10 Die Schatten vom Nebelhorn [Hoerspiel4you Mystery]

10 Die Schatten vom Nebelhorn [Hoerspiel4you Mystery]

49 Minuten

Beschreibung

vor 3 Wochen

Im Winter 1923 wird das Nebelhorn bei
Oberstdorf, ein unscheinbarer, doch tückischer Berg, zum
Schauplatz einer Serie unheimlicher Ereignisse. Der erfahrene
Hüttenwirt Karl Schädler berichtet als Erster
von seltsamen Schatten, die sich nachts über den Schnee bewegen –
lautlos, groß, menschlich, aber nicht lebendig. Kurz darauf
erzählt eine Münchner Bergsteigergruppe von einer ähnlichen
Begegnung: Eine gewaltige, formlos menschliche Gestalt erschien
ihnen auf dem Gipfel und verfolgte sie, bis sie fluchtartig in
die Schöllhornhütte zurückkehrten. Von da an kursiert der Name
„Die Schatten vom Nebelhorn“ – und mit ihm
wächst die Angst.


Innerhalb weniger Wochen häufen sich Zwischenfälle: Ein
erfahrener Kletterer stürzt aus Panik, Hirten finden ihre Schafe
spurlos verschwunden, ein Priester erlebt in der Nacht eine
Versammlung riesiger Schatten, die nur durch helles Feuer
vertrieben werden. Die Menschen beginnen, den Berg zu meiden –
doch der Münchner Physiker Dr. Heinrich Richter
reist an, um das Phänomen wissenschaftlich zu erklären. Statt
Klarheit findet er das Unbegreifliche: In einer Nacht begegnet
ihm eine bewusste Dunkelheit, „das Gegenteil von Licht“. Er kehrt
gebrochen zurück und warnt die Öffentlichkeit – und löst damit
Massenpanik aus.


Um den Gerüchten ein Ende zu setzen, wagt der berühmte Alpinist
Otto Hessler mit vier Kameraden eine Expedition.
Der Aufstieg endet im Desaster. In einem Nebel, der alles Licht
verschlingt, werden sie von den Schatten umzingelt. Einer der
Männer, Klaus Fischer, verschwindet spurlos – nur seine leeren
Stiefel bleiben zurück. Hessler überlebt, aber seine Arroganz ist
zerstört.


Im Sommer 1923 bringt der Parapsychologe Dr. Wilhelm
Haupt eine erschütternde Erklärung: Die Schatten seien
eine uralte Entität, gebunden an den Berg,
genährt durch menschliche Lebensenergie. Um sie zu bannen,
bereitet er ein gefährliches Ritual vor. Hessler, getrieben von
Schuld, bietet sich als Opfer an. Auf dem Gipfel, in der Nacht
der Sommersonnenwende, opfert er Blut, während Haupt uralte Worte
spricht. Der Berg bebt, der Nebel reißt – die Schatten
verschwinden.


Das Siegel hält. Fortan bleibt Hessler als
Wächter des Nebelhorns, gebunden an die
unsichtbare Grenze, die er selbst geschaffen hat. Jahrzehnte
später erzählt man, der Nebel bewege sich dort oben manchmal noch
– als würde etwas Altes atmen, tief unter Schnee und Stein.


Doch solange das Siegel bleibt, ruht die Finsternis.
Und solange Menschen den Berg besteigen, weiß der
Schatten, dass er nicht vergessen ist.

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