Wenn Arbeit krank macht - Mentale Gesundheit in der Produktion. Im Gespräch mit Dr. Stefanie Schöler, Psychologin und Expertin für mentale Gesundheit und Arbeitsschutz.
1 Stunde 2 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Tagen
Shownotes #23 Wenn Arbeit krank macht - Mentale Gesundheit in der
Produktion. Im Gespräch mit Dr. Stefanie Schöler, Psychologin und
Expertin für mentale Gesundheit und Arbeitsschutz.
In dieser Folge von "Lean & Lead" spreche ich mit Dr.
Stefanie Schöler – Psychologin, Präventions‑Expertin und absolute
Praktikerin, wenn es um mentale Gesundheit am Arbeitsplatz geht.
Wir reden ehrlich über Stress im Produktionsumfeld, die
Sandwich‑Position von Führungskräften und was echte Prävention
bedeutet.
Stefanie erklärt, wie wir psychische Belastung greifbar machen:
vom Arbeitsumfeld über Schichtpläne bis zu sozialen Beziehungen
im Team. Arbeit kann schützen, aber auch belasten – entscheidend
ist, ob Erholungsphasen vorhanden sind oder ob Stress
kontinuierlich weiterläuft.
Du erfährst typische Warnsignale, die du bei dir oder
Kolleg:innen beobachten kannst: Schlafprobleme, ständige
Überstunden, Rückzug aus sozialen Aktivitäten, erhöhte
Reizbarkeit, verändertes Ess‑ oder Trinkverhalten oder sogar das
Phänomen, dass man erst im Urlaub krank wird (Leisure Sickness).
Diese kleinen Seismographen deuten oft früh auf Überlastung hin.
Praktische, sofort umsetzbare Tipps für dich: Sag nicht immer
sofort "Ja" – baue Puffer ein, rufe später zurück, lass Dinge per
Mail kommen. Plane Erholungsphasen wie Produktionsressourcen ein
und verteidige sie. Wenn du immer wieder ausgleichend
einspringst, überlege dir klar, was du delegieren oder
weitergeben kannst – und notiere dir konkrete Sätze, die du statt
eines spontanen Ja verwendest.
Für Führungskräfte: Beobachten, ansprechen, nicht
diagnostizieren. Nutze ruhige Momente, um Beobachtungen zu
teilen: "Mir ist aufgefallen, du wirkst in letzter Zeit sehr müde
– ist alles in Ordnung?" Hol Unterstützung und bilde mentale
Ersthelfende im Team aus, ohne selbst Therapeut:in sein zu
müssen. Und wenn Sicherheit betroffen ist, reicht dein
subjektiver Eindruck, um jemanden nach Hause zu schicken.
Ein wichtiger Hebel, den Stefanie erklärt: die
Überlastungsanzeige (auch Entlastungs‑ oder Gefährdungsanzeige).
Wenn Gespräche nichts ändern, kann eine schriftliche Meldung an
den Arbeitgeber die nötige Aufmerksamkeit und
Verantwortungsübernahme im System auslösen. Es ist kein Angriff –
es ist ein Schutzmechanismus für deine Gesundheit.
Außerdem: Psychische Erkrankungen sind keine Schwäche. Stefanie
und ich sprechen über Stigmata, die Rolle von Männern im Thema
Suizid und warum Prävention sich nicht nur moralisch, sondern
wirtschaftlich lohnt (Return on Investment oft 1:2 bis 1:10). Ihr
großes Ziel: bis 2026 einhunderttausend Menschen mit
Präventions‑Angeboten erreichen – ein toller Schritt zur
Entstigmatisierung.
Wenn du Lust hast, das Thema im Team oder Verein zu vertiefen:
Stefanie und ihr Arbeitsschutz‑Universum bieten Ausbildungen zum
mentalen Ersthelfenden, Webinare und Vorträge an.
LinkedIn Stefanie Schöler
https://www.linkedin.com/in/drstefanieschoelerberlin/
Arbeitsschutzuniversum: info@arbeitsschutz-universum.de
Erwähnte und passende Podcastfolgen:
#20: Wenn du dein Leben rückwärts planst: Ein Gedankenexperiment
über Zeit, Prioritäten und das Leben zwischen Arbeit und
zuhause.
# 7: Konflikte steuern, statt sich steuern zu lassen. Im Gespräch
mit Eva, Expertin für Konfliktkompetenz und Neuro-Leadership.
Hör rein – es lohnt sich für dich, dein Team und das Unternehmen.
