Geschichten schreiben, die die KI nicht kann: "NOZ"-Chefredakteur Burkhard Ewert im Interview.
Burkhard Ewert über digitale Erfolge, politische Vorwürfe und
historische Vergleiche
46 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Wochen
Die “Neue Osnabrücker Zeitung” und die Blätter der Medienholding
Nord schaffen es inzwischen, ihre Redaktionen durch die Einnahmen
aus digitalen Abo-Modellen zu finanzieren, freut sich Chefredakteur
Burkhard Ewert im turi2 Podcast. Für ihn ist das ein “wichtiger
Meilenstein” und Beleg für die Zukunftsfähigkeit des digitalen
Lokaljournalismus. Unsicher äußert er sich im Gespräch mit
turi2-Chefredakteur Markus Trantow darüber, ob sich ausschweifende
politische Kommunikation als Chance oder Bedrohung für den
Lokaljournalismus entpuppt. Er wundere sich etwa darüber, dass es
hingenommen werde, dass Rathäuser, Behörden und Verbände
steuerfinanziert für ihre Positionen werben. Dazu warnt er vor
einem Szenario, dass künftig womöglich AfD-Bürgermeister von den
gleichen Mitteln Gebrauch machen könnten. Ewert will gegen solche
Tendenzen einen Journalismus setzen, der “frei, unabhängig und
vielfältig” ist. Auch der Umgang der Zeitung mit der AfD ist Thema.
Anfang des Jahres war Ewert in einem “taz”-Artikel ein Rechtsruck
bei der “NOZ” vorgeworfen worden. Dazu betont der Journalist, dass
er für “Vielfalt und Breite” stehe und die Positionen, “die in
unserer Leserschaft vorhanden sind”, respektiere. Er erklärt, dass
seine Redaktion auch mit der AfD spreche, weil sie “einen
beträchtlichen Teil der Bevölkerung” repräsentiere und nicht jeder
ihrer Punkte unberechtigt sei. Er wolle nicht in “pauschale
Diffamierungen abgleiten”, sondern fragwürdige Positionen der
Partei diskutieren. Die zunehmenden KI-Zusammenfassungen u.a. bei
Google beobachtet Ewert als “schwierig, herausfordernd, bedrohlich,
kritisch”. Dennoch könnte auch diese Entwicklung zu einer Chance
für den Lokaljournalismus werden: “Wir müssen Geschichten
schreiben, die eine KI nicht kann.” Dazu müssten die Journalisten
da hingehen, wo die KI noch nicht war. Das bedeute, schnell, mutig
und früh an Themen dran zu sein. Auf vorhandene Trends
aufzuspringen, sei noch nie erfüllend oder innovativ gewesen.
Weiteres Thema des Gesprächs sind historische Vergleiche, etwa mit
der späten Weimarer Republik, die der studierte Historiker mit
wenigen Einschränkungen als “schief” ablehnt. (Foto: NOZ/mh:n)
Nord schaffen es inzwischen, ihre Redaktionen durch die Einnahmen
aus digitalen Abo-Modellen zu finanzieren, freut sich Chefredakteur
Burkhard Ewert im turi2 Podcast. Für ihn ist das ein “wichtiger
Meilenstein” und Beleg für die Zukunftsfähigkeit des digitalen
Lokaljournalismus. Unsicher äußert er sich im Gespräch mit
turi2-Chefredakteur Markus Trantow darüber, ob sich ausschweifende
politische Kommunikation als Chance oder Bedrohung für den
Lokaljournalismus entpuppt. Er wundere sich etwa darüber, dass es
hingenommen werde, dass Rathäuser, Behörden und Verbände
steuerfinanziert für ihre Positionen werben. Dazu warnt er vor
einem Szenario, dass künftig womöglich AfD-Bürgermeister von den
gleichen Mitteln Gebrauch machen könnten. Ewert will gegen solche
Tendenzen einen Journalismus setzen, der “frei, unabhängig und
vielfältig” ist. Auch der Umgang der Zeitung mit der AfD ist Thema.
Anfang des Jahres war Ewert in einem “taz”-Artikel ein Rechtsruck
bei der “NOZ” vorgeworfen worden. Dazu betont der Journalist, dass
er für “Vielfalt und Breite” stehe und die Positionen, “die in
unserer Leserschaft vorhanden sind”, respektiere. Er erklärt, dass
seine Redaktion auch mit der AfD spreche, weil sie “einen
beträchtlichen Teil der Bevölkerung” repräsentiere und nicht jeder
ihrer Punkte unberechtigt sei. Er wolle nicht in “pauschale
Diffamierungen abgleiten”, sondern fragwürdige Positionen der
Partei diskutieren. Die zunehmenden KI-Zusammenfassungen u.a. bei
Google beobachtet Ewert als “schwierig, herausfordernd, bedrohlich,
kritisch”. Dennoch könnte auch diese Entwicklung zu einer Chance
für den Lokaljournalismus werden: “Wir müssen Geschichten
schreiben, die eine KI nicht kann.” Dazu müssten die Journalisten
da hingehen, wo die KI noch nicht war. Das bedeute, schnell, mutig
und früh an Themen dran zu sein. Auf vorhandene Trends
aufzuspringen, sei noch nie erfüllend oder innovativ gewesen.
Weiteres Thema des Gesprächs sind historische Vergleiche, etwa mit
der späten Weimarer Republik, die der studierte Historiker mit
wenigen Einschränkungen als “schief” ablehnt. (Foto: NOZ/mh:n)
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