#33 | Wie schafft AI echten Mehrwert? | Gast: Matthias Zwingli, ConnectAI.ch
57 Minuten
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vor 3 Wochen
Artificial Intelligence ist in aller Munde – doch viele
Unternehmen handeln aus Hype statt aus Strategie. Davon ist
Matthias Zwingli, CEO des Zürcher Startups Connect AI,
überzeugt.
«Viele starten mit einem Tool, bevor sie wissen, was sie damit
erreichen wollen», sagt Matthias Zwingli im Podcast-Gespräch mit
Christoph Soltmannowski. Für ihn steht fest: KI-Agenten sollten
wie digitale Mitarbeitende behandelt werden – mit klar
definierten Aufgaben und messbarem Nutzen. «Wenn die Ausbildung
mehr kostet als der Nutzen, braucht es den Job nicht – und auch
keinen KI-Agenten.»
Zwingli sieht in der aktuellen KI-Euphorie viel «FOMO», also
Angst, etwas zu verpassen. Unternehmen müssten aber zuerst
verstehen, wo KI wirklich einen Mehrwert schafft: in repetitiven,
standardisierbaren Abläufen mit hohem Anfragevolumen – etwa im
Kundensupport oder im Vertrieb. Dort lohne sich der Einsatz
schnell, vorausgesetzt, man starte klein. «Der häufigste Fehler
ist, zu komplex zu beginnen. Lieber Schritt für Schritt testen,
anpassen und erweitern.»
Für Zwingli ist KI kein reines Technologiethema, sondern ein
Kulturthema. Skepsis und Angst vor Jobverlust seien normal – bis
die Mitarbeitenden den Effekt spüren. «Nach wenigen Wochen sehen
Teams, dass die KI das Volumengeschäft übernimmt und sie sich auf
komplexe Fälle konzentrieren können.» Der Mensch bleibe zentral,
wegen Empathie und sozialer Kompetenz: «KI kann Gefühle
imitieren, aber sie hat keine.»
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Datenqualität. «KI lernt nicht
automatisch», betont Zwingli. «Sie braucht gepflegte Daten und
ein gutes Monitoring.» Connectai.ch arbeitet deshalb mit einem
iterativen Entwicklungsprozess: Minimum Viable Product,
Testphasen, Auswertung und laufende Optimierung.
Auch Datenschutz und digitale Souveränität spielen eine zentrale
Rolle. ConnectAI hostet seine Systeme vollständig in der
Schweiz für sensitive Aufgaben. «Gerade in sensiblen Branchen ist
es entscheidend, die Kontrolle über die eigenen Daten zu
behalten.»
Sein Fazit: KI lohnt sich dort, wo Unternehmen viele
wiederkehrende Anfragen und klare Ziele haben. Zwinglis
Empfehlung lautet: Assessment – Strategie – schrittweiser Aufbau.
Und vor allem: Mitarbeitende mitnehmen, statt sie zu überrollen.
«KI ersetzt keine Jobs – sie verändert sie.»
Der St. Galler Unternehmer und ehemalige Director von
Digitalswitzerland gründete 2024 das Startup Connect AI, das
spezialisierte KI-Agenten für Kundenservice, Vertrieb und Events
entwickelt. Connectai.ch setzt auf Schweizer Hosting, agile
Entwicklung und enge Zusammenarbeit mit den Kunden – von der
Strategie bis zum Rollout.
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