Und lass gerne eine Bewertung da, das hilft, dass der Podcast
auch für andere Menschen sichtbarer wird.
Danke dir ️
Produktion. Im Gespräch mit Dr. Stefanie Schöler, Psychologin und
Expertin für mentale Gesundheit und Arbeitsschutz.
In dieser Folge von "Lean & Lead" spreche ich mit Dr.
Stefanie Schöler – Psychologin, Präventions‑Expertin und absolute
Praktikerin, wenn es um mentale Gesundheit am Arbeitsplatz geht.
Wir reden ehrlich über Stress im Produktionsumfeld, die
Sandwich‑Position von Führungskräften und was echte Prävention
bedeutet.
Stefanie erklärt, wie wir psychische Belastung greifbar machen:
vom Arbeitsumfeld über Schichtpläne bis zu sozialen Beziehungen
im Team. Arbeit kann schützen, aber auch belasten – entscheidend
ist, ob Erholungsphasen vorhanden sind oder ob Stress
kontinuierlich weiterläuft.
Du erfährst typische Warnsignale, die du bei dir oder
Kolleg:innen beobachten kannst: Schlafprobleme, ständige
Überstunden, Rückzug aus sozialen Aktivitäten, erhöhte
Reizbarkeit, verändertes Ess‑ oder Trinkverhalten oder sogar das
Phänomen, dass man erst im Urlaub krank wird (Leisure Sickness).
Diese kleinen Seismographen deuten oft früh auf Überlastung hin.
Praktische, sofort umsetzbare Tipps für dich: Sag nicht immer
sofort "Ja" – baue Puffer ein, rufe später zurück, lass Dinge per
Mail kommen. Plane Erholungsphasen wie Produktionsressourcen ein
und verteidige sie. Wenn du immer wieder ausgleichend
einspringst, überlege dir klar, was du delegieren oder
weitergeben kannst – und notiere dir konkrete Sätze, die du statt
eines spontanen Ja verwendest.
Für Führungskräfte: Beobachten, ansprechen, nicht
diagnostizieren. Nutze ruhige Momente, um Beobachtungen zu
teilen: "Mir ist aufgefallen, du wirkst in letzter Zeit sehr müde
– ist alles in Ordnung?" Hol Unterstützung und bilde mentale
Ersthelfende im Team aus, ohne selbst Therapeut:in sein zu
müssen. Und wenn Sicherheit betroffen ist, reicht dein
subjektiver Eindruck, um jemanden nach Hause zu schicken.
Ein wichtiger Hebel, den Stefanie erklärt: die
Überlastungsanzeige (auch Entlastungs‑ oder Gefährdungsanzeige).
Wenn Gespräche nichts ändern, kann eine schriftliche Meldung an
den Arbeitgeber die nötige Aufmerksamkeit und
Verantwortungsübernahme im System auslösen. Es ist kein Angriff –
es ist ein Schutzmechanismus für deine Gesundheit.
Außerdem: Psychische Erkrankungen sind keine Schwäche. Stefanie
und ich sprechen über Stigmata, die Rolle von Männern im Thema
Suizid und warum Prävention sich nicht nur moralisch, sondern
wirtschaftlich lohnt (Return on Investment oft 1:2 bis 1:10). Ihr
großes Ziel: bis 2026 einhunderttausend Menschen mit
Präventions‑Angeboten erreichen – ein toller Schritt zur
Entstigmatisierung.
Wenn du Lust hast, das Thema im Team oder Verein zu vertiefen:
Stefanie und ihr Arbeitsschutz‑Universum bieten Ausbildungen zum
mentalen Ersthelfenden, Webinare und Vorträge an.
LinkedIn Stefanie Schöler
https://www.linkedin.com/in/drstefanieschoelerberlin/
Arbeitsschutzuniversum: info@arbeitsschutz-universum.de
Erwähnte und passende Podcastfolgen:
#20: Wenn du dein Leben rückwärts planst: Ein Gedankenexperiment
über Zeit, Prioritäten und das Leben zwischen Arbeit und
zuhause.
# 7: Konflikte steuern, statt sich steuern zu lassen. Im Gespräch
mit Eva, Expertin für Konfliktkompetenz und Neuro-Leadership.
Hör rein – es lohnt sich für dich, dein Team und das Unternehmen.
Und lass gerne eine Bewertung da, das hilft, dass der Podcast
auch für andere Menschen sichtbarer wird.
Danke dir ️
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