Podcaster
Episoden
10.11.2025
46 Minuten
Die “Neue Osnabrücker Zeitung” und die Blätter der Medienholding
Nord schaffen es inzwischen, ihre Redaktionen durch die Einnahmen
aus digitalen Abo-Modellen zu finanzieren, freut sich Chefredakteur
Burkhard Ewert im turi2 Podcast. Für ihn ist das ein “wichtiger
Meilenstein” und Beleg für die Zukunftsfähigkeit des digitalen
Lokaljournalismus. Unsicher äußert er sich im Gespräch mit
turi2-Chefredakteur Markus Trantow darüber, ob sich ausschweifende
politische Kommunikation als Chance oder Bedrohung für den
Lokaljournalismus entpuppt. Er wundere sich etwa darüber, dass es
hingenommen werde, dass Rathäuser, Behörden und Verbände
steuerfinanziert für ihre Positionen werben. Dazu warnt er vor
einem Szenario, dass künftig womöglich AfD-Bürgermeister von den
gleichen Mitteln Gebrauch machen könnten. Ewert will gegen solche
Tendenzen einen Journalismus setzen, der “frei, unabhängig und
vielfältig” ist. Auch der Umgang der Zeitung mit der AfD ist Thema.
Anfang des Jahres war Ewert in einem “taz”-Artikel ein Rechtsruck
bei der “NOZ” vorgeworfen worden. Dazu betont der Journalist, dass
er für “Vielfalt und Breite” stehe und die Positionen, “die in
unserer Leserschaft vorhanden sind”, respektiere. Er erklärt, dass
seine Redaktion auch mit der AfD spreche, weil sie “einen
beträchtlichen Teil der Bevölkerung” repräsentiere und nicht jeder
ihrer Punkte unberechtigt sei. Er wolle nicht in “pauschale
Diffamierungen abgleiten”, sondern fragwürdige Positionen der
Partei diskutieren. Die zunehmenden KI-Zusammenfassungen u.a. bei
Google beobachtet Ewert als “schwierig, herausfordernd, bedrohlich,
kritisch”. Dennoch könnte auch diese Entwicklung zu einer Chance
für den Lokaljournalismus werden: “Wir müssen Geschichten
schreiben, die eine KI nicht kann.” Dazu müssten die Journalisten
da hingehen, wo die KI noch nicht war. Das bedeute, schnell, mutig
und früh an Themen dran zu sein. Auf vorhandene Trends
aufzuspringen, sei noch nie erfüllend oder innovativ gewesen.
Weiteres Thema des Gesprächs sind historische Vergleiche, etwa mit
der späten Weimarer Republik, die der studierte Historiker mit
wenigen Einschränkungen als “schief” ablehnt. (Foto: NOZ/mh:n)
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26.10.2025
49 Minuten
“Wir hatten immer eine gesunde Demut in unserer DNA, aber jetzt
treten wir selbstbewusster auf”, sagt Lukas Ringer im
turi2-Podcast. Zusammen mit Taygun Karakas ist er seit Anfang des
Jahres Sales Director beim “Kicker” und hat es sich zur Aufgabe
gemacht, “stärker über das zu sprechen, was unsere Redaktion
tagtäglich leistet”. Für viele Fußballfans ist der “Kicker” immer
noch Pflichtlektüre, kann inzwischen aber weit mehr kann als nur
Männer-Fußball. “Unser Ziel ist, das, was der ‘Kicker’ im Fußball
geschafft hat, auch in anderen Sportarten umzusetzen. Die Community
dafür gibt es schon lange – wir müssen nur deutlicher
kommunizieren, was wir anbieten”, erklärt Karakas im Gespräch mit
turi2-Redakteur Björn Czieslik. Im Podcast erzählen Ringer und
Karakas auch, warum Sport in einer Welt voller Krisen ein sicheres
Werbeumfeld darstellt, warum die Unterteilung in Sportjahre- und
Nicht-Sportjahre inzwischen hinfällig ist, und warum sie glauben,
dass es den “Kicker” auch in 105 Jahren noch geben wird. Der
Podcast ist der Auftakt der turi2-Themenwoche Sportkommunikation.
