Ohne OTAs keine OPs – und trotzdem stimmen die Arbeitsbedingungen nicht | Eli Inhester
47 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 7 Stunden
Wie ist es, jeden Tag in einem OP zu arbeiten?
Darüber spricht Dr. Laura Dalhaus in der neuen Folge von „5 Minus
– Das Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“ mit Elisabeth
Inhester, kurz Eli.
Sie ist OTA, das ist kurz für operativtechnische Assistentin,
früher wurde das OP-Schwester genannt.
Als OTA arbeitet man ausschließlich im OP. Früher hat man hierfür
zunächst eine Krankenpflegeausbildung gemacht, mittlerweile gibt
es direkt eine Ausbildung, die sich auf den OP bezieht.
Ganz wichtig: OTA ist kein Pflegeberuf!
Im OP ist man sowohl die Person, die den sterilen Part übernimmt
(kennt man aus Greys Anatomy, diejenigen, die Schere und Tupfer
angeben), als auch die Person, die den Instrumentierenden
versorgt und die Dokumentation macht. In jedem OP gibt es somit
zwei OTAs – ohne sie ist keine OP möglich.
Mittlerweile ist Eli OP-Leitung und koordiniert somit auch die
OP-Säle und die Mitarbeitenden. Schon vor 12 Jahren, während
ihrer Ausbildung, waren die Bedingungen schlecht. Mittlerweile
sind sie noch schlimmer geworden: Es gibt kaum Fachpersonal,
Stellen werden gestrichen und Berufsgruppen werden bunt
durcheinander eingesetzt.
Das Problem: Gesundheitsversorgung lohnt sich finanziell nicht.
Die Arbeit im OP funktioniert im Zweischichtsystem und im
Bereitschaftsdienst. OP-Zeit ist tagsüber, der
Bereitschaftsdienst übernimmt dann Notfälle wie
Notfall-Kaiserschnitte.
Das Problem: Für die Bereitschaftszeit wird nur eine gewisse Zeit
angerechnet. Eigentlich gibt es ein EU-Gesetz dazu, dass
Bereitschaftszeit immer Arbeitszeit ist, doch wenn man Vollzeit
arbeitet (und einen Teil im Bereitschaftsdienst) macht man
automatisch ein Minus in den Stunden.
Die Leidensfähigkeit der Healthcare Professionals ist sehr hoch,
sie wird von der Politik aber auch genauso erwartet.
Ausgebildet wird im laufenden Betrieb. Doch im OP gilt: Zeit ist
Geld!
Eli erzählt, dass Ausbildung kaum möglich ist, weil sie sonst zu
dritt im OP stehen müssten – da gibt es einfach nicht genug
Ressourcen für. Eine gute Einarbeitung braucht ein halbes Jahr,
das ist in der Realität kaum möglich. Die Erwartungen und der
Druck sind hoch, alles muss schnell gehen – da fällt Empathie
öfter mal hinten runter.
Im Gesundheitssektor gibt es eigentlich ein großes Druckmittel:
Wir könnten auf Arbeitsgesetze plädieren, haben aber die
Mentalität in uns, leiden zu müssen. Im OP merkt man fast
militärische Hierarchiestrukturen immer noch. Auf der einen Seite
ist das sinnvoll, damit nichts schiefgeht, modern ist es
allerdings nicht.
Laura möchte von Eli wissen, wie sie ein Krankenhaus organisieren
würde, wenn man sie lassen würde. Eli würde den Fokus
darauflegen, wie sinnvoll eine OP ist, nicht wie lukrativ.
Bei Laura würde der Notfallbetrieb wie bei der Feuerwehr laufen:
Tagsüber die geplanten Sachen und dann gibt es einen Saal nur für
Notfälle. In großen Häusern ist es selbstverständlich, dass das
Regulärprogramm bis abends um 22 Uhr läuft.
Der Stress der Teams sollte definitiv reduziert werden, um die
Qualität auch zu gewährleisten.
Die Arbeitsbedingungen im Krankenhaus und OP sind schlecht, bei
den KVen oder Krankenkassen sind sie viel besser, dass viele auch
einfach in die Teppich-Etagen oder an die Schreibtische wechseln
– ein Verlust an Ressourcen da, wo sie so dringend benötigt
werden!
Trotz all der schwierigen Seiten liebt Eli ihren Job und findet
ihn erfüllend.
Zum Kurs für PAs und PCM: https://bryght.social/shop/790
Zur Communtiy für PAs und PCM:
https://bryght.social/communities/physician-assistants-by-laura-dalhaus/memberships
Folg Laura auch...
Weitere Episoden
1 Stunde 5 Minuten
vor 1 Woche
43 Minuten
vor 2 Wochen
57 Minuten
vor 4 Wochen
1 Stunde 5 Minuten
vor 1 Monat
In Podcasts werben
Abonnenten
stockach
Regensburg
Affing
Vorra
Leipzig
Oberndorf
46325
Berlin
Radegast
Nordstrand
Lockstedt
Bingen am Rhein
Erding
berlin
Dortmund
Kommentare (0)