105 - Trauma ist keine Identität — Aussiedler, Spätaussiedler, PostOst

105 - Trauma ist keine Identität — Aussiedler, Spätaussiedler, PostOst

1 Stunde 14 Minuten

Beschreibung

vor 2 Tagen

️ Trauma ist keine Identität — Aussiedler, Spätaussiedler,
PostOst


Unsere neue Folge ist der Auftakt einer zweiteiligen
Podcast-Reihe zu transgenerationalen Traumata, Aussiedler:innen,
Spätaussiedler:innen sowie hybriden und fluiden Identitäten im
Spiegel des PostOst-Diskurses.


️ Gemeinsam mit Katharina Blumberg-Stankiewicz und Waldemar
Masson diskutieren wir, wie zivilgesellschaftliche Arbeit von
vorangegangenen Generationen aufgebaut wurde und wie wir heute
solidarisch handeln können, um neue Resonanzräume zu
schaffen.


Oft wird die Geschichte von Spätaussiedler:innen und sogenannten
Russlanddeutschen auf drei historische Marker verengt:
Auswanderung, Deportation, “Rückkehr”. Jenseits dieser
vereinfachenden Schlagworte beginnt die eigentliche Suche nach
Identität – das Ringen um das Verständnis komplexer
transgenerationaler Migrationserfahrungen und die Sehnsucht nach
echten Austauschräumen auf Augenhöhe. Im Gespräch bewegen wir uns
zwischen migrantischen Selbstverortungen, Mehrfachzugehörigkeiten
und gesellschaftlichen Uneindeutigkeiten, die die
Zivilgesellschaft zuweilen herausfordern.


Wie können wir uns jenseits von technischen und historisch
gewachsenen Kategorien solidarisieren?


Wie funktioniert Empowerment, wenn man sich weder als „Opfer“
noch als „Vorzeige-Migrant“ labeln lassen will? Und wie finden
wir neue Sprachen des Erinnerns, die über Trauerarbeit
hinausgehen?


Können wir Migration nicht nur als problembehaftet, sondern auch
als Ressource und Quelle für produktive Perspektivwechsel
verstehen?


Die Aufnahme entsteht im Auftrag von Katarina Niewiedzial
@integrationsbeauftragteberlin, Beauftragte des Senats von Berlin
für Partizipation, Integration und Migration, und Walter Gauks
@waltergauks, Ansprechperson für Deutsche aus Russland,
Spätaussiedler und Vertriebene in Berlin.


Herzlichen Dank an @n_ost_org für die Studio-Kooperation 


Die Gesprächspartner:innen:


Katharina Blumberg-Stankiewicz wurde 1977 in Olsztyn geboren und
wuchs im Ruhrgebiet auf. Sie hat an der Europa-Universität
Viadrina Kulturwissenschaften studiert und promoviert zur
„Uneindeutigkeit nach der Migration“. Sie ist Mitbegründerin der
Initiative „Zwischen den Polen“, die sich für
multiperspektivische Sichtweisen auf Migration und Nachbarschaft
einsetzt. Aktuell kooperiert sie unter anderem mit der
Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, um die
Geschichten polnischer Migrant:innen der 80er Jahre sichtbar zu
machen.


Zwischen den Polen — Initiative für transnationale Zusammenarbeit
und postmigrantische Perspektiven.


ZEIT Online: Polnisch-deutsche Identität – Ein Essay über
Zugehörigkeit, Migration und die Frage nach Nationalität jenseits
starrer Grenzen.


Ateliergespräch (Video) – Ein Einblick in den Austausch über
„Wagheiten“ und die Uneindeutigkeit der Migration. Mit Darja
Klingenberg, Miray Seramet und Julia Boxler.


Waldemar Masson ist Kunsthistoriker, Künstler, Pädagoge, Autor
und passionierter Ahnenforscher. Er setzt sich für eine lebendige
Erinnerungspraxis und moderne Vermittlung russlanddeutscher
Geschichte ein. Seine Ahnenforschung eröffnete ihm seine eigene
europäische Familiengeschichte, die von Frankreich bis Südtirol
reicht.


Zeitzeugengespräch – Waldemar Masson im Interview über
Exilerfahrungen, Familiengeschichte und Erinnerungskultur.


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Die Hosts: Julia Boxler @boxxler Ani Menua @ani_menua


Weitere Podcast-Folgen zum Thema:


Folge 74 Ju Bavyka: Migration und Queerness narrativieren


Folge 78 Transformative Identities mit Masha Beketova &
Marina Solnzewa

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