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31.08.2025
39 Minuten
“Ich kenne keine große journalistische Entwicklung, die Technologie
verändert hat. Ich kenne nur Technologien, die danach Journalismus
verändert haben”, sagt Markus Knall, Chefredakteur von Ippen Media
im turi2-Podcast. Im Gespräch mit turi2-Redakteur Björn Czieslik
erzählt Knall, wie Ippen mit KI-Unterstützung ganz neue,
journalistische Produkte schafft, etwa 1.000 lokale Wahlberichte
zur Bundestagswahl. “Der Megatrend, der auch nach zwei Jahren KI
für mich bleibt, ist die Individualisierung von Content”, sagt
Knall. Da letztlich alle Medienhäuser ähnliche KI-Toools nutzen,
sei die Herausforderung, “Anwendungen so zu verkoppeln, dass man
einen USP findet, mit dem ich mich unaustauschbar mache”. Dieser
Podcast ist Teil der turi2-Themenwoche KI&Innovation. Alle
Beiträge: https://www.turi2.de/community/podcast-markus-knall/
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05.05.2025
46 Minuten
Zeitverlag-Chef Rainer Esser formuliert im großen Interview von
turi2 deutliche Forderungen und Erwartungen an den durch Gebühren
finanzierten ÖRR. "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der durch
Gebühren gut finanziert ist, hat eine Bringschuld denjenigen
gegenüber, die auch in dem Boot der Qualitätsmedien sitzen", sagt
er im Gespräch mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow. Der ÖRR
müsse dafür sorgen, dass das Medienumfeld stark ist. Esser erwartet
von den Sendern mehr Initiativen in der Zusammenarbeit mit
Verlagen. Gleichzeitig erkennt er, dass auch die Sender unter
finanziellem Druck stehen, weil die Gebühren nicht im selben Maße
wie die Kosten steigen. Die Sender müssten nun eine Transformation
durchlaufen und ihre "Lehmschicht", die sie in den vergangenen
Jahrzehnten aufgebaut hätten, abbauen. Klagen, um höhere Gebühren
durchzusetzen, sieht Esser, der gewöhnlich eher die Gemeinsamkeiten
zwischen Verlagen und ÖRR betont, als den falschen Weg.
Gleichzeitig kritisiert er Forderungen, den ÖRR in Deutschland
weiter einzuschränken, und verweist etwa auf Österreich, wo für den
ORF deutlich weniger strenge Regeln gelten. Das betreffe u. a. die
Werbung und Veröffentlichungen im Internet. Weitere Themen des
Gesprächs sind das wachsende Engagement der "Zeit" auf Social Media
– die Plattformen wolle der Verlag nicht den Populisten von links
und rechts überlassen. Außerdem geht es um die Bedeutung von
Linked-in für Essers Kommunikation als CEO. Das Gespräch gibt es
auch als Video: https://youtu.be/MOApbcDb_ec?si=MjBO-gmOZfxAdQRE
Ihr wollt mehr über das Geschäftsmodell der "Zeit" erfahren?
Christian Röpke, Chief Product Officer des Verlags, ist am 23. und
24. Juni zu Gast beim European Publishing Congress in Wien. Hier
geht's zu den Speakern des EPC:
https://www.publishing-congress.com/themen-sprecher/ Und hier zu
den Tickets: https://www.publishing-congress.com/tickets/
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15.04.2025
49 Minuten
Wie viel persönliche Agenda erlaubt journalistische Arbeit? Und wo
verlaufen die Grenzen zwischen Journalismus und Aktivismus? Diese
Fragen diskutieren im turi2 Podcast Antje Sirleschtov,
Mitherausgeberin von "Table Media", Barbara Junge, Chefredakteurin
der "taz" und Christian Maertin, Head of Corporate Communications
von Bayer. Sirleschtov plädiert etwa dafür, sich als Journalist
oder Journalistin immer wieder bewusst zu machen, dass man eine
persönliche Sicht auf die Themen habe. Dennoch sei es wichtig, die
Objekte der Berichterstattung von allen Seiten zu betrachten. Das
Ziel sei eine möglichst große Objektivität. Für Junge ist
Objektivität dagegen ein "Phantom". Die "taz" mache ihre Haltung
sehr viel klarer als andere Medien. Maertin fordert dagegen vom
Journalismus, "dass er objektiv ist". Er wünsche sich "das gleiche
aufrichtige und unvoreingenommene Interesse an den Positionen aller
zu haben, die Gegenstand einer Recherche sind". Er kritisiert etwa
Redaktionen, bei denen die Geschichten schon fertig geschrieben
seien und die – nur um sich rechtlich abzusichern – am Ende noch
mal ein Statement einholen. Vor allem zwischen Maertin und Junge
zeigen sich dabei deutliche Unterschiede. Junge widerspricht etwa
dem Vorwurf, an einem ehrlichen Austausch mit dem Bayer-Konzern
nicht interessiert zu sein. Aber auch zwischen Junge und
Sirleschtov zeichnen sich Konfliktlinien ab. Die Diskussion ist die
Aufzeichnung eines Panels beim Medien Camp des Medienfachverlags
Oberauer von Freitag, 11. April 2025, moderiert von turi2
Chefredakteur Markus Trantow.
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Über diesen Podcast
Im turi2 podcast erzählen Medien-, Marken- und
Meinungsmacher*innen, wie sie die Herausforderungen der
Digitalisierung angehen und was sie persönlich antreibt. Zusätzlich
zum Podcast gibt es die kompletten Gespräche auch als Video bei
YouTube: http://youtube.com/turi2tv
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