichend –
allerdings gibt es auch in Deutschland erste Fortschritte für
einen besseren Datenzugang.
In der neuen Folge des Hypothese-Podcast untersucht Ingo
Isphording gemeinsam mit Moderator Denis Nasser, wie Peer-Gruppen
unser Selbstbild formen, warum unterschiedliche Klassen zu völlig
unterschiedlichen Lebenswegen führen können – und was das für die
Bildungspolitik und Chancengleichheit bedeutet. Ob die These „Der
Zufall ist der Karrierefaktor überhaupt“ am Ende verifiziert (als
wahr bestätigt) oder falsifiziert (als „unwahr“ bestätigt“) wird,
hören Sie in der neuen Folge.
Weiterführende Links:
Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA): https://www.iza.org/de
Leseempfehlung von Dr. Ingo Isphording:
"Narren des Zufalls: Die verborgene Rolle des Glücks an den
Finanzmärkten und im Rest des Lebens" von Nassim Nicholas Taleb
Zugespitzt und wissenschaftsnah
Zugespitzt und wissenschaftsnah – das ist der „Hypothese“-Podcast
der Uni Bonn. Jeden ersten Donnerstag im Monat stellen sich
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gesellschaftlich relevanten Thema. Moderiert von dem Journalisten
Denis Nasser wägt jeweils eine Expertin oder ein Experte den
Wahrheitsgehalt der Titelaussage ab und gibt abschließend ein
Votum ab, ob die finale Einschätzung eher in Richtung
„verifiziert“ (also als „wahr bestätigt“) oder falsifiziert (als
„unwahr“ bestätigt) gehen würde.
Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder einen Themenvorschlag? Wir
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Zugespitzt und wissenschaftsnah – das ist der „Hypothese“-Podcast
der Uni Bonn. Jeden zweiten Donnerstag stellen sich renommierte
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Titelaussage ab und gibt abschließend ein Votum ab, ob die finale
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