Prof. Dr. Gregor Thüsing: „Wir brauchen ein Streikgesetz“

Prof. Dr. Gregor Thüsing: „Wir brauchen ein Streikgesetz“

Prof. Dr. Gregor Thüsing im Hypothese-Podcast
Podcast
Podcaster
Der Expert*innenpodcast der Uni Bonn zu aktuellen Themen.

Beschreibung

vor 1 Tag

So viel vorneweg: Den Streik abschaffen will Professor Dr. Gregor
Thüsing gar nicht. „Das geht auch nicht und das ist auch richtig
so.“ Die Verfassung sichert die Koalitionsfreiheit und damit das
Streikrecht. In der neuen Folge der Podcast-Reihe „Zugespitzt und
wissenschaftsnah: Hypothese-Podcast der Uni Bonn“ fordert der
Arbeitsrechtsexperte ein explizites Streikgesetz, das es nämlich
bisher gar nicht gibt. Das Tarifvertragsrecht sei eine
„legislative Wundertüte“, die Streiks gar nicht regelt und bisher
alle Entscheidungen in die Verantwortung der Gerichte lege. Die
leisten einen tollen Beitrag, aber: Es fehlt der zugrunde
liegende Wille des Gesetzgebers, also der Volksvertreter.


Der Arbeitsrechtsexperte sorgt sich um den fairen Dialog der
Tarifpartner. Er sieht, dass Arbeitskämpfe auch zu schnell
ausgerufen werden und dass immer wieder unangemessene
Auswirkungen für die ganze Volkswirtschaft entstehen. Sollten
sich interessegeleitete Streitparteien einem Schlichterspruch
beugen müssen? Was soll eine Mindestlohnkommission dürfen? Auch
um solche Dynamiken des Arbeitslebens zu regeln, werde ein
Streikgesetz gebraucht.


Mit Moderator Denis Nasser führt der Experte entlang praktischer
Streikereignisse durch die Felder des Arbeitskampfrechtes und
erklärt zum Abschluss, ob er auch nach diesem Hypothese-Gespräch
seine These aufrechterhält. Thüsing ist Direktor des Instituts
für Arbeitsrecht und Recht der sozialen Sicherheit der
Universität Bonn.


Ansprechpartner:
Prof. Dr. Gregor Thüsing
Instituts für Arbeitsrecht und Recht der sozialen Sicherheit der
Universität Bonn
E-Mail: sekretariat.thuesing@jura.uni-bonn.de


Mehr über Prof. Dr. Gregor Thüsing:
https://www.jura.uni-bonn.de/lehrstuhl-prof-dr-thuesing/prof-dr-gregor-thuesing-llm-harvard


Zugespitzt und wissenschaftsnah Zugespitzt
und wissenschaftsnah – das ist der „Hypothese“-Podcast der Uni
Bonn. Jeden ersten Donnerstag im Monat stellen sich renommierte
Gäste einer zugespitzten Hypothese zu einem gesellschaftlich
relevanten Thema. Moderiert von dem Journalisten Denis Nasser
wägt jeweils eine Expertin oder ein Experte den Wahrheitsgehalt
der Titelaussage ab und gibt abschließend ein Votum ab, ob die
finale Einschätzung eher in Richtung „verifiziert“ (also als
„wahr bestätigt“) oder falsifiziert (als „unwahr“ bestätigt)
gehen würde.


Ihr habt Fragen, Anmerkungen oder einen Themenvorschlag? Wir
freuen uns, von Euch zu hören unter
wissenschaftskommunikation@uni-bonn.de!